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0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wir jetzt?« fragte Nicole. »Wenn das Amulett ausfällt und sich auch die Nachbarn wenig kooperativ zeigen, was Zeugenaussagen beziehungsweise Beobachtungen angeht, haben wir wohl kaum eine Möglichkeit, herauszufinden, was hier geschehen ist. Es sei denn, wir spekulieren. Hat dieser Drache im Auto, der von dem Fernsehreporter gefilmt wurde, nicht Feuer gespien?«
    »Er explodierte recht spektakulär«, sagte Zamorra.
    »Nein, vorher, als er noch fuhr. Ich meine, zumindest Funken gesehen zu haben, die aus seinem Maul sprühten.«
    »Stimmt«, bestätigte Ombre. »Du meinst, daß dieser Drache vorher hier war und… Angelique umgebracht hat?«
    »Oder ein anderer kam später her. Vielleicht war dieses Prachtexemplar ja kein Einzelstück. Möchte wissen, woher das Biest gekommen ist. Auf jeden Fall steckt Magie dahinter, sonst hätte sich Sam Dios anders geäußert. Frage: Kommt oder kommen diese unheimlichen Kreaturen aus Höllen-Tiefen oder aus einer anderen Dimension?«
    »Vielleicht sollten wir Arbeitsteilung durchführen«, überlegte Nicole. »Einer von uns kümmert sich um Angelique, und der andere sieht sich den Schauplatz dieser Drachen-Explosion an. Vielleicht läßt sich da etwas mehr herausfinden. Ombre, kannst du uns den Ort zeigen?«
    »Ungern«, murmelte der »Schatten«. »Lieber würde ich versuchen, herauszufinden, was mit meiner Schwester ist. Aber ich kann euch beschreiben, wie ihr hinkommt. Ihr werdet euch ja wohl nicht verirren, schließlich seid ihr nicht zum ersten Mal in der Stadt.«
    Zamorra seufzte. »Na schön, dann schieß mal los.«
    »Und ich?« stöhnte Nicole auf. »Wie, zum Teufel, stellst du dir meine Aufgabe vor? Soll ich Rußspuren von der Wand kratzen und eine chemische Analyse machen, oder was?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Vielleicht kannst du Ombres Amulett zur Mitarbeit motivieren. Wenn die beiden Amulette sich tatsächlich nicht mehr miteinander vertragen und sich gegenseitig stören, dann ist es besser, sie voneinander zu trennen. Wäre doch gelacht, wenn diese Blechscheiben schlauer wären als wir, oder?«
    »Dein Wort in Merlins Ohr…«
    ***
    Zamorra marschierte bis zum nächsten Pub, der gerade geöffnet wurde. Sam, der Wirt, war noch allein in seinem Schnaps- und Strip-Schuppen; das Personal trudelte später ein, wenn der Betrieb einsetzte. Sam bekam schmale Augen, als er Zamorra erkannte. »Auch mal wieder im Lande?«
    »Ich müßte mal nach einem Taxi telefonieren.«
    »Ich liebe Kunden, die nichts trinken, aber telefonieren wollen«, brummte Sam. »Kommen Sie ’rein. Ist mal wieder etwas los, wovon ich wissen müßte?«
    »Haben Sie von der Explosion vor der Chase-Bank gehört?«
    Sam lachte leise. »Sicher, Mann. Ich könnte Ihnen sogar sagen, wer da in die Luft geflogen ist. Nur wer so verrückt ist, eine rollende Bombe so auffällig zu tarnen, daß Hunderte von Leuten hinschauen, ist schon pervers genial. Könnte ein Bandenkrieg sein. Jemandem hat nicht gefallen, daß die Konkurrenz die Bank ausrauben wollte, und hat den Burschen einen tödlichen Denkzettel verpaßt. Das ist meine Theorie, nicht die der Polizei.«
    »Und was ist deren Theorie?«
    »Die Cops würfeln noch aus, welche von ihren siebenhundert Theorien die pressefreundlichste ist«, grinste Sam. »Hier ist das Telefon. Siè waren doch sicher bei den Cascals. Warum haben Sie sich von denen kein Taxi rufen lassen? Direkt in der Nachbarschaft wohnt ein selbständiger Fahrer.«
    »Eben den hoffe ich zu vermeiden«, sagte Zamorra. Er erinnerte sich an Nicoles Erzählung einer recht abenteuerlichen Taxifahrt, als sie vor ein paar Wochen hier gewesen war. Da zog er Neapels Taxifahrer im Feierabendverkehr vor… [7]
    Während Zamorra telefonierte, hoffte er, daß der Wirt nicht nach Angelique fragen würde; er hätte nicht gewußt, was er ihm sagen sollte, ohne zu lügen. Hin und wieder arbeitete sie hier als Aushilfe hinter der Theke. Sie war das einzige von Sams Girls, das er nicht auch zwischendurch auf die Striptease-Bühne schickte oder besonders zahlungsfreudigen Gästen dreiviertelnackt auf den Schoß setzte, zwischen Sam und Angelique hatte sich eine sehr eigenartige Freundschaft entwickelt.
    Zamorra bezahlte das Gespräch und einen Drink, den er allerdings nicht anrührte.
    Sam schüttelte den Kopf. »So war die Bemerkung vorhin auch nicht gemeint. Angeliques Freunde sind auch meine Freunde.«
    Zamorra war nicht sicher, ob es ehrenvoll war, in den Freundeskreis dieses recht halbseidenen Wirtes

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