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0542 - Himalaya-Grauen

0542 - Himalaya-Grauen

Titel: 0542 - Himalaya-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es mit dir, Suko? Kannst du über Shao keinen Kontakt zu Gigantus bekommen?«
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. »John«, sagte er mit eindringlicher Stimme, »das Band zwischen uns ist zerschnitten. Glaub mir endlich! Es ist nicht mehr so wie früher und auch nicht mehr so wie vor einer Woche. Das mußt du mir einfach glauben.«
    Golenkow nickte, dabei dachte er nach und überraschte uns mit einer neuen Idee. »Ich glaube, wir haben eine Chance. Eine winzige, aber immerhin eine Hoffnung.«
    »Raus damit«, sagte Mark.
    Er winkte uns hoch. »Kommt mit, ich möchte euch etwas zeigen.«
    Wir schritten quer durch den Raum und stoppten vor einem Stehpult. Auf der Schräge entdeckten wir die Worte einer blaßrot geschriebenen Botschaft. Golenkow gab eine Erklärung ab. »Daß man Gigantus als so etwas wie einen Geisterschreiber bezeichnen kann, ist uns schon bei seiner Untersuchung aufgefallen. Das heißt, er hat es uns demonstriert, denn er schrieb in einer fremden Schrift.«
    »Buddhas Handschrift?« fragte ich.
    »Das könnte sein. Wer kennt sie schon?« Er trat zur Seite, um Suko Platz zu schaffen. »Vielleicht kannst du dir die Worte einmal genauer anschauen. Du bist Chinese. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es eine Botschaft, die meiner Ansicht nach ihre Geburt in der Vergangenheit hat.«
    Suko beugte sich vor. »Kann ich eine Lupe haben?«
    »Ich hole sie dir.«
    Es wurde still. Nur von der Straße her wehten die Geräusche durch das zerstörte Fenster. Suko hatte sich vorgebeugt und die Lupe dicht an sein Auge gehalten. Sehr gründlich schaute er sich die einzelnen Buchstaben an.
    Nach einer Minute richtete er sich auf, beobachtet von unseren gespannten Blicken.
    »Ich habe nicht alles lesen können«, sagte er, »aber was ich herausgefunden habe, ist schon interessant.«
    »Spann uns nicht so sehr auf die Folter.«
    »John, du bist zu ungeduldig.« Suko sprach die nächsten Worte sehr betont und nachdenklich aus. »Es ist eine Botschaft, ein Hinweis. Er hat eine Spur hinterlassen, die in das Drachenland führt. Er will sich zum Herrscher des Drachenlandes aufschwingen. Das habe ich den Sätzen entnehmen können. Sie sind in einem Dialekt verfaßt, von dem mir ein Großteil unbekannt ist. Aber ich habe folgenden Satz lesen können. Der König wird auf einem Tiger dahergeritten kommen, um sein Volk, das ihn bereits sehnsüchtig erwartet, zu begrüßen. Er wird das Land der Drachen wieder zu dem seinen machen, damit sich die alten Prophezeiungen erfüllen können. Das ist der Inhalt, den ich verstanden habe.«
    »Gut.« Baxter meldete sich als erster. »Jetzt brauchen wir nur noch das Drachenland oder Land der Drachen zu finden.« Er grinste. »Ist ja sicherlich nur eine Kleinigkeit – oder?«
    »Weißt du Bescheid?«
    »Ich habe mal in einem Fantasy-Rollenspiel von einem Land der Drachen gelesen.«
    »Mach keine Witze!«
    »Das stimmt aber, John.«
    »Ich glaube es dir sogar. Nur wird Gigantus sich wohl kaum ein Reich aussuchen, das es nur in einem Rollenspiel gibt. Nein, da müssen wir andere Wege gehen.«
    »Ich habe von einem Land der Drachen noch nie etwas gehört«, gab Golenkow zu. Dann stellte er eine ebenfalls sehr wichtige Frage.
    »Kann es das auf unserer Welt überhaupt geben?«
    »Offiziell nicht«, meinte Baxter.
    »Vielleicht sollten wir unseren Gedankenkreis etwas erweitern«, schlug ich vor.
    Die drei Männer staunten mich an.
    »Ich will es euch erklären. Könnte das Land der Drachen nicht in einer anderen Dimension liegen? Jenseits unserer Welt. Wo eben die Mythen und Legenden zu Hause sind. Ich weiß, daß es solche Reiche gibt, und Suko ebenfalls.«
    Baxter lächelte. »Wie kommt man dorthin? Bestimmt nicht mit dem Flugzeug oder einem Taxi.«
    »Nein, wir müssen den Eingang finden. Es gibt Verbindungen, Türen, sogenannte transzendentale Tore. Wenn wir eines finden könnten, wäre uns schon sehr geholfen.«
    Mein Vorschlag war extrem. Golenkow und Baxter mußten darüber erst nachdenken, nur Suko reagierte anders.
    »Ich glaube, das brauchen wir nicht.«
    »Wieso?«
    »Möglicherweise, Mark, weiß ich, wo wir dieses Land finden können. Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, aber es könnte durchaus sein.«
    »Dann raus damit!« rief Baxter.
    Suko gab sofort Antwort. Wir hörten gespannt zu. »Es gibt einen Staat innerhalb des Himalaya-Komplexes. Er liegt südlich von Tibet, nördlich von Indien und östlich von Nepal. Ein Land, das ziemlich einsam ist, das noch ohne große

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