Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Vergangenheit einleitest, Mann, damit ich versuchen kann, es bei meinem Amulett ebenfalls zu probieren.«
    »Solltest du dich etwa so langsam an die Amulett-Magie gewöhnen?« fragte Zamorra. Er konnte nicht verhindern, daß milder Spott in seiner Stimme klang. Zu lange hatte Cascal sich gegen eben diese Zauberei gewehrt.
    »Kaum. Aber ich gebe zu, daß sie manchmal recht nützlich sein kann. Jetzt zum Beispiel. Ich sehe keinen anderen Weg, herauszufinden, was hier passiert ist. Vorhin, bevor ihr aufgetaucht seit, ist es mir zum ersten Mal passiert, daß ich mir glatt gewünscht habe, besser mit meinem Amulett umgehen zu können. Dann hätte ich einen solchen Blick in die Vergangenheit selbst tun können, ohne daß du daherkommst, Professor. Ich verstehe mich selbst nicht mehr so ganz, aber… verdammt, es geht nicht um mich und das, was ich vielleicht will oder nicht will! Es geht um Angelique! Ich ertrage es nicht, nicht zu wissen, was ihr zugestoßen ist! Schließlich ist sie meine Schwester!«
    Zamorra nickte.
    »Ich weiß nicht, ob dein Amulett einen Blick in die Vergangenheit fertigbringt. Das vierte, das wir kürzlich für eine Weile besaßen, konnte es nicht, es war dafür nicht weit genug entwickelt. Wir vermuten zwar inzwischen, daß deins das sechste ist, aber auch das ist keine Garantie. Immerhin gibt es ja auch zwischen dem sechsten und dem siebten Stern von Myrrian-ey-Llyrana durchaus Unterschiede. Und mein Amulett ist nun mal das siebte.«
    »Probieren wir’s aus«, schlug Cascal vor.
    Zamorra nickte. »Du schaust ja bereits gebannt zu. Ich fange noch mal an. Diesmal nicht unterstützt mit Gedankenbefehlen, sondern nur mit den Symbolzeichen, die sich verschieben lassen. Bei deinem Amulett auch, ja?«
    »Verschieben… ich glaube nicht. Aber ich spüre etwas, wenn ich sie berührte. Es ist, als würde ich einen Schalter niederdrücken.«
    »Dann drücke die Symbole, die ich auch berühre«, sagte Zamorra.
    Das kommt überhaupt nicht in Frage! raste in diesem Moment ein Gedankenschrei durch sein Bewußtsein, so »laut«, so eindringlich und fast schmerzhaft wie noch nie zuvor.
    Und dann… versagte Merlins Stern ihm den Dienst.
    ***
    Das Unbehagen des sauroiden Sicherheitsbeauftragten vergrößerte sich sprunghaft, als plötzlich Meldungen über das Verschwinden weiterer Echsenmenschen bei ihm eintrafen. Alle Beobachtungen glichen denen, die zuerst Padrig YeCairn gemacht hatte und später die Zeugen, die Szer Tekko im schwarzen Nichts verschwinden gesehen hatten.
    Reek Norr fühlte, wie seine feinschuppige Haut trocken wurde.
    Das Verschwinden mußte gestoppt werden. Doch wie sollte er das tun?
    Beim letztenmal war Hilfe von außen gekommen. Norr konnte sich nicht vorstellen, wer die Außenstehenden auf die Notlage aufmerksam gemacht hatte -von dem eigenartigen Wesen »Siebenauge«, das unerkannt auf dem Silbermond wohnte und zum Freund Zamorras geworden war, ahnte er nichts. Siebenauge hatte sich bislang noch keinem anderen Lebewesen außer Zamorra zu erkennen gegeben und sorgte auf eine unbegreifliche Weise auch dafür, daß Zamorra nicht zu anderen darüber reden konnte.
    Siebenauge hatte Julian Peters alarmiert und jener dann Zamorra zum Silbermond geholt, während Merlin von sich aus erschienen war. [6]
    Diesmal jedoch kam niemand…
    Reek Norr war kein Experte für Dimensionen und Weltentore. Er war Sicherheitsfachmann. Aber in dieser Eigenschaft hatte er früher mit Sauroiden zu tun gehabt, die Experten gewesen waren - oder wenigstens auf dem Weg gewesen waren es zu werden. Nur hatten diese Sauroiden Wege beschritten, die nicht gutgeheißen werden konnten. Die Priester der Kälte hatten noch in der Echsenwelt versucht, die Entropie künstlich zu erhöhen, um eine Entscheidung zu erzwingen und einen Weg aus dem Chaos in eine geordnete Welt aufzubrechen. Eigentlich war es erst dadurch wieder zum Kontakt mit der Erde der Menschen, der Säuger, gekommen.
    Das allerdings war wohl der einzige wirkliche Verdienst, den die Priester der Kälte sich auf ihre Fahne schreiben konnten. Ihre Versuche, andere Welten zu erreichen, hatten sie mit Blut getränkt. Sauroidenblut… sie hatten »Freiwillige« geopfert, die vorher hypnotisch gefügig gemacht worden waren, um mit der Macht des Blutes ihre Magie zu verstärken. Reek Norr hatte immer wieder versucht, ihnen das Handwerk zu legen, wirkliche Erfolge hatte er jedoch erst erzielen können, als der Kontakt zur Menschenwelt endlich entstanden war und er von

Weitere Kostenlose Bücher