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0530 - Der Magus von Zypern

0530 - Der Magus von Zypern

Titel: 0530 - Der Magus von Zypern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie John Sinclair geschickt hatte.
    Magus spürte mit dem sicheren Instinkt eines Wissenden, daß etwas in Jane Collins vorging. Er bekam auch mit, wie sie den Kopf senkte, als würde sie sich schämen.
    »Du brauchst es mir nicht zu sagen, Jane, aber es wäre für uns alle besser, wenn du es tust.«
    Sie wartete ab. Dann fragte sie nach einem tiefen Atemzug: »Was soll ich sagen?«
    »Ich möchte, daß du dich seelisch erleichterst und keinen Ballast mit dir herumträgst, wenn es soweit ist und du diesem Selim Kale gegenüberstehst.«
    »Ich habe nichts Unrechtes getan«, flüsterte Jane.
    »Aber ich spürte, daß…«
    Sie stand ruckartig auf. »Was hast du gespürt?«
    »Etwas nähert sich uns!« erklärte der Magus. »Etwas, das ich noch nicht deuten kann.«
    »Aber spüren – oder?«
    »Das schon.«
    »Ist es positiv oder negativ?«
    Er hob die Schultern. »Noch neutral, aber es könnte zumindest positiv werden«, gab er zu.
    »Das beruhigt mich.«
    Der Magus verstand. »Also hast du doch etwas in die Wege geleitet. Deshalb verlange ich eine Erklärung.«
    Jane nickte und setzte sich wieder hin. Sie kam sich plötzlich noch häßlicher vor und hatte das Gefühl, als wäre ihr Schädel auf die dreifache Größe angewachsen. »Bevor du dich mit mir in Verbindung gesetzt hast, da hast du dich sicherlich über mich und über mein Leben genau informiert, nehme ich an.«
    »Ja, das ist so.«
    »Dann wirst du auch meine Freunde kennen…«
    Der Magus lachte leise. »Denkst du da an einen bestimmten Freund?«
    »Sicher. Er heißt John Sinclair.«
    »Der Geisterjäger!«
    »So nennt man ihn auch.« Jane lachte leise. »Ich höre schon, du weißt Bescheid.«
    »Hast du John Sinclair darüber informiert, wo du dich befindest, Jane?«
    »Ich schrieb ihm einen Brief, habe aber keinen genauen Ort angegeben und nur die Insel erwähnt.«
    Der Magus schwieg für eine Weile. Er dachte nach und sagte schließlich: »John Sinclair wird uns finden!«
    »Damit rechne ich auch.«
    »Und er wird Selim Kale finden, davon gehe ich ebenfalls aus.«
    »Dann werden die beiden aufeinander treffen.«
    »Sehr richtig!« stimmte der Magus zu. »Nur möchte ich dir sagen, daß es ein Fehler ist.«
    »Wieso?«
    » Du sollst ihn vernichten, nicht Sinclair. Wir haben dich dafür ausersehen. Begreifst du das nicht?«
    »Spielt es denn eine Rolle, wer ihn vernichtet?«
    »Ja, ja und ja!« Jane hatte den Magus noch nie so laut reden hören.
    »Es spielt sogar eine sehr große Rolle, denn es geht allein um dich, Jane Collins. Du mußt den grausamen Pascha vernichten, nur dann kann ich etwas für dich tun. Du hast es geschworen. Wenn dein Freund John Sinclair ihn aber tötet, ist der Schwur gebrochen.«
    »Dafür kann ich doch nichts.«
    »Direkt nicht, aber indirekt. Es war jedenfalls ein Fehler, Sinclair einen Brief zu schreiben, und er wird uns finden, das weiß ich genau. Ich kenne ihn.«
    »Es tut mir leid«, flüsterte Jane. »Ich habe es nur gut gemeint und mir eine gewisse Rückendeckung geben wollen. Ich kannte dich nicht, ich wußte nicht, ob ich dir vertrauen konnte. So mußt du es sehen, du warst schließlich ein Fremder für mich.«
    »Ich habe es gut mit dir gemeint.«
    »Das weiß ich jetzt auch.«
    »Du hättest es vorher spüren müssen.« Er blickte sie scharf an und senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Alles kann schiefgehen, Jane, alles.« Er drehte sich wieder um. »Warte hier auf mich, bis ich zurückkehre. Ich werde dich dann holen und zu ihm führen.«
    »Zu diesem Sarg?«
    »Das ist unser Ziel.« Der Magus zog den Vorhang zur Seite und ließ Jane Collins allein.
    Sie setzte sich wieder auf die Lagerstatt. Sie spürte den Druck in ihrem Innern. Heiß stieg es in der Kehle hoch. Gegen die Augenhöhlen drückten plötzlich Tränen mit der Gewalt von Wasserfällen.
    Sie konnte das Augenwasser nicht länger zurückhalten. Auf dem Rand des Lagers saß ein weinendes Monstrum…
    ***
    Die zyprischen Berge hatten uns geschluckt!
    Eigentlich hätten wir die Nase von den Bergen voll haben müssen, aber diese hier waren nicht die Alpen, es lag auch kein Schnee, das Gebirge in Zypern war anders.
    Vegetation war zwar vorhanden, jedoch nur spärlich. Die Sonne hatte die Wälder förmlich weggebrannt, und was sie nicht schaffte, das holzten Menschen ab.
    In den Tälern sah es anders aus. Da blühte und grünte bereits alles. Dort war der Frühling ausgebrochen, doch auf den Höhen herrschte noch Winter.
    Line Dorchester redete längst

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