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0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

Titel: 0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glich, und schüttelte den Kopf. »Es kommt mir tatsächlich vor, als hätte man Ihnen den Reifen aufgeschlitzt.«
    »Wir wissen auch nicht, was uns da hineingeraten ist«, sagte Suko, der bereits den Wagenheber geholt hatte.
    Zu dritt machten wir uns an die Arbeit. Der Helfer war ein Fachmann. Er klärte uns auch über seinen Beruf auf. Wir erfuhren, daß er Landmaschinen reparierte.
    »Sie sind Städter«, sagte er, als er den Reifen wegrollte und sich den neuen nahm.
    »Sieht man das?« fragte ich.
    Er lachte mich im Sitzen an. »Das kann man wohl sagen. In der letzten Zeit war in Green Heaven einiges los.«
    »Das Filmteam.«
    »Richtig. Gehören Sie auch dazu, oder kommen Sie wegen dem Pfarrer.« Er schnippte mit den Fingern, die schmutzig geworden waren. »Lassen Sie mich raten. Wie die Flippies vom Film sehen Sie nicht aus. Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß Sie von der Polizei sind und nach Green Heaven kommen, um den Anschlag auf den Pfarrer aufzuklären.«
    Wir ließen uns die Überraschung nicht anmerken. Wie nebenbei fragte ich: »Pfarrer und Anschlag?«
    »Ja, stellen Sie sich vor, man hat auf unseren Pfarrer einen Mordanschlag verübt.«
    »Wann war das denn?«
    »In der vergangenen Nacht. Es muß ein Kirchenschänder getan haben, denn die Kirche ist tatsächlich geschändet worden. Jemand hat dort sämtliche Kreuze entfernt.«
    »Und der Pfarrer hat ihn erwischt?«
    »Erst später auf dem Kirchplatz.«
    »Hat man auf ihn geschossen?« fragte Suko.
    »Nein.« Unser Helfer stand auf und ließ sich einen Kreuzschlüssel geben. »Nicht geschossen. Jemand hat mit einem Dart-Pfeil nach ihm geworfen und ihn mitten in die Brust getroffen. Der Mann hat ein wahnsinniges Glück gehabt. Oder der Allmächtige hat seine Hand schützend über ihn gehalten. Der Pfeil traf zwar, nur ist er von dem Kreuz, das der Pfarrer stets trägt, abgelenkt worden. Es hat ihm praktisch das Leben gerettet. Wenn ich mir vorstelle, daß jemand durch die Gegend läuft und mit Pfeilen wirft, wird mir ganz anders.«
    »Uns auch.«
    Der Helfer deutete auf den Reifen. »Wenn ich bösartig wäre, würde ich sagen, daß auch Ihr Reifen von einem Pfeil getroffen worden ist. Aber das wäre ja Unsinn.«
    »Da haben Sie recht. Es wäre auch Unsinn gewesen.«
    An einem Lappen rieb er seine Hände sauber. »Alles klar, sie können wieder fahren.«
    »Danke.« Ich lächelte. »Was sind wir Ihnen schuldig?«
    »Überhaupt nichts. Das heißt, wenn Sie nach Green Heaven kommen, können Sie einen ausgeben.«
    »Das machen wir.«
    »Ich bin ja neugierig«, sagte er. »Was wollen Sie nun wirklich bei uns? Können Sie das sagen?«
    »Mit den Filmleuten reden«, sagte Suko. Er hatte in meinem Sinne gesprochen. Auch ich wollte die Identität nicht unbedingt preisgeben.
    »Spielen Sie da mit?«
    »Keine Sorge. Uns geht es um andere Dinge. Wir gehören mehr der Verwaltung an.«
    »So ist das.« Wahrscheinlich hatte der Mann nichts verstanden, fragte auch nicht weiter, stieg in seinen Kombi und dampfte ab.
    Auch Suko und ich stiegen wieder ein. Gerührt hatte sich nichts.
    Wir wußten auch nicht, ob wir während des Reifenwechsels beobachtet worden waren. Das ungute Gefühl jedenfalls hatte uns nicht verlassen. »Dann wollen wir uns mal um die Filmtypen kümmern«, sagte Suko.
    »Nicht um den Pfarrer?«
    Suko zwinkerte mir zu. »Du denkst da an einen Zeugen?«
    »Sehr richtig.«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Mich wundert es sowieso, daß es so ruhig geblieben ist. Eigentlich hätten die Verantwortlichen im Ort Himmel und Hölle in Bewegung setzen müssen, um die Frau zu finden. Wenn der Pfarrer sie gesehen hat, muß er sie auch erkannt haben.«
    »Das stimmt.«
    »Weshalb hat er dann nicht reagiert?«
    »Frag mich nicht so etwas Schweres, John. Mir scheint, daß hier einiges im argen liegt.«
    Mit dieser Vermutung sollte der Inspektor recht behalten…
    ***
    Das Pfarrhaus stand neben der Kirche. Auf dem großen Platz konnten wir unseren Wagen abstellen.
    Als wir klingelten, wurde uns schnell geöffnet. Eine Frau um die fünfzig schaute uns an. Sie hatte verweinte Augen und trug eine weiße Schürze über ihrem Kleid. Das Haar war kurz geschnitten, und Mißtrauen zeichnete ihr Gesicht.
    »Ja bitte. Was wollen Sie?«
    »Mit dem Pfarrer sprechen.«
    »Tut mir leid, er ist krank.«
    »Deshalb kommen wir ja«, sagte ich. »Es geht um den Anschlag auf den Herrn Pfarrer.«
    Die Frau gab noch immer nicht die Tür frei. »Was haben Sie denn damit zu tun?«
    Wir

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