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0534 - Der Unsichtbare

0534 - Der Unsichtbare

Titel: 0534 - Der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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befinden könnte und sie sich wieder daran erinnerte, daß er schon vorhin nicht auf ihren Durchruf mittels der Sprechanlage reagiert hatte, trat er gerade wieder ein, in einer Hand den Dhyarra-Kristall und in der anderen die Strahlwaffe.
    Zamorra wirkte sehr nachdenklich. Weder Kristall noch Waffe legte er in den Tresor zurück, sondern deponierte beides in nächster Reichweite neben sich auf dem Arbeitstisch, während er sich in den schwenkbaren Ledersessel sinken ließ.
    »Nici, eben habe ich versucht, mich umzubringen…«
    Sie starrte ihn an wie ein Gespenst. »Du bist verrückt!« stieß sie hervor. »Du und Selbstmord?«
    Er wies auf den Kristall. »Damit bin ich vermutlich manipuliert worden, als ich versuchte, den Unsichtbaren per Dhyarra zu lokalisieren und sichtbar zu machen. Dabei kann er nicht einmal in meiner Nähe gewesen sein und mich beobachtet haben. Ich konnte jede im Château befindliche Person lokalisieren. Ein, sagen wir mal, blinder Passagier ist an Bord. Doch als ich versuchte, mich auf ihn zu konzentrieren, muß ich plötzlich ausgeflippt sein. Ich fand mich oben auf dem Dach des Châteaus wieder, mit Selbstmord-Absicht…« So gut er sich an Details erinnern konnte, erzählte er sie und schloß damit, daß William, aus der Garage kommend, Kristall und Strahler aufgenommen hatte, über die er fast gestolpert war, um sie später im Haus Zamorra in die Hände zu drücken.
    Sie deutete auf seine Brust. »Du trägst doch Merlins Stern ! Wieso hat das Amulett diese Manipulation nicht verhindert?«
    Er stutzte. Richtig! Die ganze Zeit über hatte er die handtellergroße Silberscheibe getragen, und sie hatte nicht reagiert, um ihn zu schützen! Sollte das verflixte Ding, in dem sich ein eigenständiges künstliches Bewußtsein entwickelt hatte, schon wieder mal in den »Streik« getreten sein? Aber es gab keinen Grund dafür! Die Sache mit dem Träumer Julian Peters und dem Silbermond und der rätselhaften Shirona, mit der Merlins Stern nichts zu tun haben wollte und deren Anwesenheit es gespürt zu haben glaubte, war doch ausgestanden und vorbei! [5]
    Als er es jetzt zu aktivieren versuchte, konnte er das mühelos! Nur auf die telepathische Frage, warum das Amulett ihm vorhin nicht geholfen hatte, gab es keine Antwort. Es hüllte sich in rätselhaftes Schweigen.
    »Dhyarra-Kristalle und Amulett harmonieren nicht miteinander«, glaubte statt dessen Nicole die Erklärung gefunden zu haben. »Hast du vergessen, daß du jedesmal die größten Probleme bekommst, wenn du beide gleichzeitig einsetzen willst? Jedesmal ist eine intensive Feinabstimmung des Amuletts nötig, wenn es auch nur ansatzweise klappen soll…«
    »Das sind doch zwei Paar Schuhe!« widersprach Zamorra. »Ich habe den Dhyarra doch nicht selbst eingesetzt, sondern er wurde gegen mich benutzt, und dagegen hätte Merlins Stern eigentlich eine Barriere aufbauen müssen ! Und gerade, weil die beiden Energien sich nicht miteinander vertragen, hätte es erst recht funktionieren müssen…«
    »Denkfehler«, erinnerte ihn Nicole. »Du hast den Dhyarra sehr wohl eingesetzt! Schließlich wolltest du damit dem Unsichtbaren auf die Spur kommen! So hat Merlins Stern möglicherweise angenommen, daß du die Kontrolle hast, und hat sich aus der ganzen Angelegenheit völlig herausgehalten, um nicht mit der Dhyarra-Energie zu kollidieren! Daß dein Sternenstein dabei plötzlich nicht mehr von dir, sondern von einem anderen manipuliert wurde, hat das Amulett wahrscheinlich gerade deshalb gar nicht mehr wahrnehmen können, weil es sich abschottete. Wenn du die Tür von innen schließt, kannst du ja auch nicht mehr sehen, was außerhalb des Zimmers passiert…«
    Diese Argumentation hatte etwas für sich – leider.
    »Was schlägst du nun vor?« fragte Zamorra.
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Frag mich was leichteres. Ich fürchte, dieser Unsichtbare ist uns über. Wieso kann der jetzt auch noch Dhyarra-Kristalle aus der Ferne manipulieren? Weißt du was, Chef? Diese Sache kann mir gar nicht mehr gefallen. Wenn er dich zum Selbstmord zwingen wollte, bedeutet das, daß wir es mit einem Feind zu tun haben. Aber wie kommt ein Feind durch die weißmagische Abschimmung?«
    »Indem er vielleicht kein Schwarzmagier ist…«
    »Das ist doch verrückt!« entfuhr es ihr. »Ein Weißmagier dürfte nicht das geringste Interesse daran haben, ausgerechnet jemanden wie dich zu töten.«
    »Und wenn es weder Schwarze noch Weiße, sondern Graue oder sonstwie Bunte

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