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053 - Der Gast aus dem Totenreich

053 - Der Gast aus dem Totenreich

Titel: 053 - Der Gast aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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um diese Zeit kein Kaffee mehr serviert. Deshalb überquerte der Dämonenkiller die Straße und betrat eine der Bars. Er bestellte einen Cappuccino und rührte gedankenverloren mit dem Löffel in der Tasse herum.
    Ein Zeitungsjunge kam herein und pries seine Gazetten mit viel zu lauter Stimme an. Dorian kaufte den »Messaggero«. Er setzte sich an einen Tisch, blätterte ein bisschen darin herum und – erstarrte.
    Die Notiz erschien nur einspaltig und war nicht besonders lang. Ein Foto war dabei. Dorian erkannte das Gesicht sofort wieder. Wahrscheinlich hatte man Sergio Venturinis Ausweisbild abgelichtet.
    Zwei Männer aus den Elendsvierteln Roms, sogenannte Baraccati, hatten die Leiche Venturinis zwischen ein und zwei Uhr entdeckt. Deshalb hatte die Meldung auch in der Morgenzeitung erscheinen können. Dorian las zwischen den Zeilen und begriff, dass Venturini grässlich zugerichtet worden sein musste: In seinem Schädel hatte ein riesiges Loch geklafft, und der ganze Leib war vertrocknet – wie mumifiziert gewesen.
    Der Dämonenkiller erinnerte sich sofort an das, was Trevor Sullivan ihm berichtet hatte. Die beiden in der Nähe der Bertini-Villa gefundenen Mädchenleichen hatten ähnlich ausgeschaut.
    Dorian kehrte ins Hotel zurück. Von einer Kabine aus rief er Jeff Parker an. Es dauerte eine Weile, bis die Vermittlung ihn in einem der Studios von Cinecitta aufgetrieben hatte. Am Apparat klang seine Stimme hastig, keuchend.
    »Hast du die Morgenzeitungen gelesen?«, fragte Dorian.
    »Noch nicht. Warum?«
    Dorian sagte es ihm. Der Freund war einen Augenblick lang sprachlos, dann stieß er hervor: »Mein Gott! Er war bloß ein kleiner Ganove, aber das hatte er nicht verdient.«
    »Es ist meine Schuld, dass es Venturini erwischt hat.«
    »Unsinn! Du wusstest ja nicht, was geschehen würde. Was ist überhaupt passiert?«
    »Nicht am Telefon«, entgegnete Dorian. »Wenn du Zeit hast, kommst du am besten vorbei.«
    Parker ließ einen grimmigen Laut hören. »Die nehme ich mir. Ich bin gleich bei dir.«
    Zu Mittag aßen sie gemeinsam in dem Restaurant, das zum Hotel La Pace gehörte. Parker lauschte Dorians Schilderung, ohne zu unterbrechen. Schließlich legte er das Besteck weg, weil er es einfach nicht fertig brachte, weiterzuspeisen.
    »Findest du nicht, dass es an der Zeit ist, die Polizei einzuschalten? Allein schon wegen Venturinis Tod, Dorian.«
    »Grundsätzlich – ja. Aber wir müssen damit bis morgen warten. Wenn jetzt Kripobeamte in der Villa erscheinen, findet die Soiree garantiert nicht statt. Und dann können wir praktisch einpacken. Dann kriege ich den Maestro nie zu Gesicht. Vielleicht wird alles vertuscht, was ich an Magischem in der Villa entdeckt habe. Eine Lösung des Falles würde es nicht geben. Vergiss nicht, dass die nüchternen Methoden der Polizei hier nichts ausrichten können!«
    Parker lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Mir ist der Appetit gründlich vergangen. Rian, erzähle mir mehr über die Frau, die dir unter den dreizehn am meisten aufgefallen ist! Beschreibe sie bitte noch einmal!«
    Dorian tat es.
    »Vielleicht ist es Laura Bertini«, erwiderte Parker. »Ich bin aber nicht sicher, da ich sie selbst nie zu Gesicht gekriegt habe. Was wirst du jetzt tun?«
    »Zur Soiree gehen – natürlich.«
    »Hast du einen Smoking? Den brauchst du bestimmt.«
    Der Dämonenkiller lächelte ein wenig. »Ich habe zwar nichts dafür übrig, sehe aber ein, dass es nicht anders geht. Wo kann ich so ein Gewand am besten bekommen?«
    »Bei mir. Ich leihe dir meinen. Der passt dir garantiert. Wir haben ja die gleiche Statur.«
    Kurze Zeit darauf fuhren sie in Parkers Mercedes durch die Innenstadt. Er hatte ein Apartment jenseits des Corso d'Italia gemietet; eine sündhaft teure Zimmerflucht mit einer Einrichtung, bei deren Anblick Miss Pickford vor Begeisterung Jauchzer ausgestoßen hätte. Sämtliche Räume waren mit flauschigem, weißem Material ausgelegt. Das Wohnzimmer bestand aus einer mächtigen Wohnlandschaft, die Schränke, Lampen und Bilder gehörten ebenfalls zur Spitzenklasse.
    Sie nahmen einen Drink, dann probierte Dorian den Smoking an. Er saß tadellos.
    »Na also!«, meinte Jeff Parker. »Das Problem wäre also gelöst. Hör zu! Ich schreibe dir ein paar Telefonnummern auf, unter denen du mich jederzeit erreichen kannst.«
    »Hat Caterina wieder von sich hören lassen?«
    »Nein. Du hast Angst?«
    »Ich weiß nicht, wann die Hexen ihre Beschwörung in die Tat

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