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0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eine Welt war das? Wie entstand das Tor, und aus welchem Grund? Wie konnte man verhindern, daß sich dieser Vorgang noch einmal vollzog?
    Da wiederholte er sich bereits!
    Im ersten Moment glaubte Zamorra, Merlins Stern wolle ihn narren. Doch neben dem Bild aus der Vergangenheit entstand ein neuer schwarzleuchtender Wirbel.
    Und aus ihm taumelte ein gigantisches, ungeheuerliches Wesen hervor!
    Es streckte seine Pranken blitzartig nach Zamorra aus und schlug ihn mit einem wuchtigen Hieb zu Boden.
    Er verlor das Amulett.
    Der Drache stieß einen röhrenden Schrei aus und spie eine Feuerlohe aus dem weit aufgerissenen Maul.
    Dann warf er sich auf Zamorra, um ihn mit seinen Klauen zu zerfetzen…
    ***
    Nicole nahm sich des anderen Amuletts an. Äußerlich glich es Merlins Stern aufs Haar, aber das hatte nichts zu bedeuten. Alle sieben Amulette waren vom Aussehen her nicht voneinander zu unterscheiden.
    Schon seit längerer Zeit vermuteten Zamorra und sie, daß sich dieses hier um eines der höheren Amulette handeln mußte. Nachdem sie vor kurzem auf das vierte gestoßen waren, das ihnen jedoch wieder abhanden gekommen war, lag der Verdacht nahe, daß es sich um das fünfte oder sogar sechste handelte. Denn es konnte weit mehr als das vierte Amulett. Daß es tatsächlich das sechste war, ahnte nicht einmal Yves Cascal selbst.
    Nicole wog das Amulett in den Händen, versuchte sich darauf einzustimmen. Ihre Fingerkuppen glitten leicht über die erhaben herausgearbeiteten Symbole, die einer bislang unübersetzbaren Schrift angehören mußten. Und welcher Kultur diese Schrift zugehörig war, darüber hatte sich bislang selbst Merlin ausgeschwiegen.
    Bei Merlins Stern mußten diese Symbole mit leichtem Fingerdruck millimeterweit verschoben werden, um eine Funktion auszulösen. Danach glitten sie selbsttätig wieder an ihren alten Platz zurück, um scheinbar wieder unverrückbar fest mit der Silberplatte verbunden zu sein. Hier aber wurden sie wie Drucktasten bedient.
    Nicole probierte es aus, versetzte sich in die für die Zeitschau erforderliche Halbtrance und versuchte die Funktion zu aktivieren.
    Etwas wurde anders…
    Nicole sah die Welt plötzlich doppelt. Es war, als würden sich zwei ähnliche Bilder überlagern. Sie waren nicht deckungsgleich, ein wenig gegeneinander verschoben. Nicole sah zwei verschwommene Gestalten. Eine von ihnen stand am Küchenherd und hantierte dort. Die andere bewegte sich in der Nähe des Tisches. Doch es ließ sich nicht erkennen, wer diese beiden Personen waren.
    Nicole warf einen Blick auf die Wanduhr. Sie zeigte ziemlich genau zwei Stunden vor der aktuellen Zeit der Gegenwart an!
    Ein Versuch, die Zeit vorwärts oder rückwärts laufen zu lassen, wie es bei Merlins Stern möglich war, scheiterte. Nichts änderte sich an der Einstellung. Offenbar war dieses Amulett doch nicht weit genug entwickelt, um annähernd an die Möglichkeiten der Zeitschau, die das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana bot, heranzukommen. Nicole mußte sich mit den nur schattenhaft erkennbaren Gestalten und der starren Zeiteinstellung abfinden.
    Kein Wunder, daß Merlin mit diesem Amulett wie mit den anderen davor unzufrieden gewesen war und noch mindestens ein weiteres entwickelt hatte.
    Plötzlich löste sich einer der beiden Schatten einfach auf, verschwand im Nichts, als habe es ihn nie gegeben!
    Erneut versuchte Nicole, in der Zeit zurückzugehen. Sie wollte diesen Vorgang noch einmal beobachten. Doch es war unmöglich.
    Statt dessen zeigte die Uhr plötzlich vier Stunden früher an…
    Entnervt kehrte Nicole in die Gegenwart zurück.
    ***
    Reek Norr suchte einen der ehemaligen Kälte-Priester auf. Der, ein hagerer Sauroide mit künstlich blaugefärbten Hautschuppen, hielt offensichtlich nicht sonderlich viel von Gastfreundschaft. Er versuchte Norr an der Tür abzufertigen. Vermutlich hielt ihn nur der Respekt vor dem Amt Norrs davon ab, ihm einfach die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
    Norr konnte ihm nicht verdenken, daß Chakka Kar nicht sonderlich gut auf ihn zü sprechen war. Immerhin hatten er und seine Mitarbeiter sich oft genug bemüht, die Kälte-Priester an Verbrechen zu hindern oder diese nachträglich aufzuklären und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Und jetzt hatte die Priesterschaft der Kälte keine Macht und keine Bedeutung mehr, während Reek Norr immer noch in Amt und Würden war! Nur wenige Traditionalisten und Ewiggestrige sahen in der Priesterschaft noch eine notwendige

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