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0537 - An Bord der MARCO POLO

Titel: 0537 - An Bord der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Edmond Pontonac beschäftigte sich seit zwei Stunden mit seiner Kabine in dem Schiff der Hoffnungen.
    „Wenigstens von einem Raum", sagte er vor sich hin, „weiß ich genau, daß er vollkommen funktioniert. Wie sein Bewohner."
    Edmond versuchte, zwischen Wohnlichkeit und dem Problem, zusätzliches Ausrüstungsmaterial unterzubringen, mit Gemessenheit zu vermitteln. Das bedeutete, daß er Kisten und Ballen, Pakete und Päckchen überall dort verstaute, wo er ein kleines bißchen Platz sah. Er fühlte sich einigermaßen gut, wenn auch sehr nervös. Das lag nicht an der Stimmung im Raumschiff, sie war vorzüglich, wie Edmond tausendfach hatte feststellen können. Es lag an seiner eigenen Stimmung. Er hatte nichts mehr zu tun - jetzt mußte er warten.
    Der Interkom summte.
    Pontonac schob eine flache Schachtel in seinen Wandschrank, ging durch die Kabine und drückte den Antwortknopf.
    „Khan hier. Ich möchte mich bedanken, Ed."
    Pontonac lachte und erwiderte: „Nichts zu danken, Khan. Wir sind mehr erfreut als Sie, daß die Ausrüstung des Schiffes beendet ist."
    So war es.
    Sie hatten den letzten Posten auch der letzten Materiallisten abhaken können. Jetzt fürchtete Edmond, daß trotz der Erfahrung von zweihundert Leuten und seinen pausenlosen Überlegungen irgendwann unterwegs sich herausstellen würde, daß doch etwas fehlte. Und wenn es nur Ersatzglühlampen von Warneinrichtungen waren. Nein - er hatte selbst kistenweise Ersatzglühlampen geschleppt.
    „Das ist unmöglich!" sagte Pontonac. „Ich bin weit mehr als Sie zufrieden, Khan. Und was möchten Sie wirklich?"
    Khan zögerte, und Edmond erkannte scharf, daß das Zögern ihm, Pontonac, galt. Khan wirkte, als ob er ihn nicht belästigen wollte.
    „Hören Sie zu, Khan", sagte Pontonac und gähnte, „bleiben Sie sachlich, bleiben wir Freunde - was haben Sie auf dem Herzen?
    Falls Sie ein solches haben."
    „Ich habe. Sie können ein Schiff steuern, nicht wahr? Ich entsinne mich an phantastische Geschichten von einem Konvoi...
    und so weiter."
    „Sie erinnern sich und mich an eine makabre Geschichte", sagte Edmond. „Ich kann ein kleines Schiff ziemlich gut steuern, unter allen Konditionen, das ist richtig.
    Aber ich kann vermutlich bei der MARCO POLO nicht einmal den Knopf finden, der die Servomaschine bedient, die die Servomaschinen einschaltet, von denen die Landestützen hochgefahren werden. Denken Sie nicht mehr daran!"
    Khan sagte trocken: „Kommen Sie in die Zentrale, Ed. Trinken wir meinen letzten Kognak aus."
    Jetzt grinste auch Edmond.
    „In Ordnung. Ich komme."
    Kurze Zeit später saßen sich Korom-Khan und Edmond Pontonac gegenüber. Vor ihnen standen einfache Becher aus Flottenbesitz. Der Rest aus Khans teurer Flasche befand sich, korrekt geteilt, in den Bechern.
    „Ich brauche Ihre Hilfe. Hier... und am fünfundzwanzigsten Mai", sagte Khan.
    „Verstehen Sie nicht?" fragte Edmond zurück, „beziehungsweise seit unserem kameradschaftlichen Du - verstehst du nicht?
    Ich habe keinen Schimmer, wie ich dir helfen soll!"
    „Du sollst alles und überhaupt nichts tun", sagte der Pilot.
    Er hob den Becher und nahm einen tiefen Schluck. Es war überflüssig, daß Edmond die feinen Schweißtropfen auf Oberlippe und Stirn sah. Er wußte, daß Korom-Khans Nerven angespannt waren wie die Finanzlage der GCC.
    „In korrektem Terranisch: Ich soll versuchen, Fehler auszuschalten, die während des Starts dadurch auftreten, daß andere Abteilungen nicht richtig funktionieren!"
    „So ist es!" sagte Korom-Khan.
    Dann erklärte er Edmond, was dieser nach seiner Meinung tun sollte. Es lief letzten Endes darauf hinaus, daß Ed, zusammen mit einigen anderen hochqualifizierten Leuten, hier sitzen und feststellen sollte, was während des Starts schädlich oder unschädlich war. Alle Fehlschaltungen sollten er und die anderen rückgängig machen, ehe sie Unheil anrichten konnten.
    „Das bedeutet, daß ich mich in den verbleibenden Tagen mit der technischen Einrichtung hier vertraut machen muß", sagte Pontonac.
    „Dies bedeutet es. Ich werde dir helfen. Außerdem simulieren wir den Start noch zweimal, ehe ich es riskiere, die SERT-Haube aufzusetzen."
    „Daran wirst du gut tun. Sind die letzten Kommandos eigentlich schon zurück?"
    Sie hatten einige Gruppen ausgeschickt, die versuchen sollten, auch noch den Rest von ungefähr zweihundertfünfzig Frauen und Männern der Stammbesatzung zu finden.
    Der Versuch war sehr schwierig, selbst wenn man

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