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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück.«
    »Das hatte ich mir so gedacht.«
    Jane senkte den Kopf und starrte in die Flamme, die tanzende Muster auf ihr Gesicht legte. Sie spürte auch die Gänsehaut über ihren Rücken laufen und den feuchten Schweiß auf ihren Handflächen. Ihre Gedanken eilten zurück nach London, und sie erinnerte sich daran, daß auch ihre Freunde alles versucht hatten, sie von diesem Schicksal zu befreien. Es war ihnen nicht gelungen, obwohl John Sinclair sein Kreuz besaß.
    »Zweifelst du, Jane?«
    »Ja, ich kann mich mit diesem Gedanken nicht anfreunden. Ich glaube es einfach nicht. Viele haben es versucht, keiner hat es geschafft. Du wirst mich bei Sonnenaufgang erleben können, wie ich mich in ein schreckliches Monstrum verwandele.«
    »Wenn alles gut verläuft, wird es eine deiner letzten Verwandlungen sein.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Magus. Wie willst du es anstellen?«
    »Habe ich dir nicht erzählt, daß ich die Hüter der Erde treffe, wenn ich meinen Geist vom Körper löse?«
    »Die Engel…«
    »Das ist deine Version. Ich kenne sie als Hüter der Erde, und ich werde sie bitten, dich zu erlösen.«
    »Und das schaffen sie?«
    »Bestimmt.«
    »Weshalb schickst du sie nicht in den Kampf gegen Selim Kale?«
    Der Magus lächelte versonnen. »Weil meine Freunde, die Hüter der Erde, jegliche Gewalt ablehnen. Wenn sie den Fluch von dir nehmen, wird keine Kreatur sterben, das sei gewiß. Und deshalb ist es eine große Aufgabe für sie.«
    Jane Collins hob die Schultern. »Wenn man es so sieht, muß ich dir recht geben, aber noch ist alles Theorie. Ich kann daran einfach nicht glauben, verstehst du das?« Jane schaute Magus bittend und gleichzeitig auch starr an.
    »Ja, Jane, du reagierst wie alle Menschen. Deshalb haben es Personen wie ich auch so schwer. Die Menschen sind eben nicht bereit, über Barrieren und Grenzen zu springen. Ihr Sichtfeld endet oft an der Haustür oder am Gartenzaun. Was sich dahinter verbirgt, wollen oder können sie nicht sehen.«
    »Es ist auch schwer.«
    »Das gebe ich zu«, erwiderte der Magus nickend. »Deshalb haben sich auch Gleichgesinnte gesammelt, denen ich zeigen möchte, daß es auch noch etwas anderes gibt.«
    »Da komme ich schon mit, nur kann ich mich schlecht damit abfinden, daß ich wieder so werden soll wie früher.«
    »Begreiflich, aber hast du Vertrauen?«
    »Zu dir?« Jane lächelte schmal. »Es ist seltsam, aber das habe ich tatsächlich, Magus. Normalerweise bin ich mißtrauisch, sehr mißtrauisch sogar. Als ich dich zum erstenmal sah, da ging etwas von dir aus, das mein Vertrauen in dich festigte.«
    »Danke sehr.«
    »Aber es ist nicht so groß, daß ich dir zutraue, mich auch erlösen zu können.«
    Der Magus hob die Schultern. »Die nächste Nacht wird es dir zeigen, und der folgende Tag ebenfalls. Es gibt eben Dinge, da sollte man gedankliche Schranken entfernen.«
    »Ich weiß. Wenn eine dritte Person dies sagt, hörte es sich gut an. Weniger gut allerdings für denjenigen, der selbst betroffen ist. Aber ich möchte auf Selim Kale zurückkehren. Was ist mit ihm? Du fürchtest dich vor ihm? Kann er ebenfalls zurückkehren?«
    »Er kann vieles…«
    »Ist er denn auch da?«
    »Ja, er wartet.«
    »Wo?«
    »Ich habe es dir bei unserer Ankunft nicht gesagt, um dich nicht zu erschrecken, aber er lauert in der Nähe. Kannst du dich an die beiden turmartigen Felsen erinnern, die bei Tageslicht so deutlich zu erkennen sind?«
    »Das kann ich.«
    »Dort ist sein Gebiet. Dort steht auch der Sarg, in dem er liegt und auf seine große Stunde wartet. Er wird geschützt von den gefährlichen Dschinns, von Geistern, die mir über sind. Man kann sie mit den Hütern der Menschen vergleichen, nur werden sie keine Skrupel haben, uns zu vernichten. Und Selim Kale hat sich den Dschinns geweiht. Sein Lebenswerk bestand aus dem Bösen. Er wollte den Dschinns dienen, und sie haben es respektiert, in dem sie ihm den nötigen Schutz gaben, auch nach seinem Tod als Mensch. Er ist heute ein rotes Skelett und wartet auf seine Chance, uns zu vernichten.«
    »Weshalb will er euch töten?«
    »Weil wir in sein Gebiet eingedrungen sind. Du mußt wissen, daß er vor sehr langer Zeit einmal hier gelebt hat. Ihm gehörte diese Insel, er hat die Menschen geknechtet, er hat sie grausam tyrannisiert. Er kann es einfach nicht zulassen, daß dieses Land, wo noch seine alte Magie steckt, von uns völlig umgekrempelt wird. Deshalb wird er versuchen, uns mit allen zur Verfügung stehenden

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