Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Mitteln zu vertreiben. Und er kann es schaffen, wenn du ihm nicht Einhalt gebietest, denn er ist eine Person, die auch die Natur verändern kann.«
    »Das sind sehr eindrucksvolle Worte gewesen«, sagte Jane leise.
    »Nur fühle ich mich, ehrlich gesagt, zu schwach, um eine derart schwere Aufgabe übernehmen zu können.«
    »Jetzt bist du auch zu schwach«, gab der Magus zu, »aber du mußt deine Kräfte wecken, die in dir schlummern, du mußt selbst zu einer Flamme der Rache werden. Dann wird es dir gelingen…«
    »Ich werde es versuchen, obwohl ich nicht daran glauben kann, daß du in der Lage bist, mir meine alte Gestalt zurückzugeben. Tut mir leid, Magus.«
    »Wir werden es sehen und…«
    Der Magus sprach nicht mehr weiter, weil sich hastige Schrittgeräusche der Hütte näherten.
    Im nächsten Augenblick verdunkelte sich der Eingang, und einer der Diener erschien.
    Auf seinem Gesicht malte sich das Entsetzen ab, und der flackernde Kerzenschein zeichnete ein zuckendes Muster aus Licht und Schatten. Er nickte einige Male in Magus’ Richtung, während er keuchend Luft holte.
    »Was ist denn, Salvatore?«
    »Ich… ich habe es gesehen …«
    »Was hast du gesehen?«
    »Fresenius. Er wird nicht mehr leben, glaub mir. Er ist bestimmt gestorben.«
    »Wann und wo?«
    »Komm mit!«
    Der Magus schnellte hoch. Diese Geschicklichkeit hätte ihm Jane nicht zugetraut.
    Sie blieb ebenfalls nicht auf ihrem Platz sitzen und folgte den beiden Männern ins Freie.
    Salvatore war neben der Hütte stehengeblieben. Auch ein anderer Wächter stand dort. Der Arm des Melders wies in die Richtung, wo sich die beiden Felstürme sehr schwach abhoben.
    »Seht hin!« flüsterte er.
    Vor den Türmen spielte sich etwas Grauenvolles ab.
    Ein gewaltiger Ball aus Feuer rollte von der Höhe her dem Tal entgegen und würde seinen Weg auch zwischen die Hütten finden…
    ***
    »Gib Alarm!« rief der Magus. »Das ist eine Botschaft des grausamen Selim Kale. Ich weiß es, ja, ich weiß es.« Der Magus hatte während seiner Worte die Hände zu Fäusten geballt. Er sah aus, als wollte er sich selbst die Daumen drücken.
    Schrille Pfiffe erfüllten das Tal. Es waren die auf Pfeifen geblasenen Alarmsignale, die es schafften, die schon schlafenden Männer von ihren Lagern zu treiben.
    Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr. Das sah auch Jane Collins, die zur Seite getreten war und den Feuerball weiterhin beobachtete, wobei ihr ein kalter Schauer über den Körper rann.
    Der Ball tanzte, hüpfte und sprang den Berghang hinab. Die Strecke war uneben, das bekam er besonders zu spüren, wenn er von Querrinnen aufgehalten wurde.
    Inzwischen leerten sich die Häuser. Ungefähr zwanzig Personen, alles Männer, schauten dem Feuerball entgegen.
    »Was ist das?« rief einer.
    »Ein Zeichen der Hölle!« schrie jemand. Er rannte dem Feuerball entgegen und hatte dabei die Arme ausgebreitet, als wollte er ihn auf der rasanten Fahrt aufhalten.
    »Bleib hier!« schrie der Magus.
    Der Mann hörte nicht. Wie magisch wurde er von diesem Gebilde angezogen, das in einem dunklen Rot glühte, aber nicht von Feuerlanzen umlodert wurde.
    Nur noch wenige Meter, dann hatte dieser schaurige Gruß die Talmulde erreicht.
    Der Mann war nicht zu stoppen. »Ich werde euch retten!« brüllte er. »Ich werde euch…«
    Er prallte mit dem Felsen zusammen.
    Es war eine fürchterliche Szene. Für einen Moment sah es tatsächlich so aus, als konnte es ihm gelingen, die rasante Fahrt des Felsbrockens zu stoppen.
    Dann geschah es.
    Die Gestalt bekam einen kräftigen Schub, der sie in die Höhe schleuderte. Sie kippte nach hinten weg, der Körper bog sich dabei wie eine Stahlsehne durch, und der Stein war von dem Mann nicht aufgehalten worden.
    Er überrollte ihn…
    Es war für die Zeugen schrecklich, dies mitansehen zu müssen.
    Der Stein ließ sich nicht aufhalten. Normalerweise hätte der Mann zurückbleiben müssen oder zumindest das, was von ihm als verbrannter Rest übriggeblieben war.
    Das war nicht geschehen.
    Der Stein rollte weiter. Er hatte nichts hinterlassen, aber innerhalb des glühenden Gefüges zeigten sich zwei dunkle Flecken, und ein jeder, der zuschaute, ahnte, was das war.
    Die Männer spritzten auseinander, als dieser tödliche Gruß in eine gefährliche Nähe geriet. Sie schufen Platz, damit der Stein seinen Weg finden konnte.
    In unmittelbarer Nähe der Feuerstelle hüpfte er vorbei, auch nicht weit von Jane Collins entfernt.
    Er rollte und tanzte noch ein paar Meter, bis er

Weitere Kostenlose Bücher