0527 - Die Insel der Glücklichen
er zwingen mußte, den Angriff auf die Sterne abzubrechen? Wo sollte er ihn suchen? Dort in der Kuppel?
Vielleicht.
Aber ebenso gut konnte diese Kuppel nur eine weitere aufregende und von tödlichen Gefahren erfüllte Etappe auf seinem langen Weg sein.
„Dieses Bauchbrüter-Weibchen wird unruhiger und unruhiger...
der Zeitpunkt kommt näher!" meinte Sandal.
Er hoffte, daß Tahonka-No und das Thoen nicht nach ihm suchten, denn es wurde bereits langsam Abend.
Eine halbe Stunde verging in qualvoller Ereignislosigkeit.
Dann kletterte das Tier mit geschlossenen Augen aus dem Loch heraus, watschelte tolpatschig direkt unterhalb Sandals Versteck vorbei, und diesmal konnte Sandal genau die Kämme, Hornleisten, die Zacken und Sprünge sehen, die den mächtigen Rücken des Tieres bedeckten. In einer unbewußten Anstrengung erhob sich das Tier, schlug dreimal mit den Flügeln und landete einige hundert Meter weiter entfernt.
Das Ei trat als längliche Blase aus dem Körper aus.
„Und... wie geht es weiter?" Sandal war wißbegierig.
Aus dem leeren Krater kam eine mächtige, dunkle Wolke und schob sich zwischen den Jäger und die Riesenechse. Als sich das Bild wieder klärte, sah Sandal das Junge, das herumtaumelte und den Kopf schüttelte. Es entfaltete seine Schwingen und wedelte damit, rannte um den Saurier herum und stieß helle, piepsende Töne aus.
„Das Junge ist noch häßlicher als die Alte!" sagte Sandal schaudernd.
Der Reptiliengeruch wehte heran und verursachte ihm fast Magenschmerzen.
Eine Stunde später flogen die Alte und das Junge hintereinander nach Süden, der Insel zu. Sandal kroch aus seinem Versteck, reckte die steifen Glieder und ging schnell zurück zu Tahonka, der bereits an einem kleinen, hervorragend abgeschirmten Feuer saß und das Tier, das sie auf den letzten Metern des Dschungels erlegt hatten, auf dem Spieß drehte. Er hob den Kopf. betrachtete Sandal aufmerksam und sagte: „Dein Grinsen sagt mir, daß du etwas Neues weißt."
Sandal sah sich wachsam um und setzte sich ans Feuer, nachdem er die Waffen zur Seite gelegt hatte.
„Ich weiß, wie wir das Ringmeer überqueren!" sagte er trocken.
Tahonka schaute ihn verwundert an, dann lachte der Knöcherne laut und schallend. Das Thoen sprang vor Schreck zwei Meter in die Höhe und wedelte mit dem Haarschopf.
„Du bist völlig verrückt und redest irre!" meinte Tahonka und winkte ab.
„Keineswegs. Ich werde es dir sagen."
Tahonka lachte wieder und entgegnete: „Nur zu. Ich höre gern gute Geschichten vor dem Einschlafen.
Wohlan, sprich!"
„Beim Purpurnen Stern! Wir werden den Flug auf dem Rücken einer weiblichen Riesenechse zurücklegen."
Vor ungläubigem Gelächter ließ der Knöcherne fast den Braten ins Feuer fallen.
„Was sage ich?" fragte er sich und nickte. „Er spricht irre. Die Sonne hat seinen Geist verwirrt." Sandal sagte ruhig: „Ich werde dir berichten, was ich gesehen habe. Höre zu!"
Er schilderte kurz und umfassend, was er gesehen und welche Schlüsse er daraus gezogen hatte.
„Du willst auf den Rücken des Tieres kriechen und dich dort verstecken, während die Echse in dem Vulkankrater sitzt?" fragte No verblüfft.
„So ist es", sagte Sandal. „Kaum ein einziges lebendes Wesen kann ohne Spiegel seinen eigenen Rücken betrachten. Warum sollte, es auch? Selten ist ein Rücken ein schöner Anblick."
„Ich muß sagen, daß dein Rücken mir zur Zeit der passende Anblick wäre - willst du uns mit Gewalt umbringen?"
Sandal grinste und sah zu, wie die Fetttropfen im Feuer aufbrannten.
„Keineswegs. Der Schwanz des Tieres, selbst wenn er den Rücken berührt, wird nicht in die vielen Vertiefungen hineingeraten. Er ist lang und starr!"
„Du bist wahnsinnig. Wir werden doch herunterfallen!"
Sandal sah seinen Freund an, als zweifle er an dessen Fähigkeiten.
„Wir werden uns festbinden, so wie unter der Gaskugel. Wir werden nicht herunterfallen, sondern einen tadellosen Flug haben."
„Und das Junge? Wenn es schwach wird vom langen Flug und auf dem Rücken seiner Mutter landet?"
„Der Rücken ist groß und voller Verstecke!" sagte Sandal.
„Sollte es uns als Nahrung betrachten, so haben wir unsere Messer, die Pfeile, deine Lichtkugelwaffe und meinen Strahler, genügt das nicht?"
„Diese Waffen und dein Aberwitz, Freund, sind schon zuviel.
Ich mache nicht mit!"
„ „Ich fliege jedenfalls, sobald ein brütendes Weibchen eintrifft.
Wir sind nicht gefährdet."
Tahonka-No faßte einen weisen
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