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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kann.«
    Jane lächelte ungläubig. »Dann willst du mich mitnehmen? Du, ein Geist, nimmst mich als Körper mit auf die Reise?«
    »Das hatte ich vor.«
    »Was muß ich tun?«
    »Nur mitkommen.«
    Jane war sehr komisch zumute, als sie den ersten zögernden Schritt tat. In den Knien spürte sie das Gefühl der Weichheit, als wären sie mit Pudding gefüllt.
    »Keine Sorgen, keine Angst, Jane Collins. Vergiß beides. Bei mir bist du sicher.«
    Sie glaubte ihm noch immer nicht, obwohl er so überzeugend gesprochen hatte.
    Was blieb ihr anderes übrig?
    Jane hatte sehr unter ihrem Schicksal gelitten. Selbst John Sinclair war es nicht möglich gewesen, sie trotz großer Anstrengungen von diesem furchtbaren Fluch zu befreien. Da war ihr eigentlich nur die Flucht nach vorn geblieben, hin zu ihm, zu dem Magus von Zypern, der angeblich ein Helfer der Menschheit war.
    Auch jetzt noch gab sie zu, daß sie noch nie von ihm gehört hatte.
    Helfer der Menschheit gab es genug, viele hatten sich als Helfer bezeichnet und waren danach nur mehr Scharlatane gewesen. Würde sich Magus auch als solcher herausstellen, oder war er tatsächlich mehr?
    Zwei Schritte trennten sie noch von der Tür, da merkte sie es bereits. Es war das Fluidum, das sie wie ein dünnes Tuch überfiel und auch blieb. Eine Kälte und gleichzeitig eine Wärme, auf die sie reagierte wie Eisen auf einen Magnet.
    Auch wenn sie es gewollt hätte, es wäre ihr unmöglich gewesen, wieder zurückzukehren, die andere Kraft war einfach stärker.
    Sie drückte ihre Hand nach vorn. Dort befand sich genau die Tür, aber die Finger glitten hindurch.
    Dafür berührte sie etwas Kaltes, Feuchtes. Jane hörte sich noch selbst leise aufschreien, dann war die normale Welt um sie herum auf einmal verschwunden…
    ***
    Es gibt Menschen, die haben andere Auffassungen, andere Religionen, eine andere Kultur.
    Das soll so sein, das muß auch so sein. Doch wehe, sie verlieren ihre Toleranz dem Mitmenschen gegenüber und wollen mit allen Mitteln dem anderen ihre Auffassung aufzwingen.
    Dann entsteht der Haß und als Folge davon der Krieg.
    So geschehen zwischen den beiden islamischen Bruderländern Iran und Irak.
    Über mehrere Jahre tobte bereits der verbissene sinnlose Krieg, mit Opfern die kaum noch zu zählen waren, gewaltige Friedhöfe füllten, den Frauen die Männer und den Müttern die Söhne genommen hatten.
    Ein Ende des Krieges war nicht abzusehen. Im Gegenteil, er wurde verstärkt geführt, und beide Seiten setzten Raketen ein, die ihnen von skrupellosen Regierungen und Waffenhändlern verkauft worden waren.
    Die großen Städte wurden beschossen. Es gab Trümmer und wieder Tote und Verletzte.
    Das alles wußte auch Jane Collins, es war der Welt bekannt, doch kein Dritter hatte es bisher geschafft, diesen sinnlosen Krieg zu stoppen. So wurde weiter geschossen, getötet, gefoltert, und es flossen die Tränen der Trauernden.
    Jane war bisher in diese Auseinandersetzungen nicht mit hineingezogen worden, wie sollte sie auch? Nun aber, als sie sich auf dieser neuen, für sie unbegreiflichen Reise befand, sah die Sache plötzlich anders aus, denn der Magus von Zypern hatte ihr zeigen wollen, wie er Menschen retten konnte, ohne daß es ihm gelungen wäre, den großen Krieg zu stoppen.
    Aber er wollte ihr zeigen, wie er es trotz allem schaffte, Menschen zu retten.
    Jane Collins erlebte eine Reise, die sie nur mit dem Begriff einmalig umschreiben konnte.
    Sie selbst besaß noch ihren Körper, dennoch fühlte sie sich, als wäre ihr Geist vom Körper getrennt worden. Sie flog, umgeben von einer schwach leuchtenden Nebelwolke.
    Wenn es ein Gefühl der Freiheit gab, dann spürte Jane Collins es jetzt. Die Probleme waren von ihr genommen worden, der alte Fluch schien nicht mehr zu existieren, sie fühlte sich frei und glücklich. Ihr kam erst jetzt zu Bewußtsein, wie schön das Leben sein konnte.
    Das Ziel der Reise kannte sie nicht. Der sie umgebende Nebel war mit Blicken nicht zu durchdringen, und sie ließ sich weiterhin treiben, bis der Nebel plötzlich aufriß und sie tatsächlich in die Tiefe schauen konnte.
    Jane Collins sah die Erde unter sich.
    Da sie sich in einer sehr großen Höhe befanden, gelang es ihr sogar, die Erdkrümmung zu erkennen, und sie vernahm eine wispernde Stimme nahe ihrem linken Ohr.
    »Es ist nicht meine Heimat, die unter dir liegt, sondern ein Gebiet, das zu einem Kriegsschauplatz erklärt wurde. Die Menschen aus dem Iran und dem Irak bekämpfen sich

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