Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
verabschiedete sich, kletterte den kleinen Hang wieder hinauf und stieg in den Cadillac.
    Pater Ralph sah Gryf grübelnd an.
    »Du nennst dich einen Druiden, mein Sohn. Gehörst du damit jenem keltischen Priesterorden an, der sein geheimes Wissen nur mündlich weitergab und Menschenopfer darbrachte?«
    »Ich bin ein Druide vom Silbermond«, sagte Gryf. »Meine Art stammt nicht von diesem Planeten. Mit den keltischen Druiden haben wir nur die Bezeichnung gemeinsam. Was sie mit Beschwörungen und teilweise düsterer Magie bewirkten, gelingt uns aus unserer inneren Kraft heraus.«
    »Glaubst du an Gott, mein Sohn?«
    Gryf nickte langsam.
    »Er hat für mich nur einen anderen Namen«, sagte er dann.
    »Halte ihm die Tür zu deinem Herzen immer geöffnet«, sagte Pater Ralph und ließ sich wieder dort auf dem Boden nieder, wo Nicole ihn vorgefunden hatte.
    Gryf verabschiedete sich und kehrte im zeitlosen Sprung nach Mona zurück. Er hoffte, daß Carmencita sich inzwischen aus Schmollwinkel und Lektüre gelöst und um das Kaffeewasser gekümmert hatte. Was die Regenbogenblumen anging - Zamorra war jetzt informiert.
    Gryf betrat die Hütte.
    Das Wasser war fast völlig verdampft.
    Und die hübsche Carmencita war fort…
    ***
    »Stellen Sie sich vor, Professor, Sie hätten diese jungen Regenbogenblumen gar nicht zu pflanzen brauchen«, sagte Butler Scarth, nachdem er Zamorra begrüßt hatte. Nicole war im Château zurückgeblieben. Sie wollte herausfinden, wo sonst noch Blumen aufgetaucht waren.
    Zamorra hob die Brauen.
    »Hat etwa auch hier jemand heimlich Gärtner gespielt?«
    »Ja. Chang hat die Blumen entdeckt, als er von einer Einkaufsfahrt zurückgekehrt ist. Sie blühen draußen an der Straße nach Florida City.«
    »Dann sollten Sie verdammt vorsichtig sein.« Er berichtete von den anderen Blumen und von den bösen Ahnungen, die sie beschlichen hatten.
    Schließlich kam das Telefonat mit Washington zustande. Etwas mißtrauisch betrachtete Zamorra die Verschlüsselungstechnik der Ewigen; es gefiel ihm nicht, daß Riker sich auf solche Austauschaktionen einließ. Allerdings hatte Rhet Riker ihm auch unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt, warum er mit den Ewigen Techno-Handel trieb.
    Die irdische Computertechnologie, die die Ewigen von der Tendyke Industries erwarben, um damit ihr neues Sternenschiff auszurüsten, war nichts anderes als ein trojanisches Pferd…
    Zamorra konnte nur beten, daß Riker ihm die Wahrheit gesagt hatte…
    »Hast du Zeit, Zamorra?« wollte Tendyke wissen.
    »Kommt drauf an, worum es geht.«
    »Eine Expedition in die Rocky Mountains. Das Pentagon möchte mich dabeihaben. Und ich möchte dich dabeihaben. Im Grand Canyon wachsen Regenbogenblumen…«
    »Wer von uns hat denn da ein Camp eingerichtet?« entfuhr es Zamorra.
    »Wie bitte?«
    »Die Geschichte habe ich gerade deinem Butler erzählt. Ich will sie nicht schon wieder runterleiern. Aber neuerdings schießen diese Regenbogenblumen anscheinend wie Pilze aus dem Boden… Wo treffen wir uns?«
    »Ich lasse dich mit einem Hubschrauber abholen. Hast du alles bei dir, was du brauchst?«
    »Ich hoffe es. Was ist mit Nicole?«
    »Zu riskant. Daß ich dich mitnehme, gilt hier schon als Kapitalverbrechen. Ich möchte den Bogen nicht überspannen. Ich liege ohnehin schon im Krieg mit einem CIA-Gummilöwen.«
    »Und wie ist man überhaupt auf dich gekommen?«
    »Daran arbeite ich noch. In spätestens zwölf Stunden treffen wir uns vor Ort, okay?«
    Zamorra trug sein Amulett bei sich. Wenn die Unsichtbaren im Spiel waren, konnte es ratsam sein, auf den Dyharra-Kristall zu verzichten. Allenfalls die Strahlwaffe konnte von Nutzen sein. Also rief er in Frankreich an, daß ihm jemand den Blaster mittels der Regenbogenblumen zukommen ließ.
    Die jungen Pflanzen bei Tendyke's Home waren für einen erneuten Personentransport noch zu schwach. Aber irgendwie schaffte Nicole es, immerhin den Blaster durchkommen zu lassen.
    Als Zamorra die seltsame außerirdische Waffe in der Hand hielt, landete bereits der TI.-Hubschrauber, der ihn abholen sollte.
    Immerhin - ein Flug von Florida bis in die Rocky Mountains, bis in den Grand Canyon, war verdammt weit und brauchte seine Zeit.
    Auch für einen schnellen Hubschrauber.
    ***
    Etwas knirschte.
    Carmencita zuckte erschrocken zusammen.
    Das Geräusch war nur sehr leise gewesen. Doch in der völligen Grabesstille dieser bizarren Landschaft klang es wie eine Explosion.
    Sie wandte sich um. .
    Aber da war nichts.

Weitere Kostenlose Bücher