Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
darüber nachgedacht", sagte Sandal leise und machte sich an den Abstieg über eine Felsentreppe, die überraschend bequem war. „Aber ich fand keine Lösung für dieses Problem."
    Jedenfalls lassen wir uns lieber nicht vor jenen fliegenden Wächtern blicken", sagte der Knöcherne.
    „Wir sollten es vermeiden."
    Der Strand des ringförmigen Binnenmeeres war, so weit sie sehen konnten, sandig, felsig und von reichem Grün bewachsen.
    Dschungel und Küste schienen direkt ineinander überzugehen.
    Das Wahrzeichen der unsichtbaren Insel am Horizont, die runde Kuppel, stand wie ein Gebirge über der Szene. Und im Osten begann die schon beobachtete geschwungene Energiebrücke, von hier sah sie wie eine leicht gebogene Röhre aus.
    Der zweite Vorgang ließ Sandal noch mehr stutzen: Plötzlich schien sein Funkgerät, das in den letzten Tagen insgesamt zwanzigmal angesprochen hatte, lebendig geworden zu sein. Pausenlos wurden von der Insel Funksprüche losgeschickt.
    Es waren Warnungen, die beide Freunde schon zur Genüge kannten.
    Anforderungen für Materialien, Temperaturen der tätigen oder ruhenden Vulkane und Kleinkrater, Dialoge mit einigen Verantwortlichen des Raumhafens ... und so fort. Nichts, das ihnen weiterhelfen konnte.
    Sandal sagte, mehr zu sich selbst, tröstend: „Ein guter Jäger muß viel Geduld haben - eines Tages, vielleicht schon bald, werden wir einen Weg finden, das Meer zu überqueren."
    Tahonka-No wiederholte, was er schon oft gesagt hatte: „Ich bewundere deinen Mut und deine Zuversicht, aber ich bleibe zurückhaltend und abwartend."
    Sie bereiteten sich ein kleines Lager, und dann merkte Sandal plötzlich, daß der Luftverkehr zugenommen hatte. In kurzen Abständen landeten und starteten Luftgleiter, erhoben sich und schwebten durch die Röhre hindurch. Raumschiffe tauchten aus dem gleißenden Himmel herunter und landeten mit einem letzten Aufbrüllen der Maschinen hinter dem Dschungel und starteten entlang des riesigen Turmes.
    Drei Dinge. Wie hingen sie zusammen?
    Kam dort drüben, auf der Insel der Glücklichen, etwas in Gang, das ihn interessieren mußte?
    Er wußte es nicht. Auch Tahonka-No wußte es nicht, aber er hatte einen guten Vorschlag. Er sagte: „Jeder von uns geht ein Stück Strand aufwärts. Du nach Westen, ich nach Osten. Erkunden wir die Umgebung. So läßt sich das Warten sinnvoll betreiben."
    Sandal nickte. Er sah, daß sein Freund ebenso unruhig war wie er selbst.
    „Einverstanden."
    Sandal warf einen Köcher über den Rücken, nahm den Bogen und machte sich an den Aufstieg. Er wanderte die geschwungenen Buchten entlang und sah immer wieder hinüber zur Energiekuppel, dann wieder zurück zur dunklen Wand des Waldes. Ein stechender Geruch kam nach einiger Zeit in seine Nase, und er dachte nach.
    Wo hatte er diesen Geruch schon gespürt?
    Natürlich dort draußen im Sumpf, als sie den Gasball geklebt hatten.
    Das waren Gase, die aus der Erde kamen.
    „Die Hitze ... sie nimmt zu!" stellte er verwundert fest.
    Er hielt an, denn vor ihm rührte sich etwas. Mit einigen Sprüngen war er an einem Felsen, preßte sich dicht an die heiße Wand und schob den Kopf vor. Was er sah, erfüllte ihn mit eisigem Schrecken.
    Eine Flugechse.
    Sie kam aus dem Dschungel, kappte achtlos mit einem Schwung ihres Schwanzes einen mittleren Baum und stapfte schwerfällig ans Ufer heran. Erst jetzt sah Sandal die ganze, furchterregende Größe dieses Tieres. Das Tier wurde schneller, breitete die Beine aus und stützte sich auf den Schwanz.
    Die riesigen Flughäute spannten sich, und ein Sturmstoß riß Sandals Haar nach hinten.
    Dann nahm das Tier einen Anlauf, schlug mit den Gliedmaßen und flatterte halb, halb rannte es, den Abhang hinunter. Dicht über dem Wasser, in das der lange Schnabel eintauchte, fing sich die Luft unter den Schwingen, und das Tier flog.
    „Phantastisch!"
    Hundert Menschen hätten auf dem Rücken Platz, dachte er.
    Das Tier kam langsam und schwerfällig höher, streifte einmal noch die anrollenden Wellen und flog dann schneller und höher.
    Es schraubte sich in einer weiten Spirale nach oben und wurde rasch kleiner, ein guter Anhaltspunkt für seine wirklichen Flugfähigkeiten. Mit offenem Mund sah Sandal staunend den Koloß verschwinden und nach langer Zeit als Pünktchen aus Weiß vor dem Schirm niedergehen und an dessen unterem Rand im Dunst verschwinden. Bald darauf kam aus einer anderen Richtung ein zweiter Flugsaurier.
    „Diese Tiere fressen Fleisch, unter allen

Weitere Kostenlose Bücher