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0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

Titel: 0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deutlich anzusehen. »Bleiben Sie länger im Ort?« fragte sie noch.
    »Kaum. Wir interessieren uns für Filme.«
    »Ach, die Typen meinen Sie.«
    »Genau.«
    Sie winkte ab. »Das sind Menschen, mit denen kann man nicht zurechtkommen.«
    »Wir werden sehen.«
    Unser Rover stand noch auf dem Kirchplatz. Etwas hatte sich verändert. Die Reifen waren noch heil geblieben, aber unter dem rechten Wischer klemmte ein Zettel.
    Suko zog ihn hervor, las, nickte und drückte ihn auch mir in die Hand.
    »Die Rache des Vampirs trifft jeden. Auch euch«, las ich halblaut vor, bevor ich den Zettel zusammenknüllte und ihn in die Hosentasche steckte.
    »Na?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß man uns beobachtet.«
    »Das glaube ich auch.« Suko strich über seinen Nacken, als hätte er Angst davor, von einem Pfeil erwischt zu werden…
    ***
    »Denk daran, Edda, du bist die Heldin in diesem Film. Nur du allein. Auf dich kommt es an, ob der Streifen ein Flop wird oder ein finanzieller Erfolg. Deine wichtigste Rolle…«
    »Ich weiß.«
    »Und warum handelst du nicht danach?«
    »Weil ich nicht will!«
    Emmett Lester, der Regisseur, raufte sich seine wenigen Haare. Er war es gewohnt, sich mit Stars oder solchen, die sich dafür hielten, herumzuschlagen, aber die Berova setzte mal wieder allem die Krone auf.
    Sie spielte die Diva, als wäre sie Liz Taylor und Joan Collins in einer Person. Den Grund kannte Lester nicht. Er saß ihr gegenüber, von den anderen getrennt, und starrte sie an.
    Die Berova war eine schöne Frau. Dunkel das Haar, glatt und ebenmäßig das Gesicht. Der Maskenbildner hatte es noch heller geschminkt und ihr noch eine Perücke aufgesetzt, damit sich die Fülle des Haares vergrößerte.
    Sie trug ein langes weißes Kleid. Unter dem Rock befanden sich Reifen, so daß der Stoff abstand. Sie war so gekleidet wie eine Dame aus dem letzten Jahrhundert, und in dieser Zeit spielte auch die Handlung des Films.
    Die Berova griff zu ihren Zigaretten und steckte sich ein Stäbchen zwischen die Lippen. Emmett Lester gab ihr Feuer. »Weshalb willst du die Szene nicht spielen?«
    Sie blies ihm den Rauch ins Gesicht. »Weil das mein tolles Double übernehmen kann.«
    »Weiß ich. Aber Rena ist nicht da. Ich kann sie auch nicht herzaubern, zum Teufel!«
    »Such sie!«
    »Du hast Nerven. Die habe ich doch längst gefeuert. Da ist mit Suchen nichts drin.«
    »Das weiß sie ja nicht.«
    »Trotzdem, ich bleibe meiner Linie treu.«
    »Ich auch.«
    Emmett Lester sprang auf. »Willst du, daß wir den verdammten Film kippen?«
    »Nein.«
    »Dann spiel die Szene! Wir haben ein ideales Gelände. Das Licht ist auch gut. Oder hast du Angst?«
    Die Idee war ihm urplötzlich gekommen, und Emmett Lester erkannte an der Reaktion seines weiblichen Stars, daß er genau ins Schwarze getroffen hatte.
    »Also Angst!«
    »Wieso?«
    »Das sehe ich dir doch an, verflucht! Du brauchst nur daran zu denken, daß es kein echter Vampir ist. Nur gut geschminkt. Du begegnest ihm, und die Sache ist geritzt.«
    »Ich muß ihn töten.«
    »Ja, das haben wir schon gedreht. Nur die Begegnung fehlt noch. Meine Güte«, er schüttelte den Kopf. »So was ist doch kein Problem.«
    »Ich will aber nicht.«
    »Rena ist nicht da, und du…« Er sprach plötzlich nicht mehr weiter, und sein Blick wurde starr. »Oder willst du mehr Geld? Soll ich deine Gage erhöhen?«
    »Darüber kann man reden.« Sie lächelte schmal und trat die Kippe der Zigarette aus. »Über diesem Film liegt ein Fluch. Ich weiß, daß drei Produzenten ums Leben gekommen sind. Das ist kein normaler Streifen. Und du bist auch informiert.«
    »Ja, aber halte den Mund. Die anderen haben noch keine Ahnung.«
    »Den Mund halten, das kostet bei mir etwas.«
    »Wieviel?«
    »Fünftausend.«
    »Pfund?« staunte Lester.
    Sie lachte ihn hart an. »Denkst du etwa Peseten?« Sie stand auf und trat an das Fenster des Wohnmobils. Es stand so, daß sie gegen die düsteren Klostermauern schauen konnte. »Du willst die Szene mit nur einer Kamera drehen. Ist ja ›in‹ geworden, mit der Handkamera Aufnahmen zu machen. Habe ich auch nichts gegen. John Carpenter hat es vorgemacht, daß so etwas gut ankommt, aber ich will mehr Geld.«
    »Dreitausend.«
    »Nein, fünf.«
    »Scheiße, das kriege ich nie durch.« Emmett Lester stampfte mit dem Fuß auf.
    »Wieso? Du brauchst niemanden mehr zu fragen. Die Produzenten gibt es nicht mehr.«
    »Soll ich das etwa aus eigener

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