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0539 - Der Alptraum-Schädel

0539 - Der Alptraum-Schädel

Titel: 0539 - Der Alptraum-Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unter einem großen Druck.
    Menco schaltete das Gerät aus. Er nickte uns zu. »Das wird eine Sendung«, flüsterte er. »Geisterstimmen, die nicht nur ich gehört habe, auch andere Zeugen.«
    »Aber die Gesichter sind nicht erschienen.«
    Menco lachte und wandte sich an Pablo Grenada. »Sie werden bestimmt noch erscheinen, oder nicht?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Warten wir die nächsten Stunden ab.« Menco sah sehr zufrieden aus, als er seine Geräte wieder im Koffer verstaute.
    Ich verließ die Küche und ging nach draußen, wo die Tische und Stühle standen. Einige Gäste schlenderten herbei. Sie nahmen schon unter den Bäumen Platz, schauten uns skeptisch an, aber wir wollten im Haus bleiben und abwarten, ob sich dort etwas tat.
    Rosa Grenada erschien. Auch sie hatte inzwischen erfahren, was sich in der Küche ereignet hatte. »Ich bin sicher«, flüsterte sie, »daß heute die Gesichter wieder erscheinen.«
    Menco hatte ihre Worte gehört. »Das wollen wir doch hoffen. Die will ich nämlich noch filmen.«
    »Geister?« fragte Suko.
    »Klar.«
    »Und das wissen Sie genau?«
    Er nickte heftig. »Wenn ich sie höre, kann ich sie auch filmen. So, jetzt werde ich arbeiten.« Menco suchte sich einen Tisch in der Ecke aus, wo er ungestört hockte. Er sprach seinen ersten Bericht auf Band, und zwar mit einer Stimme, die vor Spannung vibrierte. Eben der Profi aus dem Mediengeschäft.
    Wir kümmerten uns nicht um ihn. Suko schlug vor, draußen die Plätze einzunehmen.
    »Und die Gesichter?«
    »Da sagt man uns bestimmt Bescheid. Außerdem habe ich Hunger. Diese Rosa Grenada sieht aus, als würde sie tatsächlich kochen können.«
    Ich war einverstanden. Menco ließen wir seinen Bericht sprechen.
    Auf uns wartete der Garten.
    Fröhlich wurde es nicht, obwohl im Laufe der Zeit mehr Gäste eintrafen. Wir hatten das Gefühl, als wären sie nur erschienen, um etwas zu erleben. Sie unterhielten sich zwar, zwischendurch aber schauten sie immer wieder auf die Front der Bodega, als würden sich im äußeren Mauerwerk die Gesichter abzeichnen.
    Wir hatten Essen bestellt. Eine Fischsuppe. Dazu tranken wir Wein, allerdings nicht zuviel, wir wollten nüchtern bleiben.
    Hin und wieder kamen Mitglieder der Grenada-Familie zu uns an den Tisch, erkundigten sich nach unserem Wohlbefinden und erklärten, daß sich noch keine Gesichter gezeigt hatten.
    Auch Menco erschien. Er war happy. »Den Anfang habe ich im Kasten«, flüsterte er. »Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht. Ich war zweimal in der Küche, aber die Gesichter haben sich nicht gezeigt.«
    »Wie sieht es denn in der Bodega aus?« fragte ich.
    »Die ist leer. Die Leute sitzen alle draußen. Als hätten sie Furcht davor, den Raum zu betreten. Man kann es ihnen auch nicht verdenken. Ein normaler Mensch, der von Geistern nichts weiß, denkt eben anders darüber.« Er stand auf. »Ich mache mal einen kleinen Rundgang. Jetzt lohnt es sich, wo die Hitze nachgelassen hat.«
    In der Tat war es frischer geworden. Von den Bergen fuhr der Abendwind in die Täler und brachte eine leichte Kühlung mit. Über uns bewegten sich die Blätter der Bäume. Nicht weit entfernt brannten zwei einsame Laternen. Ihr Licht wurde von den glänzenden Seiten des Laubs reflektiert.
    Wir warteten.
    Einer der neu angekommenen Gäste hatte eine Gitarre mitgebracht. Er fing an, darauf zu klimpern. Keine richtige Melodie, mehr Improvisation, aber es gefiel mir.
    Ich schloß die Augen, genoß den sanften Wind, den Geruch der Blüten und auch die Klänge der Gitarre.
    Da kam Urlaubsstimmung auf, bis zu dem Augenblick, als mich Suko anstieß. Ich öffnete die Augen und sah, daß er zum Eingang deutete, wo ebenfalls eine Lampe brannte. In ihrem Schein tanzten unzählige Insekten. Unter der Lampe stand Carmen Grenada. Ihrem Gesichtsausdruck sahen wir an, daß etwas passiert war.
    Wir standen auf.
    Niemand hatte sie bisher bemerkt. Ihr Mann bediente drei Tische weiter und mußte sich zu den Gästen setzen.
    Menco war auch nicht zu sehen, wir aber standen auf und gingen auf Carmen zu.
    Ihre Augen waren groß geworden. In den Pupillen schimmerte das Licht der Lampe. »Sie… sind da«, hauchte sie.
    »Wo?« fragte ich.
    »Nicht… nicht nur in der Küche. Auch hier … in der Bodega. So etwas ist noch nie zuvor geschehen …«
    ***
    Da sie von sich aus keinen Platz machte, schob Suko Carmen zur Seite und betrat das Lokal als erster.
    Das Licht hielt sich, was seine Stärke anging, in Grenzen. Es schien

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