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0537 - An Bord der MARCO POLO

Titel: 0537 - An Bord der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurückfallen."
    „Diese Diskussion höre ich gar nicht so gern", äußerte Khan.
    „Die Intelligenz steigt von Tag zu Tag, wenn auch nur um geringste Beträge. Aber schließlich haben wir Zeichen von außen, wie die nähere Zukunft aussehen wird." Das entsprach der Wirklichkeit. An vielen Stellen liefen, mit allen nur erdenklichen Tricks instandgesetzt, automatische Nahrungsmittelfabriken an.
    Der Containerverkehr von Olymp verlief immer mehr in geordneten Bahnen. Die Ernährungswirtschaft der Erde war in diesen Tagen erstmals wieder gesichert nach der Katastrophe, was sich negativ auf die plündernden Banden auswirkte - sie verloren den Anreiz für Plünderungen. Und die erwachende Intelligenz beraubte die Bandenführer der gehorsamen Gefolgschaft.
    Die Menschheit verhielt sich in der Mehrzahl wieder so, wie es ihr gemäß war; im positiven Sinn.
    „Ich erkenne die Zeichen ebenso wie Sie", sagte Danton. „Und, glauben Sie nicht, daß ich mich etwa nicht darüber freue."
    Edmondfragte: „Was sagt Rhodan über Khans Plan?"
    „Er ist damit einverstanden", entgegnete Danton. „Ich habe ihn während des Unternehmens mit dem Sextagonium voll informiert, und er läßt grüßen und sagen, der Flug zur Hundertsonnenwelt fände seine volle Billigung."
    Überall sahen sie die neu eingekleideten, ausgeruhten und lernenden Menschen. Jede Gruppe wurde von einem Robot begleitet, der unermüdlich Fragen beantwortete und Handgriffe erklärte. In den Korridoren und Wandbehältern des Schiffes stapelten Menschen und Maschinen die Ausrüstungsgegenstände. Auch dort, wo noch vor Tagen die drei zerstörten Wandeltaster gestanden waren, hatten Pontonacs Trupps Warenlager eingerichtet. Roi wurde an die überfüllte GOOD HOPE II erinnert, die in den ersten Wochen nach dem Start von hier ähnlich ausgesehen hatte.
    „Sie sind sicher, mit nur zweihundert Immunen und achttausend Mann in gut zehn Tagen starten zu können?"
    erkundigte sich Roi.
    Er sah geduldig zu, wie ein Mann der Besatzung immer wieder versuchte, über Interkom eine andere Station zu erreichen, um einen einfachen Satz zu übermitteln. Schließlich glitt ein Robot heran und erklärte - wohl zum hunderstenmal - die notwendigen, einfachen Handgriffe. Er ließ sie zwanzigmal üben, dann erlebten die Männer mit, wie die Verbindung zustande kam.
    „Die Steuerung des Schiffes besorge ich allein", sagte der Emotionaut. „Aber ich muß mich verlassen können, daß an zweihundert strategisch wichtigen Stellen Immune schalten und mich unterstützen."
    Bisher waren ununterbrochen die einzelnen Teile des Startmanövers geübt worden. Der simulierte Start hatte bewiesen, daß Khan das Schiff zwar führen konnte, daß er sich aber noch lange nicht auf die Stationen verlassen konnte.
    Roi wandte sich an Edmond, während sie auf einem rollenden Band weiterglitten, an vielen Räumen vorbei, in denen gearbeitet wurde. Aber ein Drittel aller Räume war verschlossen und versiegelt - man mußte sichergehen, daß sich Verdummte nicht selbst umbrachten, wenn sie in diese Räume eindrangen oder sich verirrten.
    Roi Danton sah deutlich, wie intensiv sich alle Beteiligten bemühten. Er sagte eine Stunde später, in der Polschleuse des Schiffes: „Ich bin überzeugt, daß der Start am fünfundzwanzigsten Mai stattfinden kann. In dem Moment, da die MARCO POLO den Linearraum erreicht, haben sich neunundsiebzig Prozent Ihrer Probleme von selbst erledigt."
    Khan lachte und versicherte kühl: „Aus genau diesem Grund schuften wir alle wie besessen.
    Wir wollen vorläufig nichts anderes, als möglichst schnell allen achttausend Mannschaftsmitgliedern ihre Intelligenz zurückzugeben."
    Sie schüttelten sich die Hände, und Danton bestieg einen Gleiter und steuerte ihn selbst zurück in die unterirdischen Räume von Imperium-Alpha.
    Unterwegs überholte er mehrere Gruppen von Menschen, die entweder auf heruntergekommenen und zerbeulten Gleitern saßen oder schwere Bündel trugen. Die Menschen winkten, und es war deutlich zu sehen, daß sie vorhatten, wieder ihre alten Wohnungen in der größten und schönsten Stadt der Welt zu suchen.
    Roi Danton blieb jedoch skeptisch; er brauchte nur an die gewaltigen administrativen und logistischen Probleme zu denken, die bis zu einer vollständigen Restaurierung auftraten.
    Je höher die Intelligenz stieg, desto leichter wurden die Probleme. Aber vorläufig fehlte noch sehr viel bis zu einem Punkt, von dem aus man mit größerer Unterstützung operieren

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