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0537 - Der Voodoo-Drache

0537 - Der Voodoo-Drache

Titel: 0537 - Der Voodoo-Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gewesen, hätte er damit keine Probleme gehabt.
    Ihm blieb nur, dem Schienenstrang zu folgen. Er war froh, daß er seine Helferin in den Zug beordert hatte. Wenn er mit ihr Kontakt aufnahm, würde sie ihm sagen können, wohin sich die Verfolgten wandten, wenn sie den Zug verließen. Ariston hatte da nur einen begrenzten Überblick und zu wenig Wissen.
    Der Flug dauerte lange. Aristons Kraft verbrauchte sieh. Er mußte sie erneuern. Doch er wollte diese Prozedur hinausschieben, bis es wirklich nicht mehr anders ging. Er würde dadurch weitere kostbare Zeit verlieren.
    Wieder einmal verwünschte er seinen Auftraggeber. Warum hatte Lucifuge Rofocale ihm nicht mehr über diesen Zamorra erzählt? Wo er lebte, wo er sich häufig aufhielt, welche Gewohnheiten er hatte?
    Scheinbar ging Lucifuge Rofocale davon aus, daß jeder Damon gefälligst zu wissen hatte, wer Zamorra war. Ariston zumindest hatte es nicht gewußt.
    Er wurde langsamer. Wenn Zamorra nicht bald sein Ziel erreichte, konnte Ariston ihn nicht mehr einholen und mußte sich allein auf seine Helferin verlassen. Aber würde sie selbständig genug handeln können? Sie wußte ja nicht, wo sie ihn gegebenenfalls erreichen konnte…
    Dieser Auftrag gefiel dem Dämon immer weniger…
    ***
    Raffael Bois wartete auf dem Bahnsteig, als Zamorra und seine Gefährtin den TGV verließen. Zamorra sah zum anderen Zugende und entdeckte Annette, die sich erst zögernd umsah. Als sie Zamorra bemerkte, stieg sie endlich aus, bedrängt von ungeduldigen Mitreisenden, die ebenfalls nach draußen wollten. Die ältere Dame, mit der Zamorra in Annettes Abteil ein paar Worte gewechselt hatte, war direkt hinter dem falschen Zimmermädchen.
    Auch sie entdeckte Zamorra und runzelte, sogar über die Entfernung deutlich sichtbar, die Stirn.
    »Geht ihr schon mal zum Wagen«, schlug Zamorra leise vor. »Ich verdrücke mich mal in Richtung Bahnhofstoilette und versuche herauszufinden, was die gute Annette als nächstes unternimmt.«
    Er eilte zielstrebig davon, schlug dann jedoch einen Haken und wartete, bis das Mädchen in seinem Blickfeld auftauchte.
    Annette verhielt sich zögernd. Sie schien nicht genau zu wissen, was sie tun sollte. Einerseits hatte sie bestimmt den Auftrag, Zamorra zu folgen, andererseits sollte sie aber sicher nicht besonders dabei auffallen, und urn diese Nachtstunde gab es nicht besonders viele Menschen auf den Bahnsteigen und in den Hallen, um sich unauffällig genug unter sie mischen zu können. Außerdem hatten Zamorra und Nicole sich jetzt getrennt, was Annette wohl kaum gefallen konnte.
    Schließlich ging sie mißmutig hinaus in Richtung Bus-, Taxi- und Parkplätze. Zamorra folgte ihr langsam. Plötzlich kam ihm ein anderer Gedanke. Raffael und Nicole waren natürlich längst am Auto. Zamorra kehrte ins Gebäude zurück, fand eine freie Telefonzelle und rief das Autotelefon seines BMW an.
    Nicole meldete sich sofort.
    »Sie ist jetzt draußen und beobachtet euch«, sagte er. »Aber sie sieht mich nicht. Schätze, sie hat mich verloren. Wie wäre es, wenn ihr mal eine kleine Stadtrundfahrt macht? Und zwar ohne mich. Vielleicht setzt sie sich dann mit ihrem Auftraggeber in Verbindung, um zu fragen, was sie jetzt tun soll. In einer halben Stunde könnt ihr wieder hier sein. Dann weiß ich vielleicht mehr oder habe eine Spur aufgenommen. Denn ich kann mir nicht vorstellen, daß Mondragon in Paris geblieben ist. Er muß in der Nähe sein.«
    »Dein Wort in Merlins Ohr«, erwiderte Nicole. »Paß auf dich auf. Eine halbe Stunde also… bis dann!«
    Zamorra legte auf. Er verließ die Sprechzelle und nahm Annette wieder ins Blickfeld. Die versuchte ebenso unauffällig, den BMW im Auge zu behalten - aber auch den Bahnhofseingang, aus dem Zamorra ja schließlich kommen mußte.
    Jetzt fuhr der Wagen ab - ohne Zamorra!
    Annette war verwirrt. Überrascht lief sie ein paar Schritte, sah sich immer wieder hektisch um, überlegte, ob sie ein Taxi nehmen sollte. Dann kehrte sie in den Bahnhof zurück. Sie lief in Richtung Toiletten, zögerte erneut, gab sich dann aber einen Ruck und verschwand im Eingang der Herrentoilette, nachdem sie sich erst unbehaglich umgesehen hatte. Minuten später kam sie wieder zum Vorschein. Zamorra konnte ihr ansehen, was sie dachte…
    Er schmunzelte. Obgleich die Situation ziemlich ernst war, nahm er sie in diesem Moment von der heiteren Seite. Annette ballte die Fäuste, hieb gegen den Türrahmen und stapfte unschlüssig-wütend hin und her. Dann

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