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0530 - Land der Amazonen

0530 - Land der Amazonen

Titel: 0530 - Land der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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befindet sich jetzt innerhalb der Exklave. Wenn sie zerstört wird, wird auch alles zerstört, was sich in ihr befindet. Ihr werdet also grundsätzlich auf eine Zerstörung verzichten, ehe Sid Amos befreit wurde.« Zamorra und Nicole sahen sich an. Beide dachten im gleichen Moment an den Dschinn, der sie in einer überraschenden Aktion in das Innere seiner Flasche geholt hatte. Es war auch eine besondere Art von Welt gewesen, etwas anderes als eine Dimensionfalte oder -blase. Hadschi Achmed Dawuhd hatte es die »IMAGINÄRE WELT« genannt. Wenn diese zerstört worden wäre, hätte das auch jeden das Leben gekostet, der sich gerade in ihr befand… [6]
    »Wie hat Stygia so etwas fertiggebracht?« fragte Zamorra. »Sie ist doch keine besonders starke Dämonin. Woher hat sie die Energie, so etwas zu bewirken? Hat sie Unterstützung gefunden?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Merlin.
    »Ziemlich dürftig«, bemängelte Nicole. »Aber sicher hast du eine Idee, wie wir Assi trotzdem helfen können.«
    »Ich werde euch in diese Exklave der Hölle schicken müssen«, murmelte Merlin beunruhigt.
    »Es wäre besser, wenn ich selbst euch begleitete, aber…«
    »Aber?«
    »Ich werde existentielle Probleme bekommen. Ebenso wie Sid Amos. Ihr dagegen… nun, das, was auf magische Wesen wie Sid und mich wirkt, wird auch auf euch wirken, aber bei weitem nicht in jenem gewaltigen Umfang. Ihr werdet also besser agieren können, wenn ihr allein auf euch gestellt seid und mich nicht als Ballast mitschleppt, auf den ihr aufpassen müßt. Sid Amos wird euch schon Ballast genug werden.«
    Fantastisch, dachte Nicole. So eine Ausrede sollte mir auch mal einfallen, wenn ich mich vor einer unangenehmen Aufgabe drücken will… Aber es mochte durchaus etwas an Merlins Worten sein. Sowohl Nicole als auch Zamorra wußten nur zu gut, daß Geschöpfe seiner Art teilweise anderen Gesetzen unterlagen als Menschen - auch, wenn sie sich äußerlich überhaupt nicht voneinander unterschieden.
    »Frage«, warf Nicole ein. »Würden Teri Rheken und Gryf ap Llandrysgryf dem Phänomen genauso unterliegen wie du?«
    »Sicher«, sagte Merlin. »Vielleicht wird nicht einmal der Stern von Myrrian-ey-Llyrana dort so funktionieren, wie ihr es gewohnt seid. Gerade jetzt… nach diesen Veränderungen in ihm, die ich nicht geplant habe… und die ich noch analysieren muß.«
    Sagt ihm, er soll die Finger davon lassen, meldete sich das Amulett gleichzeitig bei Zamorra und Nicole.
    Merlins fehlende Reaktion zeigte, daß er die Telepathenstimme des Amulett-Bewußtseins nicht wahrgenommen hatte.
    Zamorra spielte also den Übersetzer.
    »Das hat es gesagt?« staunte Merlin. »Aber warum soll ich mich nicht damit befassen?«
    Das Amulett antwortete nicht.
    »Nun, das ist etwas für später«, sagte Merlin schließlich. »Seid ihr bereit, euch von mir in jene Hölle entsenden zu lassen und Sid zu befreien?«
    »Für jemanden wie dich, Merlin, eine selten dämliche Frage«, erwidert Zamorra. »Du weißt, daß wir keinen Freund im Stich lassen. Und - irgendwie ist er ein Freund. Zumindest«, schränkte er ein, »gehört er zu unseren Gefährten, auch wenn mir nicht immer gefällt, wie er sich diverser Probleme annimmt. Zudem: er hat uns geholfen und uns gerettet, also wären wir Teufel, wenn wir uns nicht revanchierten…«
    Er verzog das Gesicht.
    »Was kannst du uns über diese Exklave sagen? Was erwartet uns dort?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Merlin. »Es hängt davon ab, wie Stygia diese Sphäre gestaltet hat.«
    »Ein Durchbruch in die eigentliche, die ›richtige‹ Hölle - wäre die möglich?« fragte Nicole.
    »Ich weiß es nicht«, wiederholte Merlin. »Allerdings glaube ich, daß das euch nicht viel weiterhelfen würde. Ihr hättet es nur mit noch mehr Gegnern zu tun. Vergeßt nicht, daß sie die Fürstin der Finsternis ist.«
    »Ebensowenig vergesse ich, daß sie nicht gerade unumstritten ist. Vielleicht wird nicht jeder Höllendämon auf ihrer Seite sein. Vielleicht wird mancher von ihnen uns allein deshalb unterstützen, weil es gegen Stygias Interessen geht - und für Asmodis.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen«, warnte Merlin. Auch Zamorra war von diesem Gedankengang seiner Gefährtin nicht gerade begeistert. Ein Umweg durch die Schwefelklüfte bei der Rückkehr war ihm zu kompliziert und auch zu riskant. Sicher, dort würden sie es mit Grundvoraussetzungen zu tun haben, die ihnen bekannt waren und auf die sie sich einstellen konnten, aber

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