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0538 - Der Wechselbalg

0538 - Der Wechselbalg

Titel: 0538 - Der Wechselbalg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wiederauftauchen?« riß Nicole ihn aus seinen Gedanken.
    Er grinste freudlos. »Als ich eben heimkam und Raffael fragte, wo ich dich finden könnte, sagte er mir, daß gerade ein Anruf für mich eingegangen war. Unser Freund Sid Amos ließ mir per Telefon den Tip geben.«
    »Sid Amos? Assi?« Nicole richtete sich halb auf. »Welchen Grund sollte der denn haben, diesen Zorak in die Pfanne zu hauen? Das ist doch sonst nicht sein Stil! Auch wenn er vor Jahren die Seiten gewechselt hat, verrät der einstige Fürst der Finsternis Asmodis doch nicht seine ehemaligen Mitstreiter! Da stimmt doch was nicht, Chef!«
    Wenn sie Chef sagte, wurde sie dienstlich. Ihre verführerische Nacktheit konnte darüber auch nicht hinwegtäuschen.
    »Ich kann dir nichts weiter dazu sagen. Raffael hat das Gespräch entgegengenommen, nicht ich. Wer weiß, was Sid wieder für ein Spielchen treibt. Wir wissen ja, daß er grundsätzlich in die eigene Tasche arbeitet, egal, was er macht. Es ist immer irgendwie zu seinem Vorteil. Vielleicht verspricht er sich persönlich etwas davon, wenn ich Zorak auf die Finger klopfe.«
    »Was du natürlich tun wirst«, vermutete Nicole.
    »Sicher. Was sollte ich sonst tun? Ihn einfach gewähren lassen? Damit er sich wieder ein Opfer holt?«
    »Ist es das? Oder spielt auch ein wenig der Gedanke mit, daß vielleicht noch eine Rechnung offen ist?«
    »Was meinst du damit?« staunte er. »Wegen Kerr.«
    Er atmete tief durch. »Nein«, sagte er. »Ich bin kein Rächer, das weißt du. Aber… nun ja. Vielleicht ist da doch noch ein kleines bißchen. Zorak ist mir damals durch die Lappen gegangen. Diesmal kriege ich ihn. Diesmal werden wir besser vorbereitet sein; kein solcher Schnellschuß wie damals, als es nur darum ging, auf einen Tip hin das vom Dämon gefangengenommene Opfer zu retten.«
    »Sag mal…« Nicole erhob sich, nahm ihr Glas und gesellte sich zu Zamorra in den großen Sessel. Jetzt wurde es darin zwar etwas eng, doch das konnte ihr nur recht sein. Sie stellte das Glas in Reichweite auf dem Tischchen ab. »Sag mal, wer hat euch denn damals den Tip gegeben?«
    »Das weiß ich nicht mehr«, gestand Zamorra.
    »Vielleicht ebenfalls Assi?« gab sie zu bedenken.
    »Der war doch noch Fürst der Finsternis. Damals konnte er erst recht keinen Grund haben, uns auf Zorak zu hetzen.«
    »Vielleicht wollte er Zorak ausschalten und andere die Drecksarbeit machen lassen. Außerdem wäre dann kein Verdacht auf ihn gefallen… wir kennen ihn doch. Er hat schließlich damals nicht nur einmal versucht, dich für ihn arbeiten zu lassen.«
    »Das hat er dann aber auch immer offen gesagt. Er hat vielleicht versucht, mich zu zwingen oder zu erpressen, aber er hat mich nie darüber im Unklaren gelassen, daß ich für ihn arbeiten sollte. Wenn es einen Dämon gibt, der mich nie belogen hat, dann ist es Asmodis.«
    »Na schön«, sagte sie. »Vielleicht solltest du trotzdem einfach mal rückfragen. Er wird ja wohl immer noch in El Paso erreichbar sein. Vielleicht erfahren wir mehr. Zum Beispiel auch, wo sich Freund Zorak jüngst bemerkbar gemacht hat.«
    »Das weiß ich schon«, sagte Zamorra. »Sid hat es mir über Raffael ausgerichtet.«
    »Und wo steckt er?«
    »Gar nicht weit von hier. In Arlebosc.«
    »Sagt mir nichts.«
    »Das müßte in der Nähe von Valence sein, etwas nordwestlich gelegen. Luftlinie vielleicht siebzig oder achtzig Kilometer von hier entfernt.«
    »Und woher weiß Assi das so genau? Hat er vielleicht sogar noch Straße und Hausnummer parat?«
    Zamorra winkte ab. »Das nicht. Im Moment berührt mich das auch nicht weiter. Ich werde mir das Dorf erst einmal anschauen, und danach sehen wir weiter.«
    »Heute funktioniert das aber nicht mehr«, sagte Nicole und wies zum Fenster. »Draußen ist es schon dunkel.« Ihre Fingerspitzen glitten über seine Wangen, über die noch winzigen Bartstoppeln, die sich bereits wieder bildeten -und zu seinen Lippen.
    Doch Zamorra reagierte nicht auf die Zärtlichkeit.
    Nicole gab auf. Er war mit seinen Gedanken ganz woanders, nur nicht bei ihr.
    Vielleicht bei Kerr…
    ***
    T’Carra wand sich in den Klauen des Werwolfartigen!
    Sie trat und schlug um sich. Aber der Dämon hielt sie fest im Nackengriff. Die rosafarbene Haut spannte sich; die kleinen Schwingen schlugen heftig aus.
    Aber T’Carra konnte sich nicht aus dem Griff ihres Gegners lösen.
    »Warum?« heulte sie. »Was habe ich euch getan?«
    »Du gehörst nicht zu uns«, sagte Zorrn. »Du bist eine Schande für

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