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0534 - Der Unsichtbare

0534 - Der Unsichtbare

Titel: 0534 - Der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kann? Aber den 1. April haben wir nicht. Was also soll der dumme Scherz?«
    »Wirklich«, brummte Zamorra. »Du bist kein kleiner dummer Chefinspektor. Du bist ein großer… glaub's mir endlich! Komm her und überzeuge dich! Du kannst ihn auch direkt einfangen und ihn in Handschellen abführen. Dann sind wir ihn wenigstens los! Mit dem ersten Mordversuch ist er bereits an mir gescheitert.«
    »Jetzt mach aber mal halblang«, erwiderte Robin. »Es wird ja immer schöner… und bei uns muß der Bursche auch gemordet haben, wenn ich mit meinem Verdacht nicht dermaßen völlig daneben liege, daß ich mir selbst einen Strick kaufen und mich damit aufhängen kann. Na schön, Zamorra. Ich komme zu euch 'rüber. Besser wäre es allerdings, du kämst nach Lyon. Ich mache nämlich jetzt schon Überstunden, und meine Hin- und Rückfahrt würde doppelt Zeit kosten.«
    »Also gut«, erwiderte Zamorra. »Du bist in der Präfektur?«
    »Oder in der Kneipe gegenüber, wenn es bei dir zu lange dauert, weil du erst noch Nicole einen Abschiedskuß oder was ähnliches geben mußt…«
    Zamorra legte den Hörer auf. Für knapp eine Sekunde hatte er das Gefühl, jemand müsse hinter ihm stehen und habe ihn belauscht. Blitzschnell schwenkte er sich mit seinem Drehsessel herum und streckte dabei die Beine aus, um den Unsichtbaren wie mit einer Sense zu fällen, wenn der tatsächlich in Reichweite hinter ihm stand.
    Aber da war nichts.
    Auch das Amulett hatte wieder nicht reagiert. Freilich konnte das auch daran liegen, daß Zamorra einer Sinnestäuschung durch Überreizung zum Opfer gefallen war. Mit der Anwesenheit des Unsichtbaren rechnen mußte er allerdings trotzdem jederzeit.
    »Hm«, machte er. War es unter den gegebenen Umständen überhaupt klug, jetzt in den Abendstunden nach Lyon zu fahren? Was, wenn der Unsichtbare sich ihm an die Fersen heftete?
    Doch dann war er wenigstens nicht mehr im Château und konnte dort kein Unheil mehr anrichten.
    Zamorra informierte Nicole, die ihn davor warnte, allein zu fahren. Aber er bestand darauf, daß sie im Château blieb. »Erstens habe ich dann jemanden, der mich aus einer eventuellen Falle herausholt, statt gleich selbst mit hinein zu geraten, und zum anderen ist dann auch jemand hier, der auf Rhett und Patricia aufpassen kann.«
    »Oder mich umbringen kann, nachdem es bei dir nicht geklappt hat!«
    »Ich glaube nicht, daß er sich besonders für dich interessiert, nachdem er mich wahrscheinlich belauscht hat. Dann wird er sich schon allein an mich heften, um später erfahren zu können, was Robin über ihn weiß und was wir beide im Fachgespräch gemeinsam zusätzlich über ihn herausknobeln.«
    »Also bist du doch in Gefahr!«
    »Und deshalb will ich dich ja als Rückendeckung hier haben. Ich schalte die Notruftaste am Transfunk -Gerät ein. Falls etwas passiert, brauche ich nur auf die Taste zu schlagen, und hier gibt es Alarm! Nur schade, daß ich damit nicht auch einen automatischen Peilton senden kann.«
    »Aber du kannst in Abständen von fünf oder zehn Minuten durchgeben, wo du dich gerade befindest. Ich könnte es mir zwar anhand der bekannten Fahrzeiten ausrechnen, aber es kann ja immer mal zu Verzögerungen kommen, und dann würde ich unter Umständen an der falschen Stelle suchen…«
    Zamorra nickte. »Wird gemacht«, sagte er.
    Vorsichtshalber ließ er Dhyarra-Kristall und Strahlwaffe zurück.
    »Du willst dich nur auf das Amulett verlassen?« staunte Nicole. »Hältst du das nicht selbst für etwas zu leichtsinnig?«
    »Leichtsinnig wäre es, noch einmal den Dhyarra zu benutzen, solange ich nicht weiß, ob und wie ich über diesen Sternenstein manipuliert worden sein kann. Was einmal geschah, kann auch immer wieder passieren. Ich muß erst wissen, woran ich bin. Ein Selbstmordversuch reicht mir völlig. Mit dem Wagen mit Höchstgeschwindigkeit gegen einen Baum oder eine Hauswand zu krachen, ist nicht unbedingt meine Idealvorstellung von meinem Lebensende…«
    Wenig später war er unterwegs.
    Nicole blieb mit recht gemischten Gefühlen im Château zurück.
    ***
    Zamorra vergewisserte sich, daß er allein in seinem BMW saß. Vom Fahrersitz aus tastete er Beifahrersitz und Rückbank ab und dachte auch daran, sich um den Fußraum zu kümmern. Doch er traf bei seinem systematischen Vorgehen nicht auf Widerstand. Wenn der Unsichtbare nicht auch »durchlässig« war, konnte er sich nicht mit im Fahrzeug befinden.
    Er schaltete das Transfunk- Gerät in Bereitschaft, wie er es

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