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0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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brauchen deine Lebensenergie für unser Experiment! Es ist äußerst wichtig!«
    »Für dich nicht mehr, wenn du tot bist.«
    Knurrend berührte der Sauroide eine für Zamorra unsichtbare Taste. Die linke Fußspange öffnete sich.
    »Die anderen auch!« verlangte der Dämonenjäger.
    »Dazu mußt du mich loslassen. Die Schalter befinden sich auf der anderen Seite des Tisches!«
    »Du lügst«, erkannte Zamorra nüchtern. »Warum sollten die Schalter für die rechten Spangen an der linken Seite des Tisches sein? Schalte oder stirb!«
    »Wenn ich dich nicht befreie, wird es dir nichts nützen, mich zu töten.«
    »Und dir nichts, tot zu sein… Also handle endlich.«
    Klick. Die rechte Fußspange öffnete sich. Zamorra war jetzt nur noch an der rechten Hand gefesselt. In diesem Moment betrat ein weiterer Sauroide das Laboratorium.
    Orrac Gatnor, der oberste Kältepriester, persönlich.
    »Du wirst seine Fesseln nicht lösen, Raáck«, sagte er. »Denn dieser Mann wird dich nicht töten. Seine moralischen Grundsätze lassen das nicht zu. Seine Drohungen sind nur Geschwätz.«
    »Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher«, log Zamorra.
    »Oh, ich kenne dich seit vielen Jahren, Zamorra. Du würdest lieber selbst sterben, als zu morden. Und das hier wäre kaltblütiger Mord, der dir nicht einmal etwas nützte.« Er zog einen Nadler aus der Tasche seines weißen Overalls. »Laß Raáck los, oder ich froste dich so, daß du nicht betäubt wirst, aber der Schmerz der Kälte dich bis zur Aufgabe des Verstandes peinigt.« Er zielte beidhändig. »Ich habe die Anatomie von euch Lebendgebärenden sehr sorgfältig studiert. Ich weiß, wohin ich schießen muß.«
    »Ich würde in einem Muskelreflex Raáck töten«, warnte Zamorra.
    »Wen würde das sonderlich stören?« fragte Gatnor kalt.
    »Mich«, kreischte Raáck und hieb auf den Schalter, der Zamorras rechte Hand freigab.
    ***
    Die Tür wurde geöffnet, und ein schwarzhaariges Mädchen trat ein. Julians Augen wurden groß. Das Mädchen war nur mit einem roten Lendenschurz und einem silbernes Stirnband bekleidet. Über den Rücken geschnallt trug es einen gutgefüllten Pfeilköcher und einen Bogen; in einer an der den Schurz haltenden Schnur befestigten Lederscheide steckte ein Dolch. Aber das aufreizendfreizügige Aussehen der Amazone war es weniger, was den Träumer so erstaunte, sondern Gesicht und Gestalt.
    Die fast nackte Amazone war Angelique Cascal!
    Nur die Hautfarbe war um eine Spur zu hell! Bei ihrem früheren Auftauchen in seinen Träumen hatte die Farbe gestimmt. Allerdings waren das auch Julians Schlafträume gewesen, nicht seine Traumwelten und vor allem nicht der Silbermond. Vielleicht hing es damit zusammen, daß das Wesen, das diese Gestalt annahm, die Hautfarbe des Vorbildes in der Wirklichkeit nicht hundertprozentig kopieren konnte?
    »Du?« stieß Julian hervor. »Was willst — was machst du hier?«
    »Ich bin gekommen, um dich zu befreien.«
    Er lachte heiser auf. »Das kann ich selbst – und du bist nicht Angelique. Sie würde niemals so herumlaufen, wie du es tust. Ich kann das Wasser riechen – wer bist du wirklich?«
    »Ich bin deine Freundin«, sagte die Dunkelhaarige. Auf das Wasser ging sie nicht ein…
    »Nein«, sagte Julian. Sogar ihre Stimme stimmte mit der der echten Angelique überein!
    Aber sie konnte es nicht sein, weil, abgesehen von der falschen Hautfarbe, die echte Angelique keine Kriegerin war und vor allem niemals nur mit einem schmalen Tüchlein bekleidet durch eine fremde Welt laufen würde – zumindest nicht freiwillig. Außerdem wußte er durch Zamorra von dem Krakenwesen Siebenauge. Aber er sprach dieses Wesen nicht so an; er wollte herausfinden, ob es sich ihm von sich aus ehrlich offenbarte. »Genau das bist du nicht. Sage mir die Wahrheit.«
    »Ich will dich befreien.«
    »Du weichst mir aus.«
    »Wir dürfen keine Zeit verlieren«, sagte die falsche Angelique. »Es muß etwas geschehen. Du mußt Zamorra befreien. Sie töten ihn sonst.«
    »So schnell ist ein Professor Zamorra nicht zu töten«, versuchte er abzuwiegeln. »Entweder sagst du mir, wer du wirklich bist, oder du verschwindest ganz schnell wieder aus meiner Nähe. Befreien kann ich mich selbst.«
    »Dann tu’s doch«, forderte ›sie‹ ihn spöttisch auf. Es war genau ihr Tonfall, den er nur zu gut kannte aus jener Zeit, in der er damals in Tibet mit der echten Angelique zusammengelebt hatte.
    »Willst du mich auf die Probe stellen?« fragte er. »Nun

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