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0539 - Der Alptraum-Schädel

0539 - Der Alptraum-Schädel

Titel: 0539 - Der Alptraum-Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gearbeitet.«
    »Das meine ich auch. Wenn Sie dann die Freundlichkeit hätten und vorgehen würden…?«
    Carmen tat es. Ihr Mann hob ergeben die Schultern und folgte den beiden ebenso wie Suko und ich.
    »Glaubst du, daß er etwas erreichen wird?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was hältst du überhaupt von ihm?«
    »Ein typischer Mann von der Presse. Einer wie er kommt immer durch. So herrlich unverbindlich.«
    »Laß das nur Bill Conolly nicht hören.«
    »Es sind ja nicht alle so«, schwächte ich ab.
    Menco zeigte sich erstaunt oder spielte den Erstaunten, als er die Küche betrat und gegen die Bretter schaute, die das Loch abdeckten.
    »Was ist denn das?«
    »Der Zugang zum Keller«, erwiderte Pablo Grenada trocken.
    Menco rieb sein knochiges Kinn. »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    Der Reporter und selbsternannte Geisterjäger hob die Schultern, als wäre die Sache für ihn erledigt. Dann stellte er seinen Koffer auf den Tisch und ließ die Verschlüsse hochschnappen. Er grinste uns an, bevor er den Deckel hob.
    Wir alle schauten hin, auch Carmen, die neben mir stand. Sie roch nach einem wilden Parfüm, und an ihren Ohrläppchen schaukelten goldene Ringe.
    »Das ist vielleicht ein Typ«, flüsterte sie.
    »Kennen Sie ihn?«
    »Nein, aber seine Sendungen. Hin und wieder höre ich sie. Der jagt tatsächlich im gesamten Land irgendwelchen gespenstischen Ereignissen nach. Wie eben hier bei uns.«
    »Eine Erklärung für das Phänomen haben Sie auch nicht?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Wer kann das überhaupt? Vielleicht Sie beide?«
    »Das hoffe ich.«
    Inzwischen hatte Manuel Menco seinen Koffer ausgepackt. Mikrofone, Regler, Kabel und Kopfhörer lagen sorgfältig sortiert nebeneinander. »Wo ist denn hier die Steckdose? Ohne Saft keine Kraft.«
    Er lachte und blinzelte Carmen dabei noch zu.
    »Dort«, sagte Pablo. Er deutete auf mehrere Dosen, die sich in der Wand verteilten.
    »Das ist gut.« Menco rieb seine Hände. »In der Wand hier waren ja auch die Gesichter zu sehen.«
    »Nein, im Fußboden.«
    »Stimmt, richtig.« Er winkte ab.
    »Spielt auch keine Rolle. Wenn sie sich melden, werde ich ihre Stimmen auch an anderer Stelle vernehmen, das ist sicher.«
    Wir ließen ihn in Ruhe. Menco machte es auch nichts aus, daß wir ihn bei seiner Arbeit beobachteten. Im Gegenteil, er schien es lustig zu finden, denn er pfiff oder summte leise vor sich hin, als er seine Geräte einstellte und schließlich die Kopfhörer überstülpte. Das daran angeschlossene Mikrofon war klein und schmal. Es schaute aus seiner Faust wie ein Schlangenkopf.
    Auch einen Verstärker stellte er ein. »Wenn ich jetzt um Ruhe bitten dürfte«, wandte er sich an uns.
    »Dürfen wir denn atmen?« fragte Carmen.
    »Das schon, aber flach«, erwiderte Menco mit ernstem Gesicht.
    »Es ist bei mir alles in Ordnung. Bitte auch nicht bewegen. Kein Schaben mit den Füßen, kein Rascheln der Kleidung, das alles wirkt ungemein störend, wie Sie sich vorstellen können.«
    »Sicher.«
    Um Menco arbeiten lassen zu können, zogen wir uns zurück. In der offenen Tür blieben wir stehen. Von dort aus konnten wir ihn auch beobachten. Noch einmal überprüfte er seine Geräte, dann fing er an.
    Es wirkte irgendwie lächerlich, wie Menco durch die Küche schlich und mit dem Mikro an den Wänden entlangfuhr. Er bewegte es dabei von oben nach unten, aber auch von links nach rechts, so daß er keine Fläche ausließ. Manchmal stand er gebückt, dann richtete er sich wieder auf.
    Gäste kamen noch nicht, so daß es auch draußen ruhig blieb. Den kleinen Fernando hatte sein Vater weggeschickt.
    Ich schaute mir die Gesichter der Menschen an. Sie alle zeigten eine gewisse Spannung, vermischt mit einer gehörigen Portion Skepsis. Auch ich war noch längst nicht davon überzeugt, daß Menco die Geister auch aufspüren würde.
    Noch gab er keinen Kommentar ab. Er strich mit dem Mikrofonkopf nach wie vor an den Wänden entlang und bewegte es sogar kreisförmig.
    »Der soll es mal am Fußboden versuchen«, hauchte Suko.
    Das war schon zu laut gesprochen. Menco drehte sich um und schüttelte unwillig den Kopf.
    Wir blieben in den nächsten Minuten ruhig, die sich zäh hinzogen. Ich schaute hinüber zum Tisch, wo der Verstärker oder Regler stand. Auch dort tat sich nichts. Die Zeiger zitterten nur leicht.
    Schwankungen gaben sie nicht ab.
    Plötzlich blieb Menco stehen. Rechts von uns, vielleicht zwei Schritte entfernt, schien er etwas gehört zu haben. Wir beobachteten sein

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