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0534 - Der Unsichtbare

0534 - Der Unsichtbare

Titel: 0534 - Der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Magie ist?« gab Zamorra zu bedenken. »Was auch immer man sich darunter vorstellen mag…«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Wie auch immer«, sagte sie unbehaglich. »Wir müssen ihn dazu bringen, daß er seine Aktionen einstellt oder wenigstens irgendwie begründet. Egal wie – und notfalls mit Gewalt. Dabei habe ich gerade vor ein paar Minuten Patricia abgeraten, den Unsichtbaren umzubringen… doch da wußte ich noch nichts von dem Mordversuch an dir.«
    Zamorra breitete die Arme aus. »Du siehst mich ziemlich ratlos«, gestand er. »Er blockt jeden Versuch, mit ihm in Kontakt zu kommen, radikal ab. Die Computer-Sache war ja noch recht harmlos. Aber der Mordversuch an mir… ich weiß nicht… das kann mir schon nicht mehr gefallen. Erst recht nicht, daß er sich auch mit Patricia befaßt. Was will er von ihr? Oder von Rhys… nein, er ist ja jetzt Rhett… Dazu kommt, daß es ja auch nicht so ist, daß er keine Möglichkeit hätte, sich mit uns zu verständigen. Warum versucht er es nicht wenigstens?«
    Warum verständigt sich der Forscher nicht mit seinem Versuchstier…?
    ***
    Robin beugte sich tiefer über das Bild aus dem Laserdrucker. Da war doch etwas…?
    Er wußte, wie gut die Technik der Kripo Lyon war. Die Adaption des Bildes vom Videoband erfolgte mit einer enorm hohen Auflösung; mit der besten, die Robin bekannt war. Und diese Ausschnittvergrößerung zeigte möglicherweise Dinge, die nicht einmal auf einem »normalen« Foto zu erkennen waren.
    Da war doch etwas…?
    Am Kopf des Mannes, zwischen Hals und Kragen…
    Hinter dem Maskierten, direkt auf Höhe Schulter-Hals-Kopf, strahlte eine Leuchtreklame. Und deren Licht war an zwei winzigen Stellen auch zwischen Hals und Hemdkragen des Mannes zu entdecken.
    Gerade so, als ob er an dieser Stelle durchsichtig sei.
    Ein Bildreflex? Eine Täuschung?
    Robin betrachtete das Bild ganz genau. Er wünschte sich eine noch stärkere Vergrößerung, aber damit würde auch die Unschärfe sich vergrößern, was dazu führte, daß die Lichtpünktchen, diese unwahrscheinlich kleinen Flecken, verwechselbar wurden oder gar verschwanden. Der Mann im Technikraum hatte schon das Äußerste aus dem Videobild herausgeholt.
    »Verflixt, diese Werbung schimmert genau da durch, wo die Maske endet…« Robin merkte nicht, daß er laut gedacht hatte, aber es war auch niemand in der Nähe, der ihn darauf aufmerksam machen konnte. Filme fielen ihm ein, in denen Unsichtbarkeit eine Rolle spielte. Versuchten da die Unsichtbaren nicht, sich mit Kleidung sichtbar zu machen?
    »Das gibt's doch einfach nicht!« entfuhr es Robin wie eine Verwünschung. »Kein Mensch kann sich unsichtbar machen, und dann wäre es auch noch absolut unlogisch, sich anschließend den Anschein von Sichtbarkeit zu geben… wozu diese ganze Mühe?«
    Kein Mensch! Aber wenn der »Unsichtbare« kein Mensch war?
    Dann war er vermutlich ein Fall für Professor Zamorra!
    Robin grinste, als er zum Telefon griff. »Na warte, mein Freund. Sonst störst immer du meine Kreise, jetzt werde ich mal deine stören…«
    Die Rufnummer vom Château Montagne kannte er auswendig.
    ***
    »Du hast mir gerade noch gefehlt«, seufzte Zamorra in den Telefonhörer. »Immer, wenn es bei uns rundgeht, kommst auch du mit Sonderwünschen. Treibt wieder ein Feuerteufel sein Unwesen in der Stadt, oder eine weitere Horde Ghouls?« [6]
    »Nicht ganz so schlimm«, meinte Pierre Robin. »Abgesehen davon, daß doch du es sonst immer bist, der Leben in unsere langweilige, öde Kriminalistenarbeit bringt, handelt es sich vermutlich nur um einen Unsichtbaren.«
    »In Ordnung. Komm zu uns 'rüber und verhafte ihn. Er ist nämlich gerade bei uns zu Gast.«
    Deutlich hörbar schnappte Robin am anderen Ende der Leitung nach Luft. Dann: »He, Professor, das meinst du doch nicht ernst! Du willst mich auf den Arm nehmen. Nein, im Ernst, wir haben es hier möglicherweise wirklich mit einem Unsichtbaren zu tun. Alles deutet darauf hin, und ich wollte dich bitten, daß du dich dieser Sache annimmst. Du verstehst doch wesentlich mehr von solchen Unmöglichkeiten als ein kleiner dummer Chefinspektor.«
    »Ich meine das sehr ernst«, erklärte Zamorra. »Ich weiß zwar nicht, wie ihr darauf gestoßen seid, daß es einen Unsichtbaren gibt, aber wir haben ihn tatsächlich hier bei uns. Er spukt durchs Château und macht sich mit seinen Aktionen herzlich unbeliebt.«
    »Hm«, brummte Robin. »Bist du mir sehr böse, wenn ich dir das nicht so einfach glauben

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