Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO

Titel: 0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sagte der Erste Techniker abfällig. „Oder können Sie mir einen vernünftigen Grund für eine solche Maßnahme nennen?"
    „Es gibt einige", antwortete Rouk. „Zum Beispiel könnten wir ungeheure Energien sparen, wenn wir den Transmitter stillegen."
    Der Erste Techniker grinste. „Das hört sich an wie ein Schottenwitz."
    „Eine andere Sache wäre es, den Transmitter aus Sicherheitsgründen auszuschalten", fuhr Rouk unbeirrbar fort.
    „Hört, hört", machte der Erste Techniker. Die anderen grinsten breit.
    „Ich bekomme den Großadministrator nicht an den Apparat", sagte der Mann, der sich mit der Kommandozentrale in Verbindung gesetzt hatte. „Man hat mir geraten, auf weitere Befehle zu warten."
    „Besteht denn VeranIassung, das Transmitterfeld aufrechtzuerhalten?" bohrte Rouk weiter.
    „Wir haben keinen Befehl, es auszuschalten", sagte der Erste Techniker.
    „Sie tun also nur, was man Ihnen ausdrücklich befiehlt", konterte Rouk. „Es besteht doch immerhin die Möglichkeit, daß der Großadministrator vergaß, die Anordnung für die Abschaltung des Transmitters zu geben. Verlassen Sie sich immer darauf, daß die Obrigkeit unfehlbar sein müsse?"
    Der Erste Techniker schnaubte ungehalten. „Hören Sie, Galz, langsam fallen Sie uns auf die Nerven. Sagen Sie uns lieber, welche Gefahren Sie in einem eingeschalteten Transmitter sehen."
    Rouk zuckte mit keiner Wimper, als er erklärte: „Nun, die mögliche Gefahr liegt auf der Hand. Wir haben mit dem Justierungs-Vollzugsimpuls die Frequenz bekanntgegeben, auf der unser Transmitter empfängt. Wenn also jemand diesen Impuls aufgefangen hat, dann könnte er unseren Transmitter anzapfen."
    Der Erste Techniker verzog spöttisch den Mund. „Klug gedacht, Ezi - Galz, aber leider nicht sehr logisch. Erstens haben wir den Justierungsimpuls gerafft abgeschickt, urid zweitens mittels Richtstrahl. Unwahrscheinliche Zufälle müßten mitspielen, wenn dieser Impuls abgafangen werden. sollte. Der Feind müßte sich auf dem Kurs des Richtstrahls befinden und gerade in jener Millionstelsekunde auf unserer Wellenlänge empfangen, in der wir sendeten. Und selbst dann, mein kluger EziGalz, könnte er damit noch nichts anfangen, weil er unseren Standort nicht kennt.
    Sehen Sie jetzt ein, wie haarsträubend Ihre Überlegungen sind?"
    Rouk erwiderte den triumphierenden Blick des Ersten Technikers mit einern mitleidigen Lächeln.
    „Sie haben mein Argument keineswegs entkräftet", sagte er.
    „Denn Sie gehen von der Annahme aus, daß unser Gegner keine Ahnung davon hat, wo die MARGO POLO steht. Es ist sogar wahrscheinlich, daß er unseren Standort kennt. Bedenken Sie nur, wie oft die Kreuzer und Korvetten das Praspa-System anfliegen, um auf Kokon zu landen. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, daß eines dieser Beiboote geortet wurde."
    „Hm", machte der Erste Techniker nachdenklich.
    Rouk fuhr - fort: „Außerdem ist es erwiesen, daß der Standort der CMP-3 dem Feind bekannt ist. Für einen klugen Strategen würde also nichts näher liegen, als eine imaginäre Gerade zwischen der MARCO POLO und der CMP-3 zu ziehen und irgendwo darauf einige Wachschiffe zu postieren." In Rouks Stimme schlich sich ein sarkastischer Unterton. „Und diese Schiffe würden natürlich die modernste technische Ausrüstung besitzen. Und sie würden Funkgeräte besitzen, und sie würden bestimmt Transmitter besitzen. Und sie haben bestimmt den Justierungs-Vollzugsimpuls abgefangen und ihn raschest ausgewertet, da er nur gerafft und nicht verschlüsselt war. Und was, glauben Sie, werden sie daraufhin mit ihren Transmittern anstellen? Ist es nicht eine logische Schlußfolgerung, daß sie schleunigst ihre Transmitter auf unsere Wellenlänge abstimmen und ..."
    „Hören Sie auf!" schrie ihn der Erste Techniker an. „Sie können einen ja das Gruseln lehren." Er wandte sich an den Mann am Interkom. „Stellen Sie sofort eine dringliche Anfrage an die Kommandozentrale, ob wir den Transmitter abschalten dürfen."
    Rouk rang die Hände.
    „Eine dringliche Anfrage! Was muß denn erst passieren, daß Sie aus eigener Initiative etwas unternehmen."
    „Hauen Sie ab!" schrie ihn der Erste Techniker wütend an.
    Rouk wandte sich ab. Er selbst hatte erst während seiner eigenen Ausführungen erkannt, welche ungeheuerlichen Gefahren der eingeschaltete Transmitter für sie bergen konnte.
    Sicher, es waren lediglich Spekulationen, die sich aus dem eher fragwürdigen Gedankenspiel „Was - würde - geschehen

Weitere Kostenlose Bücher