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0536 - Mambo-Hölle

0536 - Mambo-Hölle

Titel: 0536 - Mambo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bannenden Kräften der Evangeline Cortland.
    Und er bekam den gesamten Horror mit. Diese schreckliche Furcht, an irgendeiner Wand zerschmettert zu werden.
    Sie spielte mit ihm. Sie zeigte ihm all das, zu dessen sie mittlerweile fähig war.
    Bill blieb nicht in einer Bauchlage. Die Kräfte der Evangeline Cortland drehten ihn während des Flugs herum, so daß er sich vorkam wie ein Spielball.
    Einmal sah er die Wand hautnah vor sich erscheinen, rechnete damit, davorgeschmettert zu werden, wurde abgestoppt, in die Höhe gerissen und flog weiter.
    Über die Stufen der Treppe hinweg und dem Licht entgegen, denn Evangeline stand dort, wo das Licht brannte.
    Bill starrte auf den reglos liegenden Körper des Gangsters Lossardo, er glitt über ihn hinweg und hinein zu Evangeline, die auf ihn gewartet hatte.
    Dann war er da.
    Er sah sie mitten im Raum stehen. Die Haare aufgetürmt. In der schwarzen, wollartigen Pracht leuchteten zwei kalte, helle Augen voller Grausamkeit. Kerzen rahmten sie ein. Die Flammen streichelten sie mit ihrem Licht und gaben dem Gesicht einen weichen Zug, der ihr gar nicht zustand.
    Bill stoppte, bevor er gegen sie gerammt wäre.
    Dann fiel er.
    Er wollte nicht schreien. Als er jedoch auf den Boden prallte, konnte er nicht anders. Sein Schrei zitterte durch das Haus. Er hatte sich die Nase gestoßen und spürte auch, wie das Blut aus den Nasenlöchern strömte. Bill wälzte sich herum. Auch sein Gewehr machte die Bewegung mit, und plötzlich spürte er den Druck am Zeigefinger.
    Bill schoß, obwohl er es nicht wollte. Die Kugeln jagten in die Wand, rissen dort Löcher, Splitter fegten durch den Raum, dann wurde dem Reporter das Gewehr von einer wahren Urgewalt aus der Hand gerissen. Er selbst schnellte hoch und kippte wieder zurück.
    Diesmal prallte er mit dem Hinterkopf auf. Abermals konnte er einen Schrei nicht unterdrücken, dann seine Worte »Verdammt was ist…«
    Plötzlich hörte er Johns Stimme.
    »Evangeline! Hast du mich vergessen?«
    »Nein! Komm nur!« Sie hatte den Kopf gedreht, als wollte sie durch die Decke schauen.
    »Ich bin unterwegs!«
    Bill lag vor ihren Füßen. Sein Körper schien nur aus Prellungen zu bestehen. Wenn er sich bewegte, bereitet es ihm große Mühe. Er hörte Johns Schritte, das Knirschen – und sah ihn fallen. Bill schloß die Augen!
    ***
    Wenn man so in die Tiefe fällt, wie es bei mir der Fall war, können Sekunden zu kleinen Ewigkeiten werden. Man will sich festhalten, schafft es aber nicht und wartet auf den Aufprall.
    Viel sah ich nicht, einen hellen Lichtschimmer, dann knallte ich mit den Fußsohlen auf die Bretter des unter mir liegenden Zimmers und befand mich im Zentrum.
    Evangeline stand dort.
    Bill lag auf dem Boden, die Beine leicht angewinkelt und den Körper verkrümmt.
    Er lebte, das allein zählte.
    Der Schwung riß mich nach vorn. Ich konnte mich aber abfangen, fiel nicht, taumelte zwei Schritte und schnellte hoch.
    Wir starrten uns an. Vor meiner Brust baumelte das Kreuz. Ich wußte nicht, ob die Kreolin es genau wahrnahm, jedenfalls interessierte ich mich für ihr Gesicht und besonders für die Haare.
    Bill hatte von einem Gesicht gesprochen, das sich darin abzeichnen sollte.
    Er hatte sich nicht getäuscht. Und noch mehr war geschehen. Ein Teil der schwarzen Pracht hatte sich in Arme verwandelt, die sogar kleine Hände mit spitzen Fingernägeln besaßen.
    Das war der Fluch der Mutter…
    »Da ist ja der zweite!« sagte sie und lachte mich scharf an. »Wollt ihr wirklich eine Mambo-Priesterin töten? Seid ihr so vermessen?«
    Sie funkelte mich an. Auf ihren Gesichtszügen bewegte sich der Schatten eines zweiten Gesichts, der nur ihrer Mutter gehören konnte. Aber ich sah kein Kinn, keine Wangen, weder eine Nase noch einen Mund. Nur eben die Augen innerhalb der dichten Haarflut.
    »Ich will den Fluch auslöschen!« erklärte ich.
    »Welch einen Fluch?«
    »Der dich umfangen hält, Evangeline.«
    »Es ist ein Segen für mich, kein Fluch. Ich werde die Kette fortführen, ich bin nicht diejenige Person, durch die das Glied reißen wird. Nein, Sinclair, ich…«
    Meine Hände ergriffen das Kreuz und auch die Kette. Sie streifte ich über den Kopf und ließ den Talisman auf der rechten Handfläche liegen.
    »Schau es dir an, Evangeline! Sieh genau her!«
    »Nein!« kreischte sie. »Ich will es nicht sehen.« Ihr Mund verzog sich. »Ich hasse es. Verdammt, ich hasse es! Ich…«
    Sie stockte, weil ich vorgegangen war. Die Entscheidung sollte jetzt und

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