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053 - Der Gast aus dem Totenreich

053 - Der Gast aus dem Totenreich

Titel: 053 - Der Gast aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Dämonenkiller rannte und rannte. Völlige Dunkelheit umfing ihn. Wenn er irgendwo mit dem Fuß hinterhakte, war es um ihn geschehen; dann kam er nicht mehr rechtzeitig auf die Beine, um den schrecklichen Verfolgern zu entgehen.
    Täuschte er sich? Nein. Der Gang wurde wirklich enger. Plötzlich war ihm zumute, als liefe er auf der Stelle. Die Wände schrumpften, die Decke zog sich nach unten, zwang ihn, sich zu bücken. Immer mehr rückten die kalten Steinwände auf ihn zu.
    Dorian Hunter litt sonst nicht unter Klaustrophobie, doch jetzt packte ihn das hässliche Gefühl, eingezwängt und erstickt zu werden. Er schwitzte, wollte sich wehren, konnte es aber nicht.
    Keuchend hob er das Kruzifix. Es war seine letzte Chance. Er stieß Beschwörungsformeln hervor, verhaspelte sich, begann von neuem.
    Jäh verstummte das nervenaufreibende Geigenspiel. Die Wände schienen seitlich fortzufliegen. Licht schimmerte irgendwo in der Ferne. Dorian lief schneller, und plötzlich kam es ihm so vor, als besitze er Schwingen und fliege.
    Die Weiber und der Untote waren hinter ihm, blieben zurück.
    Dorian hetzte mit erhobenem Kruzifix weiter. Er wusste nicht, wo er landen würde, hatte jegliche Orientierung verloren. War er noch in der Villa?
    Seine Füße stießen auf Widerstand. Er fiel, rollte sich jedoch ab. Als er wieder auf den Beinen stand, stellte er zu seinem Erstaunen fest, dass er sich im Freien befand. Er beugte sich über die marmorne Brüstung des Balkons an der Frontseite der Bertini-Villa.
    Dorian zögerte keinen Augenblick. Er schwang ein Bein über die Brüstung. Ungefähr drei Meter ging es nach unten. Ganz ungefährlich war sein Vorhaben nicht. Traf er auf die Freitreppe vor dem Eingang, brach er sich die Knochen. Aber er musste es wagen. Die Satansweiber und der Untote tobten heran.
    Dorian stieß sich ab. Es dauerte nur eine Sekunde, dann berührten seine Füße den Boden. Dorian rollte über den Rücken und schaute zurück nach oben.
    Die Weiber lehnten über der Brüstung, schüttelten die Fäuste, stießen obszöne Worte hervor.
    Dorian wandte sich ab. Er war sicher, dass sie sein Gesicht nicht erkannt hatten, und sie wagten den Sprung nicht. Aber schon war der Untote an der Eingangstür und rüttelte daran. Dorian vernahm seine grunzenden Laute.
    Der Dämonenkiller lief davon. Er dachte noch daran, Sergio Venturini irgendwo zu treffen, sagte sich aber dann, dass der Mann wahrscheinlich den Lärm gehört und den Rückzug angetreten hatte.
    Dorian kam am Zierteich vorüber. Er sah den Hut auf dem schwarzen Wasser schwimmen. Für einen Augenblick stockte ihm der Atem. Jenes verbeulte, speckige Ding konnte nur seinem Führer gehören. Was war mit Venturini geschehen?
    Es blieb keine Zeit, nach ihm zu forschen. Polternd flog die Eingangstür auf. Der Untote, immer noch aufgebracht und gierig, nahte. Dorian musste sich schleunigst absetzen.
    Er rannte durch den Park. Einige Bäume erkannte er wieder. Er entdeckte die Seitenpforte, schlüpfte ins Freie, hetzte an der Mauer entlang und gelangte auf die asphaltierte Privatstraße. Niemand folgte ihm mehr. Aus dem Park wagten sich die Gräuelgestalten nicht heraus. Dorian hatte zwar nicht den Eindruck, dass die dreizehn Frauen schwarzblütige Hexen waren, aber es musste einen anderen Grund geben, warum sie das Terrain der Villa nicht verließen.
    Er beschloss, herauszufinden, was all die Vorgänge in der Villa zu bedeuten hatten. Vorerst hatte er jedoch genug.
    Er ging die Via Aurelia Antica hinab.

    Unruhig wälzte er sich im Bett hin und her. Als er erwachte, war sein ganzer Körper in Schweiß gebadet.
    Dorian hatte fürchterliche Albträume gehabt. Er dachte, es sei sechs oder sieben Uhr, dabei standen die Zeiger des eleganten kleinen Weckers auf Viertel nach zehn. Schimpfend stand er auf und ging ins Bad hinüber. Er hatte viel eher auf den Beinen sein und wegen Venturini mit Jeff Parker Kontakt aufnehmen wollen.
    Rasch kleidete er sich an, nahm die Jacke vom Bügel und suchte in der Tasche nach seinen Zigaretten. Aber die Packung Player's, die er in der Nacht bei sich getragen hatte, war weg.
    Da erinnerte er sich. Als er sich in der eisernen Jungfrau versteckt hatte, war ihm etwas aus der Tasche gerutscht; das mussten die Zigaretten gewesen sein. Demnach lagen sie also jetzt noch in dem mittelalterlichen Folterinstrument?
    Unwichtig , dachte er, klappte den Diplomatenkoffer auf und nahm eine frische Packung heraus.
    Im Frühstücksraum des Hotels La Pace wurde

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