Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
lederne Schwingen die obersten Äste in Bewegung brachten.
    Das Tier verschwand in Richtung auf die fernen Lichter des kleinen, unregelmäßig geformten Raumhafens.
    Tahonka-No erwachte erst, als die Sonne zwei Handbreit über den Wipfeln schwebte und ihre hellen Strahlen die stechende Hitze des Tages mit sich brachten.
    „Ein beschwerlicher Weg fängt an, Partner!" sagte Tahonka-No und weckte Sandal. Sie nahmen ihre Ausrüstung und kletterten vierzig Meter abwärts, bis sie den Boden erreichten. Er bestand aus faulen und frischen Blättern, aus einer dünnen Schicht Humus und aus einer Masse von kriechenden, fliegenden und springenden Kleininsekten, die sie erschreckte.
    „Wir brauchen schnellstens Wasser, anderen Proviant und einen gewaltigen Braten. Sonst gehe ich keinen Schritt weiter!"
    sagte Tahonka-No.
    „Genau das sind meine Gedanken, Partner!" erwiderte Sandal und ging langsam nach Süden weiter.
    Die Insekten peinigten ihn und machten ihn schon nach wenigen Metern nervös und gereizt. Sie kamen von allen Seiten und liefen über seine Haut, verkrochen sich in Nase und Ohren und erzeugten ein unangenehmes Kribbeln auf der Haut und im Kragen.
    Es war ein unerträglicher Zustand. Sandal nahm seinen Bogen von der Schulter, drei Pfeile aus dem Köcher und warf zwei andere Pfeile aus Rohrgras, die unbrauchbar geworden waren, weg.
    „Ich werde wahnsinnig!" stöhnte Sandal.
    „Nur keine unpassenden Reaktionen!" sagte Tahonka, dem die Insekten nichts auszumachen schienen.
    Nach einem Marsch von etwa einem Kilometer erreichten sie eine Lichtung, die äußerst ungewöhnlich wirkte. Ein trügerischer Friede lag über dieser etwa hundert Meter durchmessenden Fläche. Zwei Felsen stießen schräg aus dem Boden, aus einem runden Hügel sprang eine Quelle und bildete einen kleinen Tümpel, zwei Meter tief und zehn Meter durchmessend - das Loch sah wie der Einschlagkrater eines Meteors aus.
    Plötzlich wurde Sandal von einem unwiderstehlichen Drang ergriffen. Er blieb stehen, drehte wild den Kopf und suchte nach etwas, das er angreifen, töten, zerfetzen konnte.
    Er atmete schwer, und als sein Blick den Knöchernen traf, zog er langsam und in einer unsicheren Bewegung den Bogen aus.
    Die Pfeilspitze zitterte leicht.
    „Ich suche...", flüsterte Sandal heiser. „Ich suche etwas... es muß sterben..."
    Mit einem Satz war der Knöcherne an seiner Seite, drückte den Bogen nach unten und sagte schroff: „Du hörst Gespenster. In diesem Dschungel ist eine zusätzliche Falle eingebaut - es ist ein flüsternder Befehl des Mächtigen. Sie befehlen jedem denkenden Wesen, Handlungen des Angreifens, des Tötens zu vollführen. Wenn du genau in dich hineinhörst, wirst du diese Befehle verstehen!"
    Verwirrt entspannte der junge Krieger den Bogen, er schaute den Knöchernen verblüfft an.
    „Du - hast recht!" sagte er aufatmend. „Es sind Befehle, die kommen und gehen."
    Tahonka-No berührte die Schulter des Freundes und sagte in beschwörendem Ton: „Sie senden Befehle über eine Art Funkgerät. Vielleicht kannst du sie in deinem Armbandfunkgerät hörbar machen. Die Sendung läuft in Wellenform, stärker, schwächer, stärker... ich spüre sie natürlich auch."
    Sandal nickte, er hatte verstanden.
    „Wären die Sendungen stärker, würde jedes Lebewesen dieses Dschungels jedes andere Lebewesen angreifen.
    Wo ist das Thoen ?"
    „Es folgte uns, als wir den Stamm herunterkletterten."
    „Dann wird es wieder auftauchen", sagte Sandal. „Ich gehe einen Braten suchen, und du besorgst die Ausrüstung und ein Feuer, ja?"
    „Einverstanden."
    Sandal verschwand zwischen den Büschen des Dickichts. Im weiten Umkreis dieser Lichtung, dort, wo die Sonnenstrahlen einsickern konnten, verwandelte sich der Urwald in eine Art Wald, wie sie ihn von der anderen Seite der drei Gebirgszüge her kannten - auch der Boden war mit grünen Pflanzen aller Art bedeckt.
    Sandal pirschte einen Tierpfad entlang, den er nach wenigen Minuten entdeckt hatte. Er folgte ihm zweihundert Meter, suchte mit seinen scharfen Augen die Umgebung ab und schoß schließlich ein gazellenartiges Tier mit riesigen, langen Ohren, und bald darauf drehte sich der Braten über dem Feuer. Das Salz allerdings war feucht und klumpte.
    Während Tahonka den Braten drehte, ging Sandal zweimal um den kleinen Teich herum und durchsuchte alle Büsche. Er köpfte einige gefährlich aussehende Schlangen und sah, daß hier keinerlei Raubtiere versteckt waren. Auch die Insekten waren

Weitere Kostenlose Bücher