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0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

Titel: 0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tasche blechen?«
    »Meinetwegen.«
    »Das kannst du nicht verlangen.«
    Sie drehte sich scharf um. Eddas Gesicht zeigte eine Mischung aus Verschlagenheit und Wut. »Dann lasse ich den Film kippen, Emmett Lester. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Fünftausend?« flüsterte er. »Das ist ein Wahnsinn. Darüber kann ich nicht einmal lachen.«
    »Sollst du auch nicht. Meinetwegen kannst du heulen, aber ich will das Geld haben.«
    Er nickte. »Es ist gut, Edda. Es ist alles okay. Du bekommst die Gage.«
    Sie zeigte ihren Triumph nicht, sondern sagte kalt: »Die für Rena hast du ja gespart. Es sind also nicht Fünftausend.«
    »Das macht den Kohl nicht fett.«
    »Dein Problem, Emmett.«
    Lester stand da und hatte die Hände geballt. Am liebsten hätte er den nachgemachten Denver-Verschnitt wer weiß wo hingeschleudert. Aber er mußte sich beherrschen. Der Umgang mit Stars gehörte eben zu seinem Job. Manchmal konnten diese verdammt unangenehm sein. »Ich gebe dir dann Bescheid.«
    »Gut, ich warte.«
    Emmett Lester verließ das Wohnmobil. Er sah nicht das Lächeln auf den Lippen der Berova. Sie hatte hoch gepokert und gewonnen.
    Allerdings, das gab sie auch zu, war ihr nicht ganz wohl bei der Sache. Obgleich sie die Gage durchgesetzt hatte, fürchtete sie sich vor der Szene. Zwar war alles nur gespielt, da hatte Lester schon recht, aber er wußte ja nichts von der Botschaft, die sie bekommen hatte.
    Auf einem kleinen Tisch stand ihre Handtasche. Sie klappte sie auf und holte einen Zettel hervor.
    Die Nachricht war in dicken, roten Lettern geschrieben worden.
    Man konnte sie als Drohung auffassen.
    Die Rache des Vampirs trifft auch dich, du Biest!
    Irgend jemand hatte ihr die Botschaft in den Wagen gelegt. Eine Warnung, das sah Edda ein. Sie wußte nur nicht, wer die Zeilen geschrieben hatte. Da kamen einige in Betracht, und sie dachte auch daran, daß der gemeinsame Halt unter den Mitgliedern des Teams nicht eben der beste war. Man arbeitete zusammen, aber man ging sich auch aus dem Weg. Und man intrigierte. Der eine war oft des anderen Teufel.
    Sie ärgerte sich sogar, die Rolle angenommen zu haben. Immerhin besser, als in der Wohnung in Brighton zu hocken und auf neue Angebote zu warten.
    Edda Berova steckte den Zettel wieder weg, zündete sich erneut eine Zigarette an und ärgerte sich darüber, daß die Hand, die das Feuerzeug hielt, zitterte.
    War sie so nervös geworden? Oder konnte sie das Zittern als schlechtes Omen sehen?
    Jemand klopfte. Es war der Vampir, der ihr Wohnmobil betrat.
    Ein alter Mime, der früher Shakespeare-Stücke gespielt hatte und sich in den letzten Jahren ausgemustert fühlte. Sein Haar hatte er schwarzgrau färben lassen. In seinem langen Umhang machte er einen düsteren Eindruck. Seine künstlichen Zähne hielt er in der Rechten.
    »Komm rein, Ferdy.«
    Der Schauspieler schloß die Tür und setzte sich. Er wollte etwas fragen und sah, daß seine Kollegin bereits nach der Whiskyflasche gegriffen hatte. »Willst du auch einen Schluck?«
    »Den kann ich vertragen.«
    »Okay.«
    Sie goß zwei Doppelte ein. Ferdy trank und schaute sie aus seinen bereits rot geschminkten Augen über den Glasrand hinweg an. »Ich habe gehört, daß du die Szene spielst und dich nicht doubeln läßt. Stimmt das auch?«
    »Ja.« Sie trank. »Diese verfluchte Rena Peel ist verschwunden. Einfach abgehauen, dieses Miststück.«
    »Dabei war sie gut.«
    Das paßte der Berova nicht in den Kram. Hart stellte sie das Glas ab. »Gut, sagst du? Die war nicht gut. Die konnte sich einschmeicheln.« Sie beugte sich vor. »Ich bin sicher, daß sie zumindest mit Emmett ins Bett gegangen ist, um den Job zu bekommen.«
    »Das müßtest du beweisen.«
    Edda winkte ab. »Brauche ich nicht.«
    »Ich kenne die Frauen, bin ja selbst eine«, fügte sie noch spöttisch hinzu. »Aber was willst du bei mir, Ferdy?«
    »Ich wollte mich nur vergewissern, daß Lester mir keinen Bären aufgebunden hat. Das ist alles.«
    »Nein, ich mache es.«
    Ferdy erhob sich. Er wirkte müde und abgespannt. »Dann bis gleich. Sie leuchten noch aus.«
    »Wo drehen wir denn?«
    »In den Gewölben. Ich soll mich dort schon aufhalten. Falls du mich nicht mehr siehst, ich bin unten und warte auf deinen Auftritt. Alles paletti?«
    »Klar doch.«
    Ferdy ging und ließ die Berova allein. Er blieb vor dem Wagen stehen. Sein Blick glitt dem Himmel entgegen, der nicht mehr so klar war wie noch am Morgen. Das Wetter war dabei, sich zu ändern.
    Ferdy spürte es in

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