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053 - Der Gast aus dem Totenreich

053 - Der Gast aus dem Totenreich

Titel: 053 - Der Gast aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Augenblick war, aber er hatte sich vorgenommen, nicht aufzugeben. Er verstand mit Geisteskranken und auch mit Rekonvaleszenten umzugehen, seitdem seine Frau Lilian damals aus der O'Hara-Stiftung entlassen worden war. Er sprach mit ganz normaler Stimme auf das Mädchen ein, wiederholte Fakten.
    Plötzlich sah Antonia auf. Ihr Blick war nicht mehr unstet, sondern fest. »Nein! Ihr habt den Maestro angeblich spielen hören, aber er kann es nicht gewesen sein. Er ist tot. Ich schwöre es.«
    »Was hat sich damals in der Villa zugetragen?«, fragte Dorian.
    »I-ich kann und will es nicht erzählen.«
    Dorian legte ihr eine Hand auf den Arm und sagte: »Antonia, ich bin überzeugt, Sie haben die Kraft dazu. Und eben weil ich weiß, dass Sie vollständig von der Krankheit genesen sind, will ich offen und ehrlich zu Ihnen sprechen. Die Dämonen haben Sie unbehelligt gelassen, solange Ihr Verstand umnachtet war. Denn die Mächte des Bösen, die hier am Werk sind, haben furchtbare Angst vor psychisch Leidenden. Doch jetzt sind Sie wieder normal, Antonia.«
    »Dorian!«, sagte Caterina entsetzt.
    Antonia Biasi blickte den Dämonenkiller aus geweiteten Augen an. Würde sie schreien?
    Die Schwester kam herein: Antonia drehte sich um und gab ihr einen Wink zu gehen. Erst als die Frau fort war, antwortete sie.
    »Ich habe verstanden. Sie könnten mich töten. Es ist in meinem eigenen Interesse, wenn ich rede. Ist es so?«
    »Sie sind ein intelligentes Mädchen, Antonia.«
    Sie nickte, knetete die Hände. Wieder verstrich etwas Zeit. Dann begann sie.
    »Eingangs möchte ich wiederholen, dass der Maestro tot ist«, sagte sie. »Tot seit damals – seit Silvia Lualdi in die Villa kam und sich das Leben nahm. Seine rachsüchtige Frau Laura hat etwas Teuflisches ausgeheckt und tut bloß so, als sei er noch am Leben. Fragen Sie nicht, was, Dorian – denn ich weiß es wirklich nicht.«
    Dorian erwiderte nichts. Es war klüger, das Mädchen jetzt nachdenken zu lassen.
    Langsam fuhr sie fort. »Und nun zu dem schrecklichen Vorfall. Es fällt mir nicht leicht. Ich spreche zum ersten Mal darüber. Aber irgendwie habe ich großes Vertrauen zu Ihnen, Dorian. Wissen Sie, Silvia Lualdi war nicht gerade meine Freundin. Das wäre wohl übertrieben. Aber ich kann sie als gute Bekannte bezeichnen. Eines Abends trafen wir uns ganz zufällig an einer Bushaltestelle. Sie machte einen völlig verzweifelten Eindruck, wollte sich mir anvertrauen, so – so schlimm war es. Wir gingen in eine Bar. Da sagte sie mir alles, denn sie hatte niemanden, dem sie es erzählen konnte.«
    Sie brach ab und trank einen Schluck Tee. Weder Dorian noch Caterina sagten etwas. Antonia schaute wie suchend im Raum umher; ihr Blick blieb irgendwo hängen. Dann sprach sie weiter.
    »Silvia hatte ein Verhältnis mit dem Maestro Marco Bertini. Das dürfte ja bekannt sein. Aber wie ernst es die beiden meinten, das erfuhr ich erst an diesem unheilvollen Nachmittag. Der Maestro wollte sich scheiden lassen. Und sie hatten beschlossen, sich gemeinsam das Leben zu nehmen, falls Laura nicht einverstanden war. Es kriselte schon lange in der Ehe, aber ich wusste, dass die Bertini ihren Mann nicht freigeben würde. Ich fühlte es. Silvia und ich trennten uns. Aber ich folgte ihr heimlich.« Sie befeuchtete die Lippen mit der Zunge. »Silvia fuhr zu ihrer Wohnung und zog sich um. Dann nahm sie ein Taxi. Ich auch. Die Fahrt ging zur Villa des Maestros. Ich hatte einige Schwierigkeiten, sie ungesehen bis ins Haus zu verfolgen, aber ich schaffte es.«
    Der Dämonenkiller musterte sie gespannt. Caterina hielt unwillkürlich den Atem an.
    »Ich wurde Zeugin eines Dramas«, erklärte das blasse Mädchen. »Es war furchtbar. Der Maestro machte einen ernsten und gefassten Eindruck, Silvia war sehr aufgeregt. Zusammen traten sie im Salon Laura Bertini gegenüber. Sie gestanden ihr ihre Liebe ein. Da hättet ihr sie sehen müssen! Sie geriet fürchterlich in Wut und stürzte sich auf Silvia. Es – es gelang ihr, Silvia ein paar Ohrfeigen zu geben. Dann griff Marco Bertini ein.«
    Sie atmete heftig. Die Erinnerung an die Ereignisse regte sie nun doch etwas auf.
    »Ruhig!«, sagte der Dämonenkiller. »Ruhig, Antonia!«
    Sie faltete die Hände und gab sich Mühe, sie still zu halten. »Es kam noch schlimmer. Der Maestro verprügelte seine Frau. Er war außer sich. Auch sie zeigte erst jetzt ihr wahres Gesicht. Während Silvia auf dem Boden lag und weinte, entwickelte sich die Bertini zur – zur

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