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0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO

Titel: 0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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davon. Zwei von ihnen erlitten Verbrennungen und mußten in die Plastochirurgische Abteilung der Krankenstation gebracht werden.
    Fünfundzwanzig Minuten nach der festgesetzten Frist von einer Stunde meldete der Arzt, daß die belden gefangenen Lacoons vernehmungsfähig seien.
    Ribald Corello bot sich an, Rhodan zu begleiten und ihn vor dem hypnosuggestiven Einfluß der Lacoons zu beschützen.
    Doch Rhodan wollte davon nichts wisssen.
    „Ich besitze einen genügend starken Abwehrblock, um einer Beeinflussung durch die Hypnostarrer entgegenwirken zu können", argumentierte Rhodan. „Außerdem habe ich Whisper bei mir, der mir im Notfall zusätzlichen Schutz bieten wird."
     
    *
     
    Der Raum war zehn mal zwanzig Meter groß. In seiner Mitte stand ein wuchtiger Konferenztisch, in den für jeden Teilnehmer ein eigener Computer als Gedächnisstütze und Informant, Nahrungsspender und Bildsprechgeräte eingebaut waren.
    Im Augenblick standen nur drei Sessel um den Tisch. Auf - der einen Seite zwei Vielzweckkonstruktionen, die man den Körpermaßen der Lacoons angepaßt hatte. Sie hatten bereits darin Platz genammen und starrten wie unbeteiligte Zuschauer vor sich ins Leere.
    Der ihnen gegenüberstehende Sitz war für Rhodan gedacht.
    Er hatte darauf verzichtet, sich zu bewaffnen, oder seine Gesprächspartner durch Fesselfelder oder andere Maßnahmen spüren zu lassen, daß sie Gefangene waren. Hinter den beiden Lacoons standen lediglich drei Offiziere, die mit Paralysatoren bewaffnet waren.
    Mehr hatte Rhodan zu seinem persönlichen Schutz nicht unternommen, denn er wollte den Lacoons seine Verhandlungsbereitschaft und seine friedlichen Absichten erkennen lassen.
    Nachdem sich Rhodan vor den Schlangenköpfen leicht verneigt und anschließend Platz genommen hatte, schwebte von der Decke ein kugelförmiger, vierzig Zentimeter durchmessender Translator. Es handelte sich dabei um eines jener Geräte, die Rhodan in das von den Lacoons besetzte Gebiet geschickt hatte, um ihre Sprache analysieren zu lassen.
    Einer Kontaktaufnahme stand nichts mehr im Wege.
    „Ich bin nicht hier, um über Sie Gericht zu halten", begann Rhodan und vermied es, den Lacoons direkt in die Augen zu schen. Obwohl sie ihm nicht ihren Willen aufzwingen konnten, so irritierte ihn doch die suggestive Kräft ihrer Blicke. „Sie sind mit Gevvalt in mein Schiff eingedrungen, haben ohne Warnung getotet und zerstört, mit der unverkennbaren Absicht, uns zu unterwerfen. Davon will ich nicht sprechen. Es ist nun einmal passiert. Wie Sie selbst erkennen müssen, sind Ihre Invasionspläne gescheitert.
    Es wäre für uns ein leichtes, Ihre Truppen in kürzester Zeit zu zerschlagen. Doch ich brauche mich nicht einmal solcher Gewaltmittel zu bedienen, um Sie zu beseitigen. Sie sind von Ihren Schiffen abgeschnitten, besitzen keine Nahrungsmittelvorräte und können nicht auf Nachschub hoffen.
    Trotzdem, obwohl Sie uns ausgeliefert sind, möchte ich Ihnen ein Friedensangebot machen. Deshalb habe ich Sie hierherbringen lassen."
    Rhodan brach ab, um den Lacoons Gelegenheit zu geben, ihren Standpunkt darzulegen. Er brauchte nicht lange auf eine Antwort zu warten.
    Der links sitzende Lacoon hob die vier Schlangenarme, ballte die sechsfingrigen Hände zu Fäusten und ließ sie auf den Tisch fallen.
    Er sagte: „Wir kapitulieren nicht. Friede wird erst herrschen, wenn ihr tot seid!"
    „Sie scheinen nicht über die Situation informiert zu sein", sagte Rhodan unbeeindruckt. „Alle zweitausend Mann Ihrer Armee sind in unserer Hand. Wir können allen Kampfhandlungen aus dem Wege gehen und brauchen nur zu warten, bis ihr zu schwach zum Kämpfen seid. Die Zeit arbeitet für uns!"
    „Die Zeit arbeitet für uns!" erwiderte der Lacoon überzeugt.
    Rhodan zuckte innerlich zusammen. Da war wieder das Gefühl, daß die Lacoons auf ein bestimmtes Ereignis warteten, um dann mit aller Härte zuzuschlagen. Und sein Gegenüber hatte ihm diese Vermutung praktisch bestätigt.
    Rhodan entschloß sich zu einem Bluff, um die Lacoons aus der Reserve zu locken.
    „Ihr seid uns in allen Belangen unterlegen", sagte er. „Ich habe nur zwei meiner Kämpfer ausgesandt, um einige unbewaffnete Männer zu befreien, und diese beiden Kämpfer haben es gegen eure ganze Armee - aufgenommen. Mir stehen jedoch achttausend gleichwertige Kämpfer zur Verfügung."
    Der Translator hatte Rhodans Worte simultan übersetzt.
    Zufrieden registrierte er, wie die sonst starren Augen der beiden Lacoons nach seiner

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