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0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht verraten. Es war schon unter normalen Umständen schwer genug, sich vor einer Entdeckung zu schützen. Die Silbermond-Druiden hatten einst nichts von seiner Existenz gewußt, und das sollte nach Möglichkeit auch unter den Sauroiden so bleiben. Es gab bislang nur sehr, sehr wenige Geschöpfe, denen sich Siebenauge offenbart hatte, weil er ihnen vertraute, und keines von ihnen war auf dem Silbermond beheimatet. So wie der Mann, der sich Professor Zamorra nannte…
    Bei dem Telepathenkind war Siebenauge wesentlich vorsichtiger. Deshalb nahm er die Gestalt eines Wesens an, nach dem Julian Peters sich sehnte. Allerdings befürchtete Siebenauge, daß der große Junge in der Lage war, diese Tarnung zu durchschauen. Seine Reaktion darauf würde Siebenauges weiteres Verhalten bestimmen. Der Krake war nicht unbedingt glücklich darüber, daß er sich anfangs an das Telepathenkind hatte wenden müssen, aber Julian hatte nun mal die Traumsphäre eingerichtet, in der sich der Silbermond jetzt geschützt befand. Es führte kein Weg an Julian vorbei.
    Ein magisches Wesen. Nicht dem Licht zugehörig, aber auch nicht der Finsternis, und doch mit unglaublicher Macht über Raum und Zeit versehen. Vielleicht gelang es Julian, Zamorra mit seinen magischen Mitteln zu befreien, so daß Siebenauge sich nicht verraten mußte.
    ***
    Zamorra überwand sich und gab sich selbst einen erneuten, kraftvollen Ruck. Diesmal konnte er einen Aufschrei nicht unterdrücken. Vermutlich kam es jetzt aber auch nicht mehr darauf an, ob den ein Sauroide hörte. Zamorra bekam auch die rechte Hand frei. Er schnellte sich herum und strich blindlings über sämtliche Tasten, die er erreichen konnte. Eine davon würde schon die richtige sein…
    Von einem Moment zum anderen erwachte die gesamte Maschinerie, die mit »seinem«
    Tisch verbunden war, zum Leben. Instrumente bewegten sich auf ihn zu. Grelles Licht umflutete ihn, blendete ihn.
    Nur die verdammten Spangen, die seine Fußgelenke hielten, sprangen nicht auf!
    Was sich an Gelenk-Armen mit blitzenden Nadeln, Messern und sonstigem unangenehm aussehenden Instrumentarium auf ihn einschwenkte, sah merklich überlebensfeindlich aus. Zamorra suchte nach der Stoptaste, nach dem »Not-Aus« , um die eingeleitete Katastrophe zu beenden.
    Aber eine solche Taste schien es hier nicht zu geben. Offenbar dachten die Sauroiden in anderen Maßstäben als menschliche Techniker und Arbeitsplatzgestalter.
    Zamorra wuchtete seinen Oberkörper vorwärts, zerrte und rüttelte an den Fußspangen.
    Aber er bekam sie nicht auf. Die einzige Möglichkeit, den mörderischen Instrumenten zu entgehen, bestand darin, sich vom Tisch zu wälzen — und sich dabei die Beine zu brechen. Ein Überleben garantierte das allerdings auch nicht…
    Aber vielleicht konnte der Sauroide, den er näherkommen hörte, etwas tun. Dem war, selbst wenn er in Orrac Gatnors Auftrag handelte, sicher nicht daran gelegen, daß Zamorra an irgendwelchen Fehlschaltungen starb, ehe er Gatnors Zwecke erfüllen konnte…
    »Hilfe!« schrie Zamorra. »Schnell, oder eure Technik bringt mich um…!«
    ***
    Julian Peters war längst wach. Er fand sich zwar nicht auf einer Art OP-Tisch wieder wie Zamorra, aber auch ihn hatte man mit Spangen aus unzerbrechlichem Kunststoff gefesselt. Er nahm an, daß er sich durchaus von ihnen befreien konnte, wenn er es wirklich wollte. Aber er wollte – noch – nicht. Er wollte wissen, warum ein Sauroide ihn mit einer Kältenadel betäubt hatte.
    Ausgerechnet ihn, der er gewissermaßen »Schirmherr« oder »Schutzpatron« des Silbermondes war. Immerhin hatte er es den Sauroiden erst ermöglicht, über die von ihm geschaffene Regenbogenbrücke durch die Dimensionen aus ihrer zerfallenden Welt hierher zu kommen…
    Außerdem fand er so vielleicht heraus, was hier geschah. Die Sauroiden, die für seine Gefangennahme verantwortlich waren, glaubten vielleicht, ihn in ihrer Gewalt zu haben. Dabei sah es für ihn eher andersherum aus. Er konnte mit ihnen spielen, wenn er wollte. Er brauchte nur einen neuen Traum zu schaffen und sie dort hinein zu versetzen – gerade so, als würde er in einem Computerprogramm eine neue, zusätzliche Datei öffnen und Objekte dorthin verschieben.
    Oft hatte er sich schon gefragt, warum ausgerechnet ihm, einem etwa drei Jahre alten Menschen, eine solche Macht gegeben war. Aber war er wirklich ein Mensch? Was verband ihn denn mit den Menschen?
    Vielleicht…Liebe? Liebe zu Angelique? War es das, was

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