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0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO

Titel: 0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seine wachsamen Blicke glitten ruhelos über das übereinandergetürmte Ladegut. Irmina stand mit dem Rücken zu ihm und ließ das Hauptschott nicht aus den Augen.
    Sie hörte rechts von sich das - Geräusch schlurfender Schritte, ließ sich davon aber nicht ablenken. Als sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung zwischen den Kisten wahrnahm, sah sie - nur kurz hin und wußte Bescheid.
    Dort tauchten siebzehn Männer auf, deren hölzerne Schritte wie die von Marionetten anmuteten. Ihre Gesichter waren bar jeglichen Ausdrucks, die Augen hatten sie starr auf verschiedene Punkte des Laderaumes gerichtet.
    Diese Tatsache verwirrte Irmina im ersten Augenblick. Sie hatte, genauso wie Ribald Corello, damit gerechnet, daß diese Männer irgendwann während ihres Aufenthaltes im Lagerraum den hypnotischen Blicken der Lacoons zum Opfer gefallen waren und von diesen nun als Köder für eine Falle verwendet wurden.
    Doch daß diese Männer in verschiedene Richtungen blickten, konnte sich Irmina nicht sogleich erklären.
    „Lacoon!"
    Dieser Kampfruf gellte plötzlich aus allen Richtungen des Lagerraumes. Die Luft begann unter der Einwirkung unzähIiger Fusionsenergieemissione naus Hitzestrahlern zu kochen.
    Irminas Schutzschirm flammte auf, sie mußte ihn auf Höchstleistung schalten.
    Die Lacoons schlugen erbarmungslos zu.
    Als Irmiha von den ersten Salven eingedeckt wurde, bekam sie die Antwort auf die Frage, warum die Beeinflußten in verschiedene Richtungen gestarrt hatten. Sie waren gezwungen gewesen, die Blicke der Hypnostarrer zu suchen, damit diese nicht die Gewalt über sie verloren.
    Jetzt, am Beginn der Kampfhandlungen, war - die Starre von den Männern abgefallen, sie waren wieder Herr über sich selbst - und sie suchten schleunigst Deckung.
    Irmina merkte, wie die Leistung ihres Schutzschirmes sichtlich abfiel, wie er sich langsam aber sicher unter dem Beschuß der Schwundstrahler umzupolen begann.
    Wenn du nicht handelst, bist du verloren, Irmina, sagte sie sich.
    Ihr Selbsterhaltungstrieb, der stärkste aller menschlichen Triebe, erwachte jäh, und sie griff mit ungestümen parapsychischen Impulsen ihre Widersacher an.
     
    11.
     
    Irmina sah die Lacoons nicht, sondern sie esperte sie. In ihrem parapsychischen Sensorium waren die Lacoons keine Echsen mit Schlangenarmen, Schlangenhälsen und Schlangenköpfen.
    Nein, es waren faszinierende Zellgebilde. Sie sah nur die Zellen, die sich zu endlosen Ketten aneinanderreihten, zu gigantischen Ballungen vereinten.
    Und in diese Ballungen stieß sie ihre metabio - gruppierende Parakraft wie ein Schwert. Sie brachte die Mitochondrien dazu, die ATP - Säure in übermäßigen Mengen zu produzieren - dadurch wurden die Zellen mit Energie übersättigt, quollen auf, mutierten. Ganze Zellenketten, ganze Kulturen begannen sich aufzublähen und explodierten schließlich.
    Irrnina hatte keine Zeit, die ganze Phase dieser tödlichen Metamorphose jedesmal bis zu ihrem Abschluß zu beobachten.
    Die Lacoons kamen zu Dutzenden aus ihren Verstecken, bombardierten - ihren Schutzschirm mit Schwundstrahlern und sonnenheißen Hitzestrahlen. Sie mußte diese Angriffe abwehren, um die Stabilität ihres Schutzschirmes zu erhalten. Sie mußte kämpfen, um nicht den Tod zu finden.
    Durch ihr parapsychisches Sensorium hindurch sah sie nach der Art einer Doppelbelichtung die Lacoons zusammenbrechen ... ihre Gesichter verformten sich durch die Metabio - Gruppierung ... ihre Schlangenarrne quollen auf, die Waffen entfielen den sechsfingrigen Händen ... der Blick ihrer starren, hypnosuggestiven Augen wurde trüb, sie verloren ihre Parakraft ... ihre stämmigen Beine wurden weich - sie brachen kraftlos zusammen.
    Das Triumphgeheul der Lacoons ging in ein klägliches Wimmern über.
    Corello ließ seinen Tragerobot wie einen Geschützturm kreisen.
    Aus den vorgestreckten Waffenarmen zuckten die Impuls - und Desintegratorstrahlen und trafen die heranstürmenden Lacoons mit unheimlicher Zielgenauigkeit. Das war weiter nicht verwunderlich, denn er lenkte die Waffenarme über seine SERT-Haube, reagierte also so schnell wie jede Positronik, verbuchte dabei jedoch noch den Vorteil ein er individuellen Einsatzplanung für sich.
    Die Lacoons hatten keine Chance, obwohl sie in der Überzahl waren. Ihr größter Nachteil war es, daß sie nur durch das Hauptschott in den Laderaum eindrangen, so daß Irmina und Corello sie spielend leicht in ihr „Visier" bekamen. Jene Lacoons, die sich hinter dem Ladegut verschanzt

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