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0536 - Mambo-Hölle

0536 - Mambo-Hölle

Titel: 0536 - Mambo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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umsehen. Lösch das Licht!«
    »Okay.«
    Beim Aussteigen fiel die Dunkelheit der tropischen Nacht über mir zusammen. Mein Schnellfeuergewehr hielt ich schußbereit, als ich geduckt um die breite Kühlerschnauze herumging und dann den Kadaver des Panthers sah, der vor dem Wagen lag und sich nicht rührte.
    Die beiden Kugeln hatten seinem Leben tatsächlich ein Ende gesetzt. Das würde Lossardo bestimmt nicht freuen.
    Neben dem Vorderrad blieb ich hocken, schaute und lauschte in die Nacht hinein.
    Mich umgaben zwar zahlreiche Geräusche, aber keines, das nicht dazu gehört hätte.
    Menschliche Stimmen oder Schritte waren nicht zu hören. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, in einer Falle zu hocken. Irgendwo mußten Lossardo und Evangeline lauern.
    Ich drückte mich wieder hoch. Neben mir erklang ein leises Summen, als Bill die Scheibe nach unten fahren ließ. »Ich will weiter, John. Hier haben wir nichts mehr zu verlieren.«
    »Ja, ist gut.«
    Auch als ich einstieg, passierte nichts. Es saß niemand in den Bäumen, der auf uns geschossen hätte. Trotzdem fühlten wir uns nicht sicher. Bill hatte die Reste der Frontscheibe aus dem Rahmen geschlagen. Jetzt war unsere Sicht wirklich frei. Der Caddy rollte weiter.
    Ich hielt mein Gewehr schußbereit und den Kolben in die Sitzfläche gestemmt. Die Mündung wies schräg durch die offene Scheibe nach draußen.
    »Mit oder ohne Licht?« fragte Bill.
    Ich wollte nicht als helle Zielscheibe durch die Gegend fahren, als es geschah.
    An der rechten Seite blitzte es im Unterholz auf. Dann hörten wir die Schüsse.
    Geschosse hackten in die Karosserie, wir konnten uns nur noch ducken und hoffen, nicht von dem Blei erwischt zu werden.
    Geschosse pfiffen uns um die Ohren. Ich preßte mich in den Sitz, hatte die Hand am Türöffner, konnte die Tür aber nicht mehr aufstoßen, weil sie von außen aufgerissen wurde.
    Ich hörte einen irren Schrei, dann sah ich die furchtbare Gestalt, über deren Gesicht ein Blutstreifen lief.
    Es war der Irokese. Er hielt die Machete schlagbereit…
    ***
    Wieder dröhnten Schüsse!
    Der Gluthauch des Bleis fuhr dicht über mein Haar hinweg. Der Angriffsschrei des Irokesen verwandelte sich in ein dumpfes Röcheln. Ich sah Blut auf seiner Brust, als er zurücktaumelte, weil Bills Kugeln ihn erwischt hatten.
    Mein Leben war gerettet worden, der Irokese hatte seines dafür hergeben müssen.
    Der sinnlose Tod dieses Menschen hatte mich entsetzt und gleichzeitig auch die heiße Wut in mir hochgetrieben. Halb auf dem Sitz liegend feuerte ich über den Toten hinweg. Die Geschosse aus dem Gewehr hackten in das Unterholz, sie rissen es an gewissen Stellen auseinander, so daß nur mehr Fetzen flogen. Auch kleine Äste sprangen ab, als wären sie von Ästen geknickt worden.
    Der kurze Feuerstoß hatte mir Luft verschafft. Ich ließ mich aus dem Wagen fallen und kroch sofort zur Seite, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten.
    Ein Straßengraben war nicht vorhanden. Dafür fand ich Schutz unter einem Pflanzenmantel.
    Ob Bill den Wagen ebenfalls verlassen hatte, konnte ich nicht erkennen. Dafür hörte ich Lossardos Stimme. Sie klang vor mir auf, irgendwo aus dem dichten Dschungel.
    »He, Bulle, das war erst der Vorgeschmack. Ich werde euch holen und vierteilen. Ihr habt meinen vierbeinigen Freund erschossen, dafür erleidet ihr einen dreifachen Tod.«
    Ich hütete mich, eine Antwort zu geben, weil ich meinen Standort nicht verraten wollte.
    Die Schüsse hatten die Tiere der Nacht aufgeschreckt. Ein Kreischen und Schreien erfüllte die Luft, als gäbe es innerhalb des Dschungels keine Kreatur mehr, die noch schlief.
    Nur allmählich beruhigte sich die Natur wieder, so daß uns wieder die normalen Geräusche umgaben. Ich vernahm ein Zischen und erkannte, daß Bill etwas von mir wollte.
    »Was ist denn?«
    »Die Vorderreifen sind platt.«
    »Mist.«
    Bill lachte leise. »Damit war zu rechnen.«
    »Können wir noch fahren?«
    »Willst du es darauf ankommen lassen?«
    Ich überlegte. »Nein, Bill. Es ist besser, wenn wir den Wagen stehenlassen. Wir bieten einfach ein zu gutes Ziel. Der zweite Feuer überfall wird bestimmt geschickter angesetzt werden.«
    »Gut.« Bill kroch um das Heck des Caddys herum und näherte sich mir. Dicht neben mir blieb er liegen. Seine Augen wirkten übergroß, er atmete scharf durch den Mund.
    »Jeder geht an einer Seite«, schlug ich vor.
    »Okay.«
    Sehr wachsam drückten wir uns hoch, und ebenso wachsam und mit schußbereiten

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