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0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umständen. Mit Pflanzennahrung würden sie auf keinen Fall satt zu bekommen sein", sagte Sandal etwas lauter und verließ sein Versteck.
    Geräuschlos ging er näher heran und sah den Weg, den das Riesentier aus dem Dschungel gebrochen hatte, und die riesigen Schleifspuren im Sand des Hanges.
    „Beachtlich. Aber Was stinkt hier so?" fragte er sich.
    Nach einer weiteren Viertelstunde kam er zu einem leicht rauchenden Loch im Boden. Er sah sofort, daß es sich um einen kleinen feuerspeienden Berg handelte, wie er sie beim Absturz des Pilzraumschiffes zum ersten Mal gesehen hatte.
    Genauer gesagt: Kein Berg, sondern ein Krater im Boden.
    Eine graue Rauchsäule kräuselte sich in der heißen Luft aufwärts, sie kam aus dem schwarzen Loch in der Mitte der schrägen Trichterwände.
    „Immer wieder fliegen diese Saurier dort hinüber!" sagte Sandal. „Das hat etwas zu bedeuten!"
    Er ahnte es: Dort auf der Insel fütterte man die Flugsaurier.
    Dafür sorgten sie für die Bewachung des Meeres. Die Fauna innerhalb dieses Dschungelstreifens wäre von zehn oder zwanzig Echsen binnen einiger Wochen restlos ausgerottet worden.
    Aber was bedeuteten diese Vulkane hier? Sandal ging näher heran. Er untersuchte den Sand und die gelblich-grünen Ausscheidungen, die im Laufe langer Jahre ausgesickert waren.
    Er brauchte nicht lange zu suchen, dann sah er die Tatzenabdrücke einiger Saurier.
    Er versuchte, ihre Bewegungen zu rekonstruieren.
    „Sie landen hier, ihr Gang ist unsicher ... dann drehen sie sich, bis ihr Hinterteil über dem Trichter ist. So verharren sie lange Zeit!" sagte er.
    Die entsprechenden Spuren waren besonders tief und deutlich ausgeprägt.
    Eine starke Hitzewelle schlug Sandal ins Gesicht, als er an den Rand des Trichters kam und sich hinüberbeugte. Er sah nur glatte Sandwände und streifenförmige Aschespuren.
    Sandal nickte.
    Er ging zurück zwischen die Felsen, sah hinüber zum schweigenden Dschungel, der nur von kleinen Tieren und Vögeln bevölkert zu sein schien, dann suchte er eine kleine, schattige Höhle. Er nahm den Bogen von der Schulter, legte ihn schußbereit neben sich, tat den Köcher dazu und legte den Kopf auf die Unterarme.
    Sandal Tolk wartete.
    Er wartete vier oder mehr Stunden, dann horte er über sich das bekannte Rauschen riesiger Schwingen. Einer der Saurier kam herunter, der Himmel verfinsterte sich. Sandal schob sich vorsichtig, schnell und lautlos weiter in die Deckung hinein.
    Das Tier taumelte und torkelte, drehte sich mehrmals unkonzentriert und bewegte sich mit eingefalteten Schwingen rückwärts auf den kleinen Vulkanschlot zu.
    Dann ringelte es den langen Schwanz zu einem Fragezeichen hoch und versank ächzend bis zur Hälfte des Körpers im heißen Dampf und Rauch des kleinen Vulkans.
    „Ich kann es kaum glauben!" sagte sich Sandal.
    Er überlegte rasend schnell. Der Bauch dieses Wesens war geschwollen und dick, es war hochträchtig. Da es sich aber um eine Echse handelte, bedeutete dies, daß ein Ei im Bauch des Saurierweibchens heranreifte. Ein Riesenei, größer als Sandal.
    „Das Weibchen setzt das Ei also der Hitze aus. Das beschleunigt den Brutvorgang", überlegte Sandal.
    Er beobachtete das Tier mit größter Aufmerksamkeit.
    Es hatte die Augen geschlossen und bewegte den langen Hals auf und ab. Es war abgestumpft und irgendwie nur halb bei Bewußtsein, jedenfalls spürte es den Felsen nicht, den Sandal einige Minuten später auf die lange, reptilienhafte Schnauze schleuderte.
    „Ist das Tier dem Tode nahe, oder ist es bewußtlos, weil es brütet?"
    Sandal erinnerte sich an die Haltung der Hühner, die er in den Ställen von Burg Crater beobachtet hatte. Es schien das Ende des Brütvorganges herangekommen zu sein, die Lederhaut des riesigen Eies würde geschmeidig gemacht, um besser den Körper verlassen zu können. Also würde hier bald ein Junges schlüpfen, sicherlich ein Nestflüchter, der nach kurzer Zeit schon rennen und fliegen konnte.
    Nestschlüpfer würden sehr schnell Nahrung brauchen, denn kein organisches Dottereiweiß hielt diese mörderische Hitze aus dem Planeteninneren aus.
    „Ich warte weiter!" entschied Sandal.
    Er brauchte nur an seine Rache zu denken, und unter diesem Gesichtspunkt ließen sich alle Strapazen ertragen. Aber Sandal war klug genug, zu wissen, daß er sich in kleinen Schritten seinem Ziel entgegenkämpfte, daß er das Ziel nicht genau kannte - nun: Es hatte sich nicht verändert.
    Der König des Schwarms.
    Aber wo fand er ihn, den

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