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0529 - Der Dschinn

0529 - Der Dschinn

Titel: 0529 - Der Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in den Wagen und verließ Château Montagne. Vielleicht war er einfach nur etwas überreizt und brauchte Entspannung.
    Aber gerade die hatte er in den letzten Wochen doch zur Genüge gehabt!
    ***
    Lady Patricia rief Nadine Lafitte an. Selbstverständlich gab es Telefone auch im Gästebereich des Châteaus, und niemand würde sie je daran hindern, diese Telefone auch zu benutzen. Die Freundschaft zwischen den Llewellyns und Zamorra würde niemals an den Gebühren scheitern.
    Sicher, Gespräche nach Schottland wurden teuer, wenn Patricia zwischendurch auch mal mit ihren Angehörigen redete, aber Zamorras und Nicoles Telefonate rund um die Welt kamen auch nicht viel billiger. Da fiel ein Ortsgespräch überhaupt nicht mehr ins Gewicht. Die Telefonfirma verdiente an ihnen jedenfalls so oder so ganz prächtig…
    »Hast du Zeit? Dann kommen wir zu dir herunter«, kündigte Patricia der Freundin an. »Bei dem prachtvollen Wetter könnten wir den Grashalmen am Loire-Ufer beim Wachsen zusehen und auch den Grill aufbauen…«
    Nadine Lafitte erklärte sich einverstanden. »Wenn du einen Wagen hast, mit dem der Grill und der andere Kram transportiert werden kann, denn zu Fuß ist es doch ein bißchen umständlich, und Pascal ist mit unserem Auto mal wieder unterwegs auf Bewerbungsgesprächstour.« Das übliche Problem; die Rezession machte weder vor Frankreich allgemein halt noch vor der Elektronikbranche und Pascal Lafitte speziell. Wenn Pascal mal für ein halbes Jahr eine Beschäftigung fand, war das schon eine lange Zeit. Es lag nicht an ihm; es lag an der wirtschaftlichen Situation. Dabei hatte man ihm, als er seinerzeit seine Ausbildung machte, versprochen, die Computerbranche sei ein krisensicheres Wachstumsgeschäft. Genau das philosophierte man ihm auch jetzt noch vor und gestattete ihm keine Umschulungsförderung. Auf eigene Kosten eine neue Ausbildung in einem anderen Beruf zu beginnen, war aber unmöglich - er hatte eine Frau und zwei kleine Kinder zu ernähren.
    »Ich werde Raffael überreden, daß er uns Nicoles Wagen überläßt. Nicole ist via Regenbogenblumen nach Rom, wie ich mit halbem Ohr mitbekommen habe. Einkaufsbummel. Teure neue Klamotten kaufen, die's in ein paar Monaten im Schlußverkauf für einen Bruchteil des Preises gibt…«
    »Ich erwarte dich und Rhett«, beschloß Nadine das Telefonat, weil man sich ja in Kürze ohnehin sah und dann alles bereden konnte, was sich seit dem letzten Treffen, also seit gestern, alles an lebenswichtigen Dingen ereignet hatte. Patricia Saris legte ebenfalls auf, sah an sich herunter und kam zu der Ansicht, daß ihr Outfit für einen Grillnachmittag am Loire-Ufer absolut ausreichte.
    Bluse, Shorts und Sandalen mußten genügen und waren bei dem Wetter schon fast zuviel; Nicole hätte garantiert sogar ihrem Bikini »hitzefrei« gegeben.
    Patricia betrat das Kinderzimmer, um den Jungen zu holen, und fand sich im nächsten Moment mitsamt dem Grill am Loire-Ufer wieder.
    Und in Gesellschaft einer Nadine Pascal, die nicht minder verblüfft wirkte.
    ***
    Als Zamorra den BMW vor Mostaches Lokal »Zum Teufel« stoppte, lief ihm Curd über den Weg.
    »Was machen die Maulwürfe?« grinste Zamorra ihn an, eingedenk der Geschichte, die Curd gestern zum Besten gegeben hatte.
    Curd winkte ab. »Hör bloß auf mit Maulwürfen, Professor«, brummte er. »Seit ich hierhergezogen bin, hatte ich Ruhe vor den Biestern, so wie mein damaliger Nachbar Ruhe hatte, bis ich ihm das grabende Kuckucksei ins Nest gelegt habe. Aber weißt du, was ich sehen mußte, als ich heute früh in meinen Küchengarten schaute?«
    »Laß mich raten«, sagte Zamorra. »Früh, sagtest du? Dann war's bestimmt das Morgen-Grauen.«
    »Richtig erkannt, mon ami. Das Morgengrauen in Gestalt mehrerer Maulwurfshügel. Das Monstrum muß sich über Nacht eingeschlichen haben und hatte nichts eiligeres zu tun, als sofort ein ganzes System von Gängen zu graben. Jetzt bin ich rund dreißig Jahre von dieser verdammten Plage befreit gewesen, und jetzt geht der Kampf doch noch einmal von neuem los! Es ist zum Mäusemelken…«
    »Geht nicht«, sagte Zamorra und schlug Curd kameradschaftlich auf die Schulter.
    »Hä?«
    » Du kannst keine Mäuse melken. So kleine Melkschemel gibt's gar nicht.«
    Curd gab ein wildes Werwolfknurren von sich. »Eigentlich sollte ich dir jetzt einen Tritt in den Hintern verpassen. Aber das widerspräche meiner guten Erziehung. Also verurteile ich dich dazu, mich für den Rest des Tages bei

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