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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr damit gerechnet, sie wiederzusehen.
    Im Bad zog ich mich aus und stellte mich unter die prickelnden Strahlen. Das Duschen war ein Genuß. Zudem brachte das heiße Wasser auch meinen Gedankenapparat in Schwung. Van Akkeren lag hinter mir, ich war gespannt, was sich mittlerweile in London getan hatte. Eine Alarmmeldung hatte es nicht gegeben, dann hätte mich Sir James schon längst über diese Sache in Kürze informiert.
    Einseifen, abspülen, nochmals duschen, wieder einseifen, ich genoß diese wechselvollen Vorgänge. Sie bereiteten mir Genuß. Es spielte keine Rolle, wann ich ins Büro fahren würde, das hatte mir Sir James ebenfalls zu verstehen gegeben.
    Beim Abtrocknen kam mir der Gedanke, am frühen Nachmittag mal einen Blick hineinzuwerfen und auch Glenda Perkins einen guten Tag zu wünschen. Zunächst verspürte ich Hunger. Ich freue mich auf die Rühreier mit Speck.
    Dazu aß ich Brot und hatte mir auch einen für meine Verhältnisse guten Kaffee gebraut, auch wenn dieser in seiner Klasse längst nicht an Glendas heranreichte.
    Nach meiner Ankunft hatte ich auch den Briefkasten geleert und die Post auf dem Minitisch in der Küche verteilt. Ich wollte mich nicht ärgern und aß zunächst die Pfanne mit dem Rührei leer, bevor ich mich um die Briefe kümmerte.
    Dabei rauchte ich eine Zigarette und trank auch die dritte Tasse Kaffee. Auf dem Tisch fächerte ich die Post auseinander und schüttelte den Kopf, weil der Briefkasten wieder einmal mit Reklamesendungen vollgestopft worden war.
    Da brillierte der Supermarkt ebenso mit Billigangeboten wie der Radiohändler an der Ecke. Ein Schreiben vom Finanzamt war auch dabei, daß ich erst einmal zur Seite legte, denn darunter befand sich ein weißer Briefumschlag, der wenig offiziell aussah.
    Ich schaute sofort auf den Absender und wunderte mich darüber, als ich den Namen Jane Collins lag.
    Weshalb hatte mir Jane geschrieben?
    Ich wußte von ihrem Schicksal und war auch darüber informiert, wie sehr sich die ehemalige Hexe innerlich damit abquälte. Im Magen spürte ich sofort einen gewissen Druck, der mir bewies, daß etwas Unangenehmes auf mich zukommen konnte.
    Mit dem Messer öffnete ich den Umschlag und holte den Brief hervor. Er war nicht sehr lang, umfaßte nur eine Seite, und Jane hatte ihn mit der Hand geschrieben.
    Halblaut las ich ihn vor.
    Lieber John, wenn Du diesen Brief liest, bin ich wahrscheinlich nicht mehr in London. Ich habe eine Chance gesehen, meinem Schicksal zu entgehen und muß einem mir Unbekannten volles Vertrauen entgegenbringen.
    Das Vertrauen geht so weit, daß ich mich entschlossen habe, ihm nach Zypern zu folgen. Es ist eine Chance, John, und Du weißt, wie es in mir aussieht. Du hast es nicht geschafft, ich selbst auch nicht. Vielleicht ist es die letzte Möglichkeit, die mir bleibt. Wenn die Tage jetzt länger werden, kann ich einfach nicht mehr so weiterleben. Ich hoffe, du hast dafür Verständnis und drückst mir die Daumen, daß es klappt. Ich grüße Dich, und ich mag Dich noch immer. Deine Jane…
    Ich ließ die Hand mit dem Brief sinken und legte ihn auf dem Tisch ab. Nur gut, daß ich ihn nicht vor dem Frühstück gelesen hatte, die Nachricht hätte mir den Appetit gründlich verdorben.
    Jane in Zypern!
    Das gab es doch nicht. Das war einfach verrückt. Sie mußte durchgedreht haben, wenn sie so reagierte. Oder sie befand sich in so großen Schwierigkeiten, daß sie keinen anderen Ausweg mehr gesehen hatte.
    Daß dieser Brief ein Bluff oder eine Finte gewesen war, daran glaubte ich nicht. Aber es gab eine Person, die mehr wissen mußte.
    Lady Sarah Goldwyn, bei der Jane Collins wohnte. Der hatte sich fast so gelesen wie ein Abschiedsbrief.
    Ich ging in den Wohnraum, wo auch das Telefon stand. Sarah Goldwyns Nummer hatte ich im Kopf, tippte sie ein und hörte das Besetztzeichen.
    Ausgerechnet jetzt.
    Die Ungeduld trieb mir schon die Hitze durch den Körper. Nach einigen Minuten versuchte ich es erneut, und diesmal meldete sich Sarah. Schon am Klang der Stimme hörte ich heraus, daß sie etwas wußte. Sie hatte sich sehr leise gemeldet.
    »John hier…«
    »Meine Güte, kannst du Gedanken lesen. Ich habe dich gerade anrufen wollen. Ich hörte, du seist wieder im Lande und…«
    »Es geht um Jane, nicht?«
    »So ist es, John. Ich komme darüber nicht hinweg. Sie hat mich verlassen, ist aus dem Haus, ohne daß ich etwas gemerkt habe. Sie ist verschwunden, vielleicht entführt worden.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Sarah

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