Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0542 - Himalaya-Grauen

0542 - Himalaya-Grauen

Titel: 0542 - Himalaya-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
raus aus dem Gefängnis. Ich holte ihn weg und hier nach Moskau. Ich gab euch Bescheid, den Rest kennt ihr ja.«
    »Nicht ganz«, widersprach Suko. »Wie hast du es geschafft, Shao in deine Wohnung zu bekommen?«
    »Ich überhaupt nicht.«
    »Tatsächlich nicht?«
    »Nein, sie kam von allein. Sie muß den Ruf des Genies vernommen haben. Plötzlich war sie da. Halbmaske, Lederkleidung, Armbrust, das war keine Doppelgängerin. Wenn wir ein Fazit ziehen, können wir davon ausgehen, daß Gigantus sein Ziel erreicht hat.«
    »Und wir wieder am Anfang stehen«, sagte ich.
    »Genau.«
    Suko dachte über ein anderes Problem nach. »John, da ist noch etwas, über das ich mir den Kopf zerbreche.«
    »Und?«
    »Denk mal an die Szene vor dem Haus. Shao hatte mich töten wollen. Sie hatte bereits abgedrückt.« Bei jedem Wort steigerte sich die Lautstärke der Stimme. »Aber sie ist nicht in der Lage gewesen, mich zu treffen. Weshalb nicht?«
    »Weil sie plötzlich einen Stoß bekam und gegen die Hauswand fiel.«
    »Richtig. Nur – wer hat ihr diesen Stoß gegeben?«
    Ich blickte meinen Freund fast mitleidig an. »Hast du die Parakräfte unseres Freundes tatsächlich vergessen?«
    »Das habe ich nicht.«
    »Dann weißt du auch, wer Shao daran gehindert hat, dich ins Jenseits zu schicken.«
    Für mich war die Sache damit abgetan, nicht für Suko. Er hatte noch einen berechtigten Einwand. »Welch einen Grund sollte Gigantus haben, mich am Leben zu lassen.«
    »Das mußt du ihn selbst fragen.«
    Suko winkte unwirsch ab. »John, so etwas meinst du doch nicht im Ernst! Denk mal nach.«
    »Nun ja.« Ich hob die Schultern. »Wenn Buddha tatsächlich in ihm wiedergeboren ist,, müßte er ein Mann des Friedens sein.«
    »Moment.« Diesmal wollte Wladimir etwas sagen. Er hob sogar den Zeigefinger. »Ich kann nicht glauben, daß Buddha in ihm wiedergeboren ist. Und so friedlich ist Gigantus auch nicht. Letztendlich hat er dafür gesorgt, daß der Wagen in die Luft flog und der Fahrer getötet wurde. Das ist nicht Buddhas Art.«
    »Stimmt«, sagte Suko.
    Das Telefon schrillte. Golenkow saß in Reichweite und hob ab. Er verdrehte die Augen. Wer ihn angerufen hatte, wußten wir nicht, aber wir verstanden, daß er den Anrufer einige Male mit dem Namen General ansprach. Es lag natürlich auf der Hand, daß sich die Vorgänge herumgesprochen hatten und man an allerhöchster Stelle Bescheid haben wollte.
    Das Gespräch dauerte länger. So fanden Suko und ich Zeit, uns flüsternd zu unterhalten.
    »John, da stimmt etwas nicht!«
    Ich hatte über Sukos Worte vorhin nachgedacht und war ebenfalls zu der Überzeugung gelangt.
    »Shao hat einen regelrechten Schlag mitbekommen. Nicht nur einmal, erinnere dich.«
    »Ja.«
    »Mir kam es vor, als hätte ein Unsichtbarer dafür gesorgt, daß sie mich nicht treffen konnte.«
    »Unsichtbarer«, murmelte ich. »Wenn es ja nicht soweit hergeholt wäre, würde ich sagen…«
    »Denkt ihr etwa an mich?« fragte eine Männerstimme von der offenen Tür her.
    Im Sitzen schnellten wir herum.
    In der offenen Tür stand ein braunhaariger Mann, der etwas schief grinste.
    Mark Baxter!
    ***
    Keiner von uns sprach ein Wort. Wir waren einfach perplex, zu überrascht und auch geschockt. Aber wir wußten nun, wer Sukos Leben gerettet hatte.
    Mark Baxter, der Unsichtbare, das Trumpf-As der CIA. Ein Mann für Fälle, an denen andere verzweifelt hatten. Ich kannte ihn gut, er gehörte zu meinen Freunden. Nun aber befand er sich mitten in Rußland, gewissermaßen auf feindlichem Gebiet, dazu noch in der Wohnung eines Geheimdienstmannes von der anderen Feldpostnummer.
    Als Baxter erschienen war, hatte auch Golenkow sein Telefongespräch beendet gehabt. Der gute Wladimir war ebenso fassungslos wie wir. Ich wußte nicht, ob er Baxters Geheimnis kannte, deshalb wollte ich zunächst den Mund halten.
    »Bin ich ein Mondkalb, daß ihr mich so anschaut?« fragte der Amerikaner grinsend, betrat den Raum und schenkte sich ein Glas Wodka ein.
    Golenkow schraubte sich in die Höhe. »Moment mal«, sagte er, »müßte ich Sie kennen?«
    »Klar.« Mark grinste. »Wenigstens indirekt. Damals, als sich unsere beiden Staatschefs in Island trafen, da haben wir Schlimmeres verhindern können. Sagt Ihnen der Name Topol etwas?« [2]
    »Dann sind Sie Baxter!«
    »So ist es. Cheers.« Mark hob sein Glas und trank.
    Golenkow bewies, daß auch er nicht ohne war und nachdenken konnte. Die richtigen Schlüsse hatte er bereits gezogen, das entnahmen wir

Weitere Kostenlose Bücher