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0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jemanden zum Menschen machte? Er fand keine Antwort auf die Frage, weil es ihm an Erfahrung fehlte, und er ahnte, daß ihm diese Frage auch kein anderer beantworten konnte. Er mußte es selbst er leben.
    Er wartete ab und fand Zeit zum Nachdenken. Er hatte Zamorra mit hierher geholt, damit dieser ihm auch eine Antwort auf die Frage nach Siebenauge und dessen Aktivitäten geben sollte.
    Aber dazu war es noch nicht gekommen. Bestand die Möglichkeit, daß das eine mit dem anderen zu tun hatte? Daß dieses geheimnisvolle Wesen vielleicht Hilfe von außerhalb suchte, weil ein paar Echsen auf dem Silbermond ausflippten und für Chaos sorgten?
    Vorhin, auf der Erde, hatte er es ziemlich eilig gehabt. Seine Ungeduld war jetzt nicht geringer.
    Vielleicht sollte er versuchen, den Zeitablauf ein wenig zu beschleunigen? Innerhalb seiner Traumwelten konnte er das immerhin bewirken. Andererseits würde das vielleicht zu einer Zeitverschiebung gegenüber Zamorra führen, und das wollte er vermeiden. Wenn er andererseits den ganzen Silbermond »beschleunigte«, wurde die zeitliche Entfernung zur Erde dadurch vielleicht zu groß. Der Drei-Minuten-Abstand in Richtung Zukunft war gerade richtig, um Sicherheit zu gewährleisten, aber auch noch ohne größere Anstrengungen in beiden »Richtungen« überbrückbar zu sein.
    Also… abwarten.
    Und plötzlich bekam er Besuch…
    ***
    Ein Sauroide in schneeweißem Overall trat ein. Zamorras Rufen hatte seine Bewegungen nicht beschleunigen können, aber als er jetzt sah, was passierte, machte er einen wilden Sprung vorwärts und war innerhalb von ein, zwei Sekunden am Experimentiertisch und den Schaltleisten.
    Er fand auf Anhieb, was Zamorra nicht entdeckt hatte – nämlich die »Not-Aus«-Taste. Die Bewegung der mörderischen Instrumente stoppte; die Instrumententräger schwangen zurück in ihre Ausgangsposition.
    Zamorra atmete erleichtert auf und ließ sich auf das Lager zurückfallen. Es war um Sekundenbruchteile gegangen; er hatte etliche der Instrumentspitzen bereits dicht über seiner Haut gespürt, bereit zum Eingriff ohne Narkose oder örtliche Betäubung…
    Er drehte den Kopf und sah den Sauroiden an, der ihm vom Gesicht her unbekannt war.
    »Danke«, murmelte er.
    »Sie müssen den Verstand verloren haben«, sagte der Sauroide. »Wieso haben Sie sich zu befreien versucht und die Instrumente aktiviert? Wollten Sie Selbstmord begehen? Das ist unzulässig.«
    Er griff nach Zamorras rechter Hand und betrachtete sie. »Sie haben sich verletzt. Das war unnötig.«
    Er drückte auf eine Taste, die sich unterhalb der Tischseitenkante befand und die Zamorra deshalb nicht hatte finden können – nachdem er die große Schaltleiste gesehen hatte, hatte er natürlich nicht weitergesucht! Die rechte Handspange sprang auf. Der Sauroide legte Zamorras Arm und Hand mit einem schnellen Ruck zurück, betätigte den Schaltknopf erneut, und die Spange schloß sich sofort wieder um das Handgelenk des Parapsychologen…
    »Verdammt!« stöhnte Zamorra auf. »So haben wir aber nicht gewettet…«
    Er fuhr wieder hoch. Der Sauroide stieß ihn mit einem Schlag der flachen Hand zurück. Zamorra schlug mit der linken Faust zurück. Der Sauroide taumelte, kam aber sofort wieder heran, weil er den Professor ja wieder ordentlich fesseln wollte. Diesmal täuschte Zamorra einen erneuten Fausthieb nur vor und stach mit zwei Fingern gegen den Leib des Sauroiden, der mit einem ächzenden Laut nach vorn sank und sich erbrach. Zamorra nutzte die Schwäche, und auch wenn er nur einen Arm benutzen konnte, nahm er den Sauroiden trotzdem in einen zwingenden Griff. Er hielt ihn so, daß er dem Echsenmann das Genick brechen konnte, wenn er den Druck nur leicht verstärkte, und genau das erklärte er ihm auch, sobald der Sauroide nicht mehr nach Luft japste und fauchte.
    »Du darfst mich nicht töten!« röchelte der Sauroide. »Das ist verboten!«
    »Es ist auch verboten, Menschen gefangenzuhalten und für irgendwelche widerwärtigen Experimente zu mißbrauchen«, gab Zamorra zurück.
    »Dieses Verbot gilt nicht für Priester der Kälte, sonst hätte ich längst davon gehört«, ächzte der Sauroide.
    »Und für mich gilt das Verbot nicht, Priester der Kälte zu ihrem Idol zu schicken«, stieß Zamorra hervor. »Du hast die Chance, auf die Tasten zu drücken, die mich von den Fesseln befreien. Tust du es nicht, verstoße ich gegen jenes Verbot und töte dich.«
    »Aber du mußt dich uns zur Verfügung stellen! Wir

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