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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an das Ziel gelangte oder an das, was ihn aufhielt.
    Es war eine der Hütten!
    Der glühende oder brennende Felsen krachte in eine der Hütten.
    Sie hörten das Bersten des Gesteins, sahen Funken sprühen und Gesteinsbrocken durch die Luft fliegen, bevor die noch stehenden Mauerreste anfingen zu brennen.
    Magus stand nahe der ehemaligen Hexe Jane. Er streckte dem Brandherd seine Arme entgegen. Auch sein Gesicht war durch das Feuer beleuchtet, und Jane erkannte den erschreckten Ausdruck darin.
    »Er ist in der Lage, selbst tote Materie zu vernichten!« rief Magus mit lauter Stimme. »Er ist ein wahrer Teufel…«
    Die anderen Männer waren zurückgegangen, um nicht in unmittelbarer Nähe zu stehen. Auch ihre Gesichter zeigten einen entsetzten Ausdruck. Was sie hier zu sehen bekamen, das ging wider die Natur. An diesem Ort hatten furchtbare Kräfte die Regie übernommen.
    Der Felsen war dort liegengeblieben, wo sich ungefähr die Hüttenmitte befand. Er glühte auch weiterhin, doch allmählich nahm die intensive Farbe ab.
    Nach einigen Minuten war das Glühen verschwunden. Nur die ursprüngliche Farbe blieb zurück.
    Eine graue Masse, die fast von der Dunkelheit der Nacht verschluckt wurde. Leichte Rauchschwaden umflatterten den Felsblock noch, und einer der Männer wollte hinlaufen, wurde aber von Magus zurückgehalten. »Nein, nicht jetzt!«
    »Was ist?«
    »Du wirst dich verbrennen, du wirst vergehen!« Die Stimme hatte einen scharfen Klang bekommen. Zur Unterstreichung seiner Worte hob der Magus ein Stück Holz an und schleuderte es gegen den Stein. Die Außenseite schien mit Leim bestrichen worden zu sein, denn das Stück Holz blieb für einen Moment daran kleben, bevor es in Flammen aufging und zu dunkler Asche verbrannte.
    »Wir werden noch warten müssen«, sagte der Magus. »Erst dann können wir uns um ihn kümmern.«
    »Ja, das ist gut« Der Sprecher blieb, ebenso wie die übrigen Männer, in respektabler Entfernung stehen.
    Der Magus von Zypern wandte sich an Jane Collins. »Du hast es gesehen«, sagte er. »Ist dir nun klar, welch eine Macht hinter Selim Kale steckt?«
    Jane nickte nur. Sie scheuerte mit der Schuhsohle über den Boden und suchte nach einer Antwort. Sehr leise kam die schließlich über ihre Lippen. »Ich habe es gesehen, Magus. Ich habe genau hingeschaut, und mir ist auch klargeworden, daß ich zu schwach bin, um diesen Pascha zerstören zu können.«
    Der Magus fuhr herum. Er packte Jane an beiden Schultern und schüttelte sie durch. »Das kannst du nicht sagen, nein, das darfst du nicht. Es ist deine, es ist unsere Chance!«
    »Ich kann so sterben wie dein Freund!«
    Jane schien einen wunden Punkt getroffen zu haben, denn sie bekam zunächst einmal keine Erwiderung. Der Magus wartete ab, bis er schließlich nickte. »Ich gebe zu, daß es nicht ungefährlich ist. Aber wir werden zusammenhalten, mehr kann ich dir nicht sagen. Wir werden gemeinsam versuchen, ihn zu vernichten…«
    »Ich hänge trotzdem sehr an meinem Leben«, sagte Jane leise.
    »Kannst du das verstehen?«
    »Ja, jeder hängt an seinem Leben. Doch sollten wir die große Sache im Auge behalten.«
    »Das habe ich immer.«
    Ein Schrei schreckte sie beide auf. Einer der Männer hatten sich gedreht und schaute dorthin, wo sich die beiden Felstürme befanden. Nicht weit von ihnen entfernt, das war selbst von diesem Platz aus zu erkennen, hielt sich jemand auf.
    Ein rotes Skelett!
    Es strahlte wie ein schauriges Fanal, eine böse Drohung aus dem Jenseits, und es zeigte den anderen an, daß mit ihm noch zu rechnen war. Einen Arm hielt es ausgestreckt, vielleicht sogar die Knochenhand zur Faust geballt, so genau war es nicht zu erkennen, aber es stand dort in einer Pose, wie sie dem Sieger zukam.
    Das sah auch Magus. »Nein«, flüsterte er, »nein, noch hast du nicht gewonnen, Selim Kale. Wir werden kämpfen, das verspreche ich dir. Ich gebe nicht auf. Du wirst dieses Gebiet nicht mehr beherrschen können. Es gehört mir, es soll zu einer Insel des reinen Geistes werden, zu einem Platz für die Rückbesinnung der Menschen, das verspreche ich!«
    Das Skelett konnte die Worte nicht verstanden haben. Trotzdem drehte es sich um und verschwand. Jane glaubte, daß es auf die beiden Türme zugehen würde.
    Sie irrte sich nicht.
    Ihre Augen waren ausgezeichnet. So sah sie mit an, wie sich das Skelett hinlegte und der rote Schein an Intensität verlor. Nur schwach blieb er noch.
    »Es hat seinen Ruheplatz gefunden«, erklärte der

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