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053 - Der Gast aus dem Totenreich

053 - Der Gast aus dem Totenreich

Titel: 053 - Der Gast aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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umsetzen wollen. Sie haben Caterinas Namen genannt.«
    »Warte! Sie wohnt nicht allzu weit entfernt.«
    Parker blätterte in seinem Adressbuch und nannte ihm die Anschrift.
    »Ich fahre hin.«
    »Im Smoking?«
    »Im Smoking.«
    »Willst du meinen Wagen haben?«
    »Danke, nicht nötig.«
    »Ich kann dich leider nicht begleiten, Rian. Du weißt ja, ich jage dauernd hinter irgendwelchen Terminen her.«
    Der Dämonenkiller legte ihm eine Hand auf eine Schulter. »Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen. Du hast so und so schon eine Menge für mich getan. Ich danke dir.«
    Kurz darauf saß er im Fond eines Taxis und ließ sich zu der Adresse bringen. Das Auto stoppte vor einem Altbau, dessen Fassade mit kräftigen Brauntönen aufgefrischt worden war. Dorian ließ den Fahrer warten. Er ging über den Bürgersteig, suchte das Namensschild Caterinas und drückte den entsprechenden Knopf. Niemand öffnete. Per Zufall entdeckte er hinter einem geöffneten Fenster im Erdgeschoss den Kopf eines Mannes.
    Bevor der Mann verschwinden konnte, trat er ihm gegenüber. Es war ein glatzköpfiger Mensch mit eingefallenem Gesicht. Seine argwöhnisch dreinblickenden Augen hatten tiefe Ränder. Es fiel schwer, sein Alter zu bestimmen; es musste irgendwo zwischen Vierzig und Sechzig liegen.
    »Ich suche Signorina Schifano«, versetzte Dorian. »Wissen Sie, ob sie sich in ihrer Wohnung befindet?«
    »Ich bin der Hausmeister«, antwortete der Mann. Er hatte eine raue, unangenehme Stimme. »Wenn mich nicht alles täuscht, hat sie eben das Haus verlassen: Sehen Sie mal auf dem Hof nach! Da steht ihr Wagen. Vielleicht will sie ausfahren. Natürlich weiß ich das nicht genau. Ich kümmere mich ja nicht um die Privatangelegenheiten der Leute.«
    Dorian umrundete das Gebäude. Er sah eben noch, wie der weiße Alfa Duetto über die Seitenstraße davonbrauste.
    Dorian wusste selbst nicht, was ihn dazu bewog. Er lief zum Taxi zurück, stieg ein und sagte dem Fahrer: »Biegen Sie ab, und folgen Sie dem weißen Wagen! Na los, beeilen Sie sich schon!«
    Er hatte ein ungutes Gefühl. Die Tatsache, dass Venturini auf grausige Weise umgebracht worden war, trieb ihn an. Er fühlte sich für Caterina verantwortlich.
    Der Taxichauffeur kurvte gekonnt um die Ecken und saß dem hübschen Starlet bald auf den Fersen. Vor ihnen rollte der Duetto mitten durch den dicken Nachmittagsverkehr der Hauptstadt.
    »Himmel, fährt die Kleine einen Stil!« Der Fahrer wandte kurz den Kopf. »Wenn das so weitergeht, Signore, sehe ich schwarz für die schönen Kotflügel des Alfa.«
    »Machen Sie sich nichts daraus! Bleiben Sie am Ball!«
    »Das schon. Aber was ist, wenn das Taxi was abbekommt? Für Akrobatenkunststücke werden wir nicht bezahlt.«
    Dorian steckte ihm einen größeren Schein zu. Da beruhigte er sich.
    Die rasante Fahrt ging weiter. Auf der Piazza della Republica ließ Caterina ihren Wagen ausscheren. Erbostes Hupen folgte. Ein paar Fahrer drohten mit den Fäusten.
    Kurz vor dem Bahnhof Termini bog sie nach rechts ab und steuerte Santa Maria Maggiore zu, wählte dann aber Via Cavour und überquerte die breite Via Lanza.
    »Die fährt zum Kolosseum«, sagte der Fahrer.
    Da kam es schon in Sicht, dieses gewaltige Bauwerk mit den Hunderten von düsteren Arkaden. Caterina fädelte sich in den Kreisverkehr ein. Der Taxichauffeur fuhr nach. Das Mädchen lenkte auf einen kleinen Parkplatz und stieg aus.
    Dorian ließ den Taxichauffeur in einiger Entfernung halten. Er bezahlte den schwitzenden Fahrer und ging der Blondine nach.
    Caterina bewegte sich wie im Schlaf – langsam und mit herabhängenden Armen. Sie trug trotz des relativ warmen Nachmittags einen Fuchspelzmantel. Ihre Haare wippten bei jedem Schritt. Sie steuerte auf das Kolosseum zu.
    Dorian sah jetzt das Gerüst, das an manchen Teilen der gigantischen Mauern errichtet worden war; und er entsann sich einer Zeitungsnotiz, die er vor einiger Zeit gelesen hatte: Das Amphitheater war für den Besucherstrom gesperrt worden, weil wegen der Vibrationen durch den Fahrzeugverkehr Einsturzgefahr bestand. Man suchte nach einer Lösung, aber noch war nichts getan worden, um das Bauwerk vor dem Verfall zu bewahren.
    Der Dämonenkiller schritt schneller aus. Kein Aufpasser stand hinter der Absperrung. Caterina bückte sich einfach und ging weiter. Sie betrat das Kolosseum, und niemand hinderte sie daran.
    Dorian lief. Er brachte die Absperrung ebenfalls hinter sich. Caterina hatte sich schon nach links gewandt, um eine

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