Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO

Titel: 0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kommandozentrale sahen einander verblüfft an. Sie waren auf ihren Posten, doch wußten sie nicht, wie sie sich verhalten sollten. Sämtliche Geschützstände waren besetzt, doch die Feuerleitoffiziere bekamen keinen Gegner zu sehen.
    Die Techniker in der Ortungszentrale nahmen in fieberhafter Eile Schaltungen vor, überprüften ihre Geräte, desaktivierten die Automatiken und bedienten die verschiedenen Ortungsanlagen manuell. Doch an den Tatsachen änderte sich nichts - im Umkreis von mehreren Lichtjahren waren keine Feinde zu entdecken.
    Trotzdem gellte der durchdringende Heulton der Alarmsirene duroh das Schiff.
    Rhodan war blaß geworden. Er hatte schon beim ersten Ton der Alarmsirene geahnt, welcherart die Bedrohung für die MARCO POLO war. Die Tatsache, daß rund um das Praspa-System keine Feinde zu erkennen waren, ließ seine Ahnung zur Gewißheit werden.
    Er ordnete sofort Gegenmaßnahmen an, doch wurden sie um einige Minuten zu spät wirksam.
    Die Besatzung der MARCO POLO war einem gnadenlosen Feind ausgeliefert, der eine - winzige Chance erkannt und genutzt hatte.
     
    6.
     
    Da Professor Warlo Pottkin auf Terra bei einer Auseinandersetzung mit einer Horde Verdummter umgekommen war, hatte sein Assistent Galzhasta Rouk die Ezialistische Abteilung auf der MARCO POLO übernbmmen.
    Rouk sah seine große Stunde für gekommen.
    Pottkin war ein guter Ezialist gewesen, doch viel zu konventionell und zu zurückhaltend, als daß er der Extra Zerebralen Integration hätte zum Durchbruch verhelfen können.
    Er ging von dem veralteten Grundsatz aus, daß der Ezialismus keine Werbung brauchte, sondern daß seine Erfolge für sich selbst sprachen.
    Die Tatsache jedoch, daß der Ezialismus während der Expedition nach Gruelfin kaum in Erscheinung getreten war und kaum jemand von der achttausendköpfigen Besatzung wußte, daß es einen Vertreter dieser Wissenschaft überhaupt an Bord gab, war nicht sehr ermutigend.
    Rouk hatte sich dennoch vorgenommen, dem Schattendasein des Ezialismus ein Ende zu bereiten und den Vertretern der konventionellen Wissenschaften den Kampf anzusagen.
    Er stürzte sich mit jugendlichem Eifer in die Verwirklichung seiner Pläne. Er hielt in seinen bescheidenen Räumen Vorlesungen ab und scheute auch nicht den Weg zu den Kollegen von den „altehrwürdigen" Wissenschaften.
    Im Augenblick versah er freiwilligen Dienst in der Transmitterhalle. Er vertrat einen mit ihm befreundeten Techniker, der seit dem Einflug in den Schwarm an einer Störung seiner Gesichtssinne litt.
    Rouk hatte seinen Posten keineswegs aus reiner Freundsehaft eingenommen, sondern hauptsächlich in der Absicht, die Mitglieder des Atlan-Teams bei ihrer Ankunft auszuhorchen und so einige Dinge zu erfahren, die nicht offiziell bekanntgegeben wurden.
    Rouk machte es nicht viel aus, daß ihn die anderen fünf Techniker scheel anblickten und als willkommenes Opfer für ihre derben Späße betrachteten. Er besaß ein ziemlich dickes Fell.
    „Was mag das zu bedeuten haben?" fragte Rouk in die Stille der Transmitterhalle hinein. „Der Justierungs-Vollzugsimpuls ist schon vor Minuten abgegeben worden. Schlafen die auf der CMP-3?"
    „Es wird Schwierigkeiten geben", vermutete der Erste Transmittertechniker, der mit zwei anderen links des roten Gefahrenkreises an den Kontrollen saß. Rouk befand sich mit den restlichen beiden Männern auf der anderen Seite.
    Zwischen ihnen standen die beiden hundert Meter hohen Torbogenschenkel des Ferntransmitters, die sich dicht unter der Decke der gigantischen Halle trafen und zu einem Spitzbogen - vereinten.
    „Ist etwas aus der Kommandozentrale zu erfahren?" erkundigte sich Rouk bei dem Techniker, der über Interkom mit den Funkern, den Ortungsspezialisten und den Emotionauten in Verbindung stand.
    Er schüttelte den Kopf, doch plotzlich spannte sich sein Gesicht an. Er lauschte in die Kopfhörer, die an den Interkom angeschlossen waren.
    „Fehlgeschlagen", sagte er. Aller Gesichter wandten sich ihm zu. Er erklärte: „Die CMP-3 muß die Position wechseln, um eine Feindberührung zu vermeiden. Die Abstrahlung des Atlan-Teams wird auf unbestimmte Zeit verschoben."
    „Erkundige dich, ob wir das Transmitterfeld abbauen sollen", verlangte der Erste Techniker.
    „Ist es denn notwendig, dazu einen ausdrücklichen Befehl zu erhalten?" wunderte sich Rouk. „Ich meine, wenn jetzt kein Transport erfolgt, sollte das Hyperfeld auf jeden Fall desaktiviert werden."
    „Davon verstehen Sie nichts, Galz",

Weitere Kostenlose Bücher