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054 - Das Geheimnis der Mumie

054 - Das Geheimnis der Mumie

Titel: 054 - Das Geheimnis der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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eingerichtet: ein einfacher Tisch, zwei Stühle, zwei unbequem wirkende Betten, einige Schränke. Der Fellache stellte den Koffer ab und verließ die Hütte.
    »Hoffentlich verstehen Sie sich mit Susan«, sagte Gamal Kassim. »Auf Reporterinnen ist sie nicht gut zu sprechen. Sie …«
    Die Tür wurde geöffnet, und eine junge Frau trat ein. Coco hatte sich von Susan Baxter keine Vorstellung gemacht, doch was sie zu sehen bekam, überraschte sie. Irgendwie hatte sie eine verknöcherte, griesgrämige Wissenschaftlerin erwartet, doch Susan Baxter war eine hübsche Frau Mitte zwanzig. So wie Kassim trug sie Stiefel, dazu verwaschene Jeans und eine knallrote Bluse, unter der sich feste Brüste abzeichneten. Ihr Gesicht war sonnenverbrannt, die Lippen waren nicht geschminkt, die Augen dunkelbraun. Sie nahm einen breitkrempigen Hut ab. Das dunkle Haar hatte sie im Nacken aufgesteckt.
    Gamal Kassim stellte sie einander vor.
    Susan Baxter blickte Coco misstrauisch an, dann sagte sie auf arabisch etwas zu Kassim.
    Cocos Kenntnisse des Arabischen waren nicht besonders, doch sie konnte sich halbwegs in dieser Sprache verständigen. Sie verstand, was die beiden miteinander sprachen, ließ sich jedoch nichts davon anmerken.
    »Wer ist diese Frau?«, fragte Susan.
    »Eine Reporterin«, antwortete Kassim.
    »Eine Reporterin!«, rief Susan aus und starrte Coco böse an.
    »Sie hat eine Bewilligung von Fatima«, erklärte Kassim. »Sie darf sich überall frei bewegen und auch im Camp wohnen.«
    »Fatima muss verrückt geworden sein«, zischte Susan Baxter wütend. »Er weiß, dass wir keine Presse gebrauchen können. Die Öffentlichkeit braucht nicht zu wissen, weshalb wir …«
    »Wir können es nicht ändern, Susan«, sagte Kassim. »Ich bin sicher, dass sie nicht lange bleiben wird. Dafür werden wir schon sorgen.«
    »Weshalb sind Sie gekommen, Miss Zamis?«, fragte Susan auf englisch.
    Coco setzte sich an den Tisch, öffnete ihre Handtasche und zündete sich eine Zigarette an. »Wollen Sie sich nicht auch setzen?«
    Susan setzte sich ihr gegenüber nieder, während Gamal Kassim neben dem Tisch stehen blieb.
    Coco bot Susan eine Zigarette an, aber sie lehnte ab.
    »Ich interessiere mich für Nefer-Amun«, sagte Coco.
    »Dafür interessieren wir uns auch«, sagte Susan unwillig.
    »Aber hauptsächlich kam ich aus einem anderen Grund hierher. Wir bekamen eine Meldung, dass eine gewisse Susan Baxter mit Grabräubern verhandelt hätte und plötzlich verschwunden wäre.«
    »Diese Meldung ist ein völliger Unsinn«, fauchte Susan. »Erstens verhandle ich nicht mit Grabräubern und zweitens bin ich nicht verschwunden.«
    »Das sehe ich«, sagte Coco sanft. »Ich hörte außerdem von einem Nefer-Amun-Kult. Wissen Sie etwas darüber?«
    »Das sind nur dumme Gerüchte«, schaltete sich Gamal Kassim ein.
    »Und was ist mit den Gegenständen, die plötzlich auftauchten? Und mit den Personen, die hier in der Gegend verschwanden?«
    »Das hat uns nicht zu interessieren«, sagte Susan kühl. »Das ist Sache der Polizei.«
    Coco drückte die Zigarette aus. »Sie suchen doch nach dem Grab von Nefer-Amun?«
    Kassim und Baxter wechselten einen raschen Blick.
    »Zumindest sagte mir das Dr. Fatima«, erklärte Coco. »Ich würde gern mehr über Nefer-Amun erfahren.«
    Beide schwiegen.
    »Ich weiß, dass Sie über mein Auftauchen nicht glücklich sind«, meinte Coco. »Ich kann mir vorstellen, dass Sie in Ruhe arbeiten wollen. Und ich will nichts anderes, als möglichst rasch alle Informationen, damit ich nach London zurückfliegen kann.«
    Gamal Kassim setzte sich, steckte sich eine dünne Zigarre an, inhalierte den Rauch und blies ihn durch die Nase aus; dabei ließ er Coco nicht aus den Augen.
    »Ich werde Ihnen alles erzählen, was wir wissen, Miss Zamis«, sagte Gamal Kassim schließlich. »Es ist nicht viel. Seit einiger Zeit fanden sich in einigen Gräbern Hinweise auf Nefer-Amun. Er soll ein Neffe des Hohenpriesters Bekanchos gewesen sein, der zur Zeit Echnatons gelebt haben soll. Angeblich soll er gegen einige Dekrete des Pharao verstoßen haben und dafür zum Tode verurteilt worden sein. Das muss kurz nach dem Regierungsantritt Echnatons gewesen sein. Sein Leichnam wurde von Amun-Anhängern in Sicherheit gebracht und irgendwo vergraben. Bis heute gelang es uns nicht, sein Grab zu finden.«
    »Ich verstehe«, sagte Coco. »Aber weshalb ist dieser Nefer-Amun so interessant?«
    »Bis vor wenigen Wochen interessierten wir uns kaum für ihn«,

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