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0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich

Titel: 0540 - Der Vampir, die Mörderin und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dampfte ab.
    Langsam trat der Geisterjäger in den Lichtschein der Tür. Suko mußte grinsen, als er Johns Gesicht sah.
    »Wie siehst du denn aus?« fragte ich.
    »Etwas lädiert. Mein Kopf war einem dieser Dart-Pfeile im Wege. Das wäre fast ins Auge gegangen, aber im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe unheimliches Glück gehabt.«
    »Das wird wohl so sein. Und sonst?«
    »Gordon Tile ist tot!«
    Ich versteifte, als ich die Nachricht hörte. »Und du hast nichts machen können?«
    »Nein, sie hat mich außer Gefecht gesetzt.«
    »Wer sie ? Etwa die Rotblonde?«
    Suko nickte.
    Ich mußte lachen, nur klang es nicht fröhlich. »Dieses verdammte Teufelsweib hat uns beide reingelegt.«
    »Deshalb ist sie auch mit dem Rover gekommen. Ich dachte, daß du es wärst, der hier…«
    »Irrtum, Alter.«
    »Und jetzt?«
    »Schau’ ich mir den Toten an.«
    Wenig später stand ich vor der Leiche. Mir rann ein zweifacher Schauer über den Rücken. Zum einen wegen des Anblicks, dann dachte ich auch daran, daß ich wehrlos vor dieser Person gelegen hatte. Sie hätte mich leicht umbringen können.
    Ich starrte auf den Zettel. Halblaut las ich den Text vor. »Die Rache des Vampirs.«
    »Eine Blutsaugerin war sie aber nicht«, sagte Suko. Er hatte sich hingesetzt und hielt einen Finger gegen sein Pflaster gepreßt. Es zeigte an den Seiten rote Flecken. Dort war das Blut durchgekommen.
    »Da hast du recht.«
    »Was hat sie dann mit einem Vampir zu tun?«
    »Das müssen wir herausfinden.«
    »Vielleicht mag sie Geschöpfe der Nacht.«
    »Und tötet deshalb?«
    »Es geht um den Film, John. Die Rache des Vampirs ist genau der Titel des Streifens. Er wird noch zu Ende gedreht, wie mir Tile sagte. Sie filmen in einer einsamen Landschaft im Südosten.«
    »Das müßte ja herauszufinden sein.«
    »Sicher. Wann sollen wir fahren?«
    »Nicht mehr in dieser Nacht.« Ich schaute Suko an. »Bist du überhaupt in der Lage, mitzukommen?«
    »Wieso? Wegen des Kratzers?«
    »So ungefähr.«
    Er winkte ab. »Keine Sorge, das schaffe ich schon. Ich freue mich auf die Rotblonde.«
    Ich deutete auf den Pfeil. »Das ist eine zweite Spur. Wer kann so gut und zielsicher werfen?«
    »Da gibt es nur wenige. Hast du denn die Liste?«
    »Klar. Ich habe die Namen der sechs besten Werfer herausgefunden. Aber«, ich setzte mich nieder. »Bevor wir uns unnötige Arbeit machen, werden wir uns mit dem Dachverband in Verbindung setzen. Die guten Darts-Spieler sind organisiert. Die Zentrale befindet sich in London. Ich werde morgen früh sofort dort anrufen.«
    »Die Idee ist gut.«
    »Und wie«, grinste ich. Das Telefon stand nicht weit entfernt.
    Während Suko im Bad verschwand, um sich ein neues Pflaster anzulegen, rief ich die Kollegen der Mordkommission an, die wieder einmal sauer waren, als sie mich hörten.
    »Wo Sinclair ist, sind die Leichen nicht weit«, mußte ich mir den bissigen Kommentar anhören.
    »So ist das nun mal.«
    Ich legte auf und schaute mich in dem großen Raum um. Das Zimmer hatte eine abstoßende, kalte Atmosphäre bekommen. Ich mochte sie nicht, sie war mir irgendwie zuwider.
    Die Tabletten hatten gewirkt. Der Schmerz war verschwunden.
    Nur noch ein dumpfes Tuckern spürte ich hinter der Stirn. Suko kam mit einem frischen Pflaster im Gesicht zurück. Neben einem hochlehnigen Stuhl blieb er stehen. »Mich würde nur interessieren, was man beim Yard zum Verlust des Rover sagt?«
    »Vielleicht finden wir ihn noch.«
    »Das kann allerdings sein.«
    Ich will es vorwegnehmen. Der Wagen wurde noch in der gleichen Nacht gefunden. Die Fahrerin hatte ihn nahe einer U-Bahn-Station verkehrswidrig abgestellt.
    Das aber waren nicht unsere Sorgen. Wir fragten uns, was die rotblonde Killerin mit einem Vampir verband.
    Oder war alles nur Bluff?
    ***
    Die Schatten waren so lang wie die Säulen des breiten Ganges unter der Erde, zu dem eine breite Steintreppe führte, so daß der Gang praktisch die Verlängerung der Treppe bildete.
    Sechs Säulen trugen die Rundbogendecke, die aus zahlreichen kleinen Steinen in einer fast künstlerisch anmutenden Akribie zusammengesetzt worden war.
    Hierher verirrte sich kaum jemand, denn wer dachte schon an das vergessene und halb zerstörte Kloster unter der Erde?
    Und doch gab es jemand, der hier seine Heimat gefunden hatte!
    Sehr lange lag es schon zurück, an Zeiten konnte sich der Bewohner selbst nicht mehr erinnern, aber er hatte sich diese Stätte als Heimat ausgesucht und die lange Zeit dort verbracht.
    Horatio

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