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0542 - Himalaya-Grauen

0542 - Himalaya-Grauen

Titel: 0542 - Himalaya-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bauch. Er sah aus wie tot, nur Mark Baxter entdeckte ich nicht.
    Das Gift lähmte uns. Es riß uns nicht in eine tiefe Bewußtlosigkeit, sondern drückte uns in eine tiefe Apathie, der wir nichts entgegensetzen konnten.
    Die Bewohner hatten ihr Ziel erreicht. Plötzlich sprangen sie von den Dächern. Leichtfüßig und geschickt landeten sie neben uns. Mir kamen sie vor wie Riesen, als sie über mir standen, sich bückten und sich daran begaben, die Nadeln aus unseren Körpern zu ziehen.
    Auch mein Sichtfeld war durch das widerliche Zeug beeinträchtigt worden. Die Köpfe der Einheimischen wirkten schief, als würden sie mir aus einem Zerrspiegel entgegenblicken.
    Dann ging alles blitzschnell. Mehrere Männer hoben uns an.
    Andere brachten Stangen, an die man uns fesselte. Hände und Füße waren gebunden, so daß wir durchhingen. Die Enden der Stangen lagen jeweils auf den Rücken der Träger.
    Dann gingen sie.
    Ich bekam nach wenigen Schritten schon mit, was es heißt, durchgeschaukelt zu werden. Dabei schwang ich von einer Seite zur anderen. Mir wurde schlecht, in mein Blickfeld stieß eine Nebelwand, so daß ich alles nur undeutlich sah.
    Eines jedoch bekam ich mit.
    Die beiden Ganos zerstörten in einer nahezu archaisch anmutenden Wut den Hubschrauber.
    Mir fielen Patans Worte ein. Wir würden tatsächlich ohne Hubschrauber zurückkehren.
    Wenn überhaupt…
    ***
    Glück, Zufall, Intuition?
    Mark Baxter wußte es nicht. Jedenfalls war er nicht getroffen worden. Zudem hatte er am günstigsten gestanden, relativ nahe an einer Haus wand und damit auch im toten Winkel.
    Er selbst katapultierte sich zurück und dorthin, wo eine Tür nicht geschlossen war und er in die Lücke tauchen konnte. Mark landete hart auf dem Flurboden. Er rollte sich zur Seite, schnellte wieder auf die Füße und blieb an der Wand gepreßt stehen.
    Sein Atem ging heftig. Einem ersten Impuls folgend wollte er aus dem Haus stürzen und seinen Freunden zu Hilfe eilen, als er sie fallen sah. Sie waren durch mehrere Pfeile getroffen worden. Wie sie zusammenkippten, das sah schlimm aus.
    Als hätte man ihnen innerhalb von Sekunden das Leben genommen. Die Pfeile stachen wie dünne Nadeln aus der Kleidung. Mit ihren Spitzen hatten sie ihr Gift unter die Haut gebracht.
    Von den Gegner war nichts zu sehen. Sie hockten auf den Dächern der Häuser und hielten die Fremden umzingelt.
    Als letzter fiel Suko. Er drehte sich dabei dem Eingang zu, so daß Mark dessen Gesicht erkennen konnte. Der Wille, es doch noch zu schaffen, stand darin wie eingemeißelt, doch es blieb allein bei dem Willen.
    Schwer fiel Suko hin.
    Darauf hatten sie gewartet. Sie sprangen von den Hausdächern auf die Straße, und sie waren dabei wie Ameisen. Niemand brauchte Befehle zu geben, sie wußten, was getan werden mußte.
    Mark hatte sich eine gute Deckung im hinteren Ende des Flurs gesucht. Er hielt sich im Dunkeln auf. Die Männer hätten schon verdammt gute Augen haben müssen, um ihn entdecken zu können.
    Sie kümmerten sich auch nicht darum, daß es mal vier Fremde gewesen waren. Statt dessen wurden Sinclair, Suko und der Russe so »abgeführt«, wie damals die Sklaven von den Weißen aus afrikanischen Urwäldern geschleift worden waren. Unter dicken Pfählen hingen sie und wurden abtransportiert.
    Mark konnte sich denken, was die Bewohner mit den drei Gefangenen vorhatten. Sie waren eine sichere Beute für das Tigernest.
    Baxter zog sich zurück. Er hatte eine Hintertür entdeckt. Sie war nicht sehr hoch. Der CIA-Agent mußte schon den Kopf einziehen, als er das Haus verließ.
    Er landete in einem Hof. Blechfässer fielen ihm auf. Sie standen auf Steinen, zwischen denen Mark graue Aschereste sah. In einer Tonne schimmerte Wasser.
    Baxter war klar, was die Fässer zu bedeuten hatten. Man konnte darin ein heißes Bad nehmen.
    Ideen mußte man haben.
    Er aber wollte weg. Geduckt war er im Schatten der Fässer stehengeblieben, hatte bisher niemanden gesehen. Mark konnte sich einfach nicht vorstellen, daß er vergessen worden war.
    Doch es griff ihn niemand an.
    Da riskierte er es. Mit einer glatten Bewegung schnellte er aus der Deckung hoch und lief auf eine schmale Gasse an der anderen Seite zu. Die Fassaden der Rückseiten interessierten ihn nicht, sein Interesse galt den Dächern.
    Es war mehr Zufall, daß er mitbekam, wie jemand ein Fenster öffnete. Die Gestalt stand im Rechteck der offenen Scheibe. Sie hatte einen Arm erhoben und das Ende eines Blasrohrs gegen den Mund

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