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0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dort Unterstützung erhielt.
    Mittlerweile gab es die Priesterschaft der Kälte nicht mehr. Auf dem Silbermond wurde sie nicht mehr benötigt; mit der Übersiedlung von der sterbenden Welt in eine lebende hatte sich ihre Aufgabe erledigt; niemand sah mehr ein, warum er noch dieser Priesterschaft anhängen sollte, die ein verworrenes Mischmasch aus Wissenschaft, Religion und Magie lehrte.
    Die ehemaligen Kälte-Priester waren mit dieser Situation natürlich alles andere als zufrieden. Auf der einen Seite war ihr Ziel erreicht, das sie immer angestrebt hatten. Auf der anderen aber hatten sie all ihre Macht dadurch verloren. Wer kam jetzt noch zu ihnen? Wen konnten sie noch beeindrucken und beherrschen? Die Not war vorbei, die Angst vor dem völligen Ausgelöscht-werden.
    Doch ihr Wissen existierte noch!
    Reek Norr beschloß, mit ihnen zu sprechen und sie um Unterstützung zu bitten. Wer in der Lage war, Weltentore künstlich zu schaffen, der konnte auch andere Tore schließen.
    Ein vager, böser Verdacht keimte plötzlich in ihm auf.
    Vielleicht steckten sie dahinter…? Vielleicht hatten sie diese schwarzen, sauroiden verschlingenden Wirbel geschaffen, damit man sich an ihre teuflische Sekte erinnerte und sie um Hilfe bat?
    Auf diese Weise konnten sie wieder Macht erlangen…
    Aber irgendwie konnte ér sich das nicht so richtig vorstellen. Die treibende Kraft hinter ihnen fehlte. Orrac Gatnor von den Sümpfen, der verbrecherische Oberpriester, der erst für die Blutopfer gesorgt hatte, war längst tot. Er hatte den Exodus seines Volkes zum Silbermond schon nicht mehr erlebt.
    Natürlich konnte Reek Norr seinen Verdacht nicht einfach beiseite wischen. Aber trotz der warnenden Stimme seines Unterbewußtseins fiel es ihm schwer, diesem selbstentdeckten Verdacht Glauben zu schenken…
    ***
    Wieder spürte Julian Peters, daß da etwas war. Etwas Fremdartiges, Düsteres. Ein Suchender…?
    Nein, es mußten mehrere sein.
    Aber wer, und wonach suchten sie?
    Oder nach wem?
    Nach ihm?
    Warum sonst sollte er diese jetzt immer häufiger werdenden Empfindungen haben?
    »Dann wollen wir doch mal sehen, wer mich da sucht«, murmelte der Träumer…
    ***
    »Verdammt, was soll das? Wieder mal Star-Allüren?« Zamorra klopfte heftig mit den Knöcheln gegen die Fläche seines Amuletts. Merlins Stern reagierte nicht darauf.
    Nach dem geradezu wütenden telepathischen Aufschrei reagierte es überhaupt nicht mehr!
    »Probleme?« fragte Cascal.
    »Nein. Gar nicht. Alles in bester Ordnung. Weißt du, wodurch wir zwei uns unterscheiden? Du willst nicht so, wie dein Amulett will, und mein Amulett will nicht so, wie ich will. Laß uns einen Verein gründen.«
    »Einen Verein?« Der »Schatten« hob erstaunt die Brauen.
    »Das machen unsere deutschen Nachbarn so gern. Sobald zwei oder drei Leute eine Gemeinsamkeit entwickeln, gründen sie einen Verein. Und wir haben die Gemeinsamkeit, daß wir vermutlich beide momentan unsere Amulette in einen Schmelzofen werfen möchten.«
    Cascal grinste schmal, wurde aber sofort wieder ernst. »Deine Ironie bringt uns Angelique auch nicht zurück. Es funktioniert also nicht, wie?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er tauschte einen Blick mit Nicole.
    »Ob die beiden Amulette sich nicht miteinander vertragen?« überlegte sie.
    »Aber früher haben sie doch schon miteinander gekämpft«, widersprach Zamorra. »Warum sollte das jetzt plötzlich nicht mehr der Fall sein? Schließlich sind sie beide von Merlin geschaffen worden.«
    »Früher, ja«, sagte Nicole. »Könnte es nicht sein, daß das mittlerweile anders geworden ist? Inzwischen ist…« Sie verstummte.
    Zamorra begriff trotzdem, was sie sagen wollte.
    Zwischenzeitlich war das künstliche Bewußtsein in der handtellergroßen, kunstvoll verzierten Silberscheibe stärker geworden als einst. Sollte dieses Abschalten, die Weigerung zur Zusammenarbeit, etwa darin begründet sein? War das künstliche Bewußtsein mittlerweile schon zu stark geworden und damit auch zu selbstbewußt? Oder, um es auf den Punkt zu bringen, zu egoistisch?
    Natürlich wollte Nicole darüber nicht in Gegenwart eines Dritten sprechen. Dieses künstliche Bewußtsein ging nur sie beide etwas an. Yves Cascal mußte nicht unbedingt ins Vertrauen gezogen werden. Er war zwar selbst auch ein Amulett-Träger, aber doch eher widerwillig. Und außerdem war es fraglich, ob er ihnen glauben würde. Ein rational denkender Mensch wie er würde sie beide eher für verrückt erklären.
    »Was also tun

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