0540 - Die Attacke der Cynos
verlassenen Nebenraum zurück und schaltete sein Armbandfunkgerät ein.
Aum Taun meldete sich.
„Vier Mitglieder von Terhints Gruppe sind verschwunden", berichtete Tifflor dem Wissenschaftler. „Es ist anzunehmen, daß es sich um die eingesickerten Cynos handelt. Trotzdem habe ich mit den Untersuchungen anfangen lassen."
Er hörte Taun ächzen.
„Wie konnten vier Menschen aus dem Gebäude entkommen?
Es ist doch vollkommen abgeriegelt."
„Das wird noch untersucht", erklärte Tifflor. „Doch wir müssen voraussetzen, daß sich die vier Cynos frei in den Werften bewegen."
„Bei allen Planeten!" rief Taun entsetzt. „Was sollen wir tun?"
„Wir evakuieren Suntown!" sagte Julian Tifflor gelassen.
Eine knappe Stunde nach diesem Gespräch mit Tifflor gelang es Aum Taun endlich, Verbindung zum Zentralplasma herzustellen. Das Kollektivlebewesen erklärte sein Schweigen nicht, gab aber zu verstehen, daß Waringer in Sicherheit war.
Taun erklärte die Lage.
„Wir möchten die Bewohner von Suntown in die Kuppeln des Zentralplasmas evakuieren, weil wir glauben, daß sie dort vor eventuellen parapsychischen Angriffen der Cynos sicherer sind als in der Stadt."
Das Zentralplasma erwies sich einmal mehr als echter Verbündeter. Es stimmte Tauns Vorschlägen sofort zu. Wie Tifflor und die anderen Verantwortlichen war es sicher, daß es den Menschen auf der Hundertsonnenwelt ausreichenden Schutz vor den Cynos geben konnte.
Dann endlich konnte Taun über Funk mit Waringer sprechen.
„Wir haben uns Sorgen um Sie gemacht, Geoffry! Um ehrlich zu sein: Ich hatte Sie schon aufgegeben. Wann kommen Sie in die Zentrale zurück?"
Waringers Stimme klang schwerfällig, als er antwortete.
„Ich kann vorläufig nicht zurück. Die Cynos würden mich sofort wieder angreifen. Hier in der Kuppel bin ich sicher."
„Sie kennen Tifflors Pläne?"
„Ja. Ich unterstütze sie. Nur eine Evakuierung kann die Menschen von Suntown vor einer Katastrophe bewahren."
Taun biß sich auf die Unterlippe.
„Aber das bedeutet, daß wir Suntown den Cynos überlassen.
Wir ziehen uns zurück."
„Es ist ein Rückzug auf Zeit", prophezeite Waringer. „Wir werden zurückkehren, sobald wir die Cynos überwältigt haben."
Obwohl Taun wußte, daß Tifflor die Detektoruntersuchungen auch während der Evakuierung fortsetzen würde, rechnete er nicht mit einem Sieg über die Cynos.
„Ich muß mich jetzt um die Organisation kümmern", erklärte er Waringer. Zögernd fügte er hinzu: „Ich rechne mit einem Angriff der Cynos auf die Zentrale. Vielleicht werden wir niemals wieder miteinander sprechen."
„Sie sollten weniger pessimistisch sein!" empfahl ihm Waringer.
Das Gespräch wurde vom Zentralplasma unterbrochen. Taun stand einen Augenblick grübelnd da, dann begab er sich in die Funkzentrale. Ein paar Minuten später war seine Stimme überall in Suntown zu hören. Sie klang aus allen Lautsprechern der Interkomanschlüsse.
Taun teilte den Bewohnern der Stadt mit, daß Waringer sich in einer Kuppel des Zentralplasmas aufhielt. Danach verkündete er seine Pläne, wie die Evakuierung der Stadt schnell und reibungslos durchgeführt werden konnte.
Noch während er sprach, erschien Tifflor im Zentralgebäude, um ihn bei der Organisation zu unterstützen.
„Wir wissen jetzt mit Sicherheit, daß die vier verschwundenen Forscher nicht mehr'sie selbst sind", sagte der Solarmarschall, nachdem Taun das Funkgerät abgeschaltet hatte. „Es sind zweifellos Cynos. Sie haben das Gebäude völlig ungeniert verlassen. Die Wachen ließen sie passieren und öffneten ihnen sogar noch eine Schleuse im Schutzschirm. Auf unsere Fragen erklärten die Wächter, daß sie nicht anders handeln konnten.
Das bedeutet, daß sie parapsychisch beeinflußt wurden."
Unbewußt blickte Taun sich innerhalb des Raumes um.
Er schien mit einem Angriff zu rechnen.
„Wann werden sie wieder zuschlagen?"
„Das weiß niemand", erwiderte Tifflor. „Es stünde in ihrer Macht, weitere Menschen zu beeinflussen, aber sie verzichten offenbar darauf. Sie haben ihr vorläufiges Ziel erreicht. Wenn sie die Hundertsonnenwelt erobern wollen, müssen sie sich jetzt um die Matten-Willys und das Zentralplasma kümmern."
Das erste, was Balbote spürte, waren krampfartige Schmerzen im gesamten Körper. Er mußte sich dazu zwingen, seine Augen zu öffnen. Zunächst sah er nur ein paar Schatten, dann schälte sich die dunkle Mündung eines Kombi - Laders aus dem Nebel.
Sie war genau auf
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