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0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entschluß und verkündete: „Zuerst essen und schlafen wir einmal, denn am nächsten Morgen sehen alle Probleme anders aus."
    „Richtig", sagte Sandal sarkastisch. „Wir werden von einer prunkvollen Barke geweckt, die uns abholen wird."
    „Das nicht. Aber vielleicht hat dein verderblicher Wahn etwas abgenommen!"
    Sie aßen und zogen sich dann in die Matten zurück.
    Nach einer Weile fragte Tahonka-No durch das Geräusch der kleinen Wellen: „Ist das dein Ernst, Sandal, oder willst du mich nur erschrecken?"
    Sandal wartete einige Sekunden, dann erklärte er: „Kein Scherz. Ich habe vor, unter allen Vorsichtsmaßnahmen den Rücken einer Echse zu erklettern und dort zu warten, bis sie zur Insel hinüberfliegt."
    Der Knöcherne murmelte laut und beschwörend: „Auf dem mächtigsten und größten Tier dieses Planeten willst du mehr als einhundert Kilometer weit fliegen? Das ist der direkte Weg zum Tod."
    Sandal widersprach leidenschaftlich und legte sich bequemer in der gespannten Matte zurecht.
    „Wir werden zusehen und warten. Dann werden wir so vorsichtig sein wie niemals. Dann werden wir uns auf dem Rücken verstecken, der nur etwas kleiner ist als diese Bucht.
    Und wir binden uns fest, klammern uns an den vielen Rissen und Vorsprüngen von Horn und Knochen an. Wenn das Tier auffliegt, wird es uns etwas durchschütteln, sonst nichts."
    „Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich glaube nicht, daß wir es schaffen!" sagte der Knöcherne mutlos. „Du traust dir zuviel hier zu. Ich habe Furcht, Sandal. Ich will nicht sterben auf dem Rücken eines solchen Tieres oder indem ich einige Kilometer lang durch die Luft fliege und im Wasser lande."
    „Ich werde dich festhalten", sagte Sandal. „Bestimmt! Denke daran - die Gefahren, die hinter uns liegen, waren alle einzeln größer als dieser Flug."
    „Du hast sicher recht, aber ich zittere, wenn ich nur daran denke!"
    Sandal fürchtete sich nur vor der hypnotischen Befehlsstrahlung, die sicher hoch über dem Meer wirksamer werden würde. Hier am Strand merkten sie alle drei Stunden nur noch wenig davon und konnten sich entsprechend beherrschen.
    „Du wirst nicht zittern, wenn wir losrennen, glaube mir!"
    Grollend sagte der Knöcherne: „Warten wir es ab. Jedenfalls bin ich um den Schlaf dieser Nacht gebracht worden."
    Sandal meinte abschließend: „Du wirst mich nicht allein abfliegen lassen. Du weißt, daß ich dir vertraue, mein Freund."
    Kurz darauf war ihr Schnarchen das einzige Geräusch außer der Brandung.
    Das Thoen verschwand und rannte auf seinen vier Beinen die lange Steintreppe hinauf. Das Tier lief auf die Felsen zu und grub dort in panischer Angst eine gewaltige Grube. Es setzte sich in die Grube und wartete.
     
    *
     
    Sie mußten einige Tage warten, bis wieder eine Echse landete.
    Diese Tage waren eine Nervenfolter für die beiden. Sandal erklärte immer wieder, wie ungefährlich es sein würde, und der Knöcherne widersprach. Er rechnete mit seinem sicheren Tod, wenn er sich in dieses aberwitzige Abenteuer einließ.
    Dann war es soweit.
    „Wo ist eigentlich das Thoen?" fragte Sandal.
    „Keine Ahnung. Es ist in der Nacht weggelaufen, in der wir uns zum ersten Mal gestritten haben."
    Immerhin war es Sandal gelungen, seinen Freund bis zum Felsenversteck zu bringen. Hier beobachteten sie, wie eines der Ungeheuer im Gleitflug ankam. Die Bewegungen waren müde und torkelnd, als das Tier sich drehte und rückwärts stolperte.
    Dann ließ sich die Echse in den Vulkanschlot hinunterrutschen und schloß die Augen. Aus ihrer immensen Kehle kamen summende Geräusche.
    „Sie verflucht uns!" flüsterte Tahonka-No.
    „Sie singt ein Wiegenlied für ihr Ei!" meinte Sandal respektlos.
    Das Ei reifte innerhalb der Körperhülle heran. Als Sandal die Zeichen erkannte, die auf das Verlassen des Vulkans hindeuteten, rannte er los. Er war vorbereitet, und als er um das Tier herumrannte, sah er, daß Tahonka-No folgte. Zuerst zögernd mit allen Zeichen der Verzweiflung, dann schneller und schneller, als habe er Angst um seinen Freund.
    Sie erreichten den Rücken, der wie die zackige Felswand vor ihnen aufragte.
    Sandal kletterte hinauf und war binnen kurzer Zeit im Schutz von vier riesigen Knochenplatten und dicken Hornstacheln verschwunden.
    „Dein Mut sei verflucht!" schrie der Knöcherne und folgte ihm hastig.
    Dann schüttelte sich die Echse und beugte sich vor.
     
    8.
     
    Mit einer langsamen, gezielten Anstrengung zog sich Tahonka-No hoch. Sandals Arm kam

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