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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gnadenlos, sie wollen keinen Frieden, sie wollen nur den Sieg. Ich kann nicht immer eingreifen, aber manchmal habe ich Schlimmes verhindern können. Ich spüre, daß es bald wieder soweit sein wird, dann starten sie die Waffen, die sie Raketen nennen. Waffen, die so viele Menschen auf dem Gewissen haben.«
    Jane wollte etwas fragen, doch sie konnte nur schauen und sich nicht bewegen. Wie gefangen oder eingekesselt kam sie sich vor.
    Die Theorie verflog. Plötzlich wurde sie mit der Praxis konfrontiert. Unter ihr erschien etwas, stieg in die Höhe und senkte sich dann in einem weiten Bogen in östliche Richtung.
    Eine Rakete, die von einer Stellung im Irak abgefeuert worden war.
    Jane sah sie überdeutlich, obwohl sie tief unter ihr mit großer Geschwindigkeit ihre Bahn zog.
    Aber was ist schon Geschwindigkeit gegen das Tempo oder die Schnelligkeit eines Gedankens?
    Jane vertraute dem Magus. Sie ging davon aus, daß sie so schnell waren wie ein Gedanke.
    Plötzlich erlebte sie die Rakete als gewaltigen, hellen, stromlinienförmigen Körper in ihrer Nähe.
    Sie glaubte auch das Heulen zu hören, aber die Stimme des Magus’ war deutlicher.
    »Ich werde sie zerstören!«
    Es passierte noch im gleichen Moment. Die gefährliche Rakete zerplatzte. Ein Feuerball entstand, brachte eine glühende Hitze mit, die alles zerfressen konnte. Jane rechnete sogar damit, daß auch sie in den tödlichen Hauch mit hineingeraten würde.
    Das passierte nicht.
    Die Trümmer flogen als glühende Teile in alle Richtungen, strahlten noch auf wie Kometen und verschwanden, um in der Tiefe des wüstenartigen Geländes aufzuschlagen.
    »Sie wird keine Menschen mehr töten«, erklärte der Magus von Zypern. »Das ist mir gelungen, aber es sind nur Teilsiege, und die Menschheit ist sehr grausam. Sie führte Kriege an den verschiedenen Schauplätzen. Ich kann nicht überall sein, und auch ich habe Feinde…«
    Den letzten Satz hatte er besonders betont, ohne jedoch näher darauf einzugehen. Er ließ ihn so stehen. Jane Collins war von den Vorgängen auch zu überwältigt, sie fragte nicht weiter nach, sah aber, daß die Welt unter ihr verschwand und sie weitergetragen wurde, hinein in eine Tiefe, die unfaßbar war.
    »Ich kann dir helfen!« hörte sie noch. »Ich kann dir helfen. Beim nächsten Besuch werde ich dich fragen. Wenn du zustimmst, wirst du mich begleiten müssen. Nach Zypern, nach Zypern…«
    Er sprach nicht mehr. Jane spürte, daß etwas anders geworden war. Sie hatte das Gefühl, die Augen zu öffnen, obwohl sie eigentlich schon offen waren, sah sich um, und ihr Blick tauchte hinein in die nächtliche Dunkelheit des ihr bekannten Zimmers.
    Sogar auf der Bettkante hockte sie, drehte einige Male den Kopf und schaltete dann erst die Nachttischleuchte ein.
    Der sehr warme Lichtschein hätte eigentlich beruhigend auf sie wirken müssen, doch Jane war viel zu durcheinander, um sich schnell fassen zu können.
    Hatte sie es geträumt?
    Nein, dieser Magus hatte sich ihr gezeigt. Sie schaute zur Tür hin, sah ihn dort nicht mehr und spürte nur einen großen Durst, als hätte man aus ihrem Körper einen Teil der Flüssigkeit gezogen.
    Jane stemmte sich hoch und bewegte sich langsam in Richtung Bad. Sie konnte es durch eine schmale Tür erreichen. Vor dem Waschbecken blieb sie stehen. Wasser rauschte in einen Becher, den sie bis über die Hälfte füllte und dann leertrank.
    Dabei sah sie sich im Spiegel. Ihr Gesicht zeigte hektische, rote Flecken, die ein Muster auf beide Wangen gelegt hatten. Auch der Ausdruck in den Augen hatte sich verändert. War er nervöser geworden, vielleicht ängstlicher?
    Jane erinnerte sich wieder. Sehr deutlich sah sie noch das Bild der fliegenden Rakete unter sich, dann war die schreckliche Waffe plötzlich zerplatzt.
    Daran trug allein der Magus von Zypern die Schuld. Er mußte sehr mächtig sein, wenn er so etwas schaffte. Aber war er auch mächtig genug, um Jane von dem fürchterlichen Fluch zu befreien und ihr wieder ein durchgehend normales Aussehen zu geben?
    Daran zweifelte sie. Eine Rakete zerplatzen zu lassen, ist etwas anderes, als gegen die starken Kräfte einer Schwarzen Magie anzugehen. Da mußte man sehr wohl unterscheiden.
    Wie dem auch war, Jane Collins kam zu keinem Ergebnis. Sie konnte sich einfach nicht entschließen, dem Magus voll und ganz zu vertrauen. Es gab nur wenige Personen, zu denen sie dieses volle Vertrauen besaß. Dazu gehörten John Sinclair und dessen engste Freunde sowie Lady Sarah

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